- Carlos Païta
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Carlos Païta (* 10. März 1932 in Buenos Aires) ist ein argentinischer Dirigent. Païta emigrierte 1968 nach Europa. Er zählt zu den bekannten und bedeutenden Orchesterleitern des 20. Jahrhunderts. Er arbeitete mit vielen angesehenen Symphonieorchestern, wirkte an bedeutenden Opernhäusern und veröffentlichte zahlreiche Einspielungen klassischer Musik.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werdegang
Seine italienische Mutter war Sängerin und Pianistin. Sein Vater stammte aus Ungarn und war nach Argentinien emigriert. Carlos Païta studierte unter anderem bei Jacobo Fischer (Komposition, Harmonie und Kontrapunkt), bei Jan Neuchoff (Klavier) und bei Artur Rodzinski (Dirigieren). 24-jährig gab er sein Debüt als Dirigent am Teatro Colón. Dort erhielt er die Stellung als Korrepetitor und leitete die südamerikanische Premiere von Mahlers 2. Sinfonie. Sein europäisches Debüt gab er 1966 in Stuttgart. Im Jahr darauf dirigierte er in Brüssel und war anschließend mit Mahlers 9. Sinfonie in Karlsruhe. 1968 zog er nach Europa um und gab Konzerte in Frankreich, Deutschland, Luxemburg, Spanien und Portugal. Seine Aufnahmen von Werken wie der Symphonie Pathétique von Tschaikowsky, der Ersten Symphonie von Brahms, der Achten Symphonie von Bruckner und der Siebten Symphonie von Dvorak erhielten sehr gute Kritiken.
Païta brachte sein Philharmonic Symphony Orchestra nach Paris, um Werke von Bruckner aufzuführen und ging mit dem Royal Philharmonic in ganz Europa auf Tournee. Sein nordamerkanisches Debüt fand im Januar 1979 statt, als er mit dem Houston Symphony Orchestra Mahlers Erste Symphonie aufführte. Zugleich spielte er viele Werke, v.a. aus dem 19. Jahrhundert auf Tonträgern ein (z.B. bei den Labels Decca und Lodia), darunter ein Wagner-Programm mit dem New Philharmonia Orchestra. Höhepunkte seiner Live-Konzerte waren Romeo und Julia von Berlioz beim Prager Frühlingsfestival, Aufführungen am Enesco Festival in Rumänien, Shostakovichs Achte Symphonie mit dem Orchester des Bayrischen Rundfunks in München, sowie Konzerte in Amsterdam, Paris, Bratislava, Sofia, Warschau und andern Städten, v.a. in Europa.[1]
Musikalischer Stil
Carlos Païta bevorzugte große Orchester und eine an der Romantik des mittleren bis späten 19. Jahrhunderts orientierte Aufführungspraxis. Er imitierte aber keineswegs nur seine Lehrer Rodzinski oder dessen Ideal Furtwängler, sondern fand schnell zu einem eigenen Stil, der aus heutiger zeitlicher Distanz eine stilistische Nähe teils zu H. v. Karajan, teils zu Georg Solti erkennen lässt, obwohl er nie so berühmt wurde, wie diese beiden.
Einige Einspielungen auf Tonträgern und anderen Medien
- LO-CD 775: Rossini: Ouvertures de "Semiramide", "Guillaume Tell", "l'Italienne à Alger", "la Cenerentola", "le Barbier de Séville", "la Pie Voleuse". Royal Philharmonic Orchestra.
- LO-CD 774: Beethoven: 3. Symphonie "Eroica," "Leonore III" Ouverture. Scottish National Orchestra. Netherlands Radio Philharmonic Orchestra
- LO-CD 781: Beethoven: 5. Symphonie, "Coriolan" Ouverture. Philharmonic Symphony Orchestra. London Philharmonic Orchestra
- LO-CD 786: Beethoven: 7. Symphonie. Philharmonic Symphony Orchestra
- LO-CD 779: Brahms : 1. Symphonie. National Philharmonic Orchestra.
- LO-CD 782-89: Dvorak: Symphonien Nr. 7, 8, 9. Philharmonic Symphony Orchestra (2 CD.s)
- LO-CD 783-4: Bruckner: 8. Symphonie. Philharmonic Symphony Orchestra
- LO-CD 776: Mahler: 1. Symphonie ("Titan"). Royal Philharmonic Orchestra[2]
- LO-CD-770: Wagner: Ouverturen zu "Rienzi", "Die Meistersinger von Nürnberg" u.a, sowie Vorspiel und Liebestod aus "Tristan und Isolde". Philharmonia Orchestra
- LO-CD 785: Wagner: Götterdämmerung (Auszüge). Ute Vinzing, James King, Philharmonic Symphony Orchestra.
- LO-CD 777: Berlioz: "Symphonie Fantastique". London Symphony Orchestra
- LO-CD 772-3: Verdi: Requiem. Royal Philharmonic Orchestra
- LO-CD 778: Tschaikowski: 6. Symphonie. ("Pathétique"). National Philharmonic Orchestra
Weblinks
- Offizielle Website
- Koreanische Seite mit Abbildung der CD mit Aufnahmen von Dvorak-Symphonien
- Paita als Dirigent (Video)
Einzelnachweise
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