- Zitronen-Seitling
-
Zitronenseitling Ein Büschel Zitronenseitlinge
Systematik Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes) Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Blätterpilze (Agaricales) Familie: Seitlingsartige (Pleurotaceae) Gattung: Seitlinge (Pleurotus) Art: Zitronenseitling Wissenschaftlicher Name Pleurotus citrinopileatus Singer, 1943 Der Zitronenseitling, auch Limonenseitling, (Pleurotus citrinopileatus) ist ein vor allem in Asien beliebter Speisepilz mit weißem Stiel und gelben Hütchen, aus der Gattung der Seitlinge, der in Büscheln wächst. Der Zitronenseitling ist ein Holzzersetzer, der sich von Lignin ernährt und so Weißfäule verursacht. Die beiden deutschen Namen wurden erst in neuerer Zeit durch Züchter eingeführt.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Makroskopische Eigenschaften
Der Zitronenseitling bildet Fruchtkörper aus, die zu mehreren in Büscheln nebeneinander wachsen. Sie besitzen einen flachen, herabgedrückten Hut von 2–6,5 cm Durchmesser. Seine Oberfläche ist hellgelb bis goldbraun und hat eine samtige, trockene Konsistenz, die sich jedoch bei älteren Pilzen verliert; der Hutrand des Zitronenseitlings ist abstehend. Das Fleisch des Hutes ist dünn und weiß, mit Ausnahme im Bereich der Huthaut, wo es gelblich wird. Wird es gedrückt oder angeschnitten, verfärbt es sich nicht. Auch verfügt es über keinen ausgeprägten Geruch, jedoch über einen milden Geschmack. Leicht dezentral setzt der Stiel am Hut an: Er ist voll, zylindrisch und von weißer Farbe. Sein Gewebe ist fleischig oder faserig und an der Oberfläche samtig. In der Höhe misst der Stiel des Zitronenseitlings etwa 2–5 cm, im Durchmesser 2–8 mm; oft ist er gekrümmt oder verbogen. Die unter dem Hut liegenden Lamellen sind weiß und stehen dicht beieinander. Zwar unterscheiden sie sich in Länge und Dicke, jedoch laufen sie alle am Stiel herab.[1]
Mikroskopische Eigenschaften
Die Sporen des Zitronenseitlings sind von zylindrischer oder elliptischer Form, glatt, hyalin, amyloid, und messen 7–10 ×2,5–3,5 µm. Sie sitzen je zu viert auf den 4–5 µm langen Sterigmata des Basidiums. Die Basidien selbst erscheinen unter dem Mikroskop keulenförmig und hyalin; sie haben eine Größe von 27–35 × 4–8 µm. Zystiden sind nicht vorhanden. Die Trama des Zitronenseitlings ist monomitisch, die Hyphen verfügen sowohl über Schnallen als auch über Septa. Die Trama der Lamellen besteht aus annähernd parallelen Hyphen; die Epicutis ist undifferenziert.[1]
Ökologie
Als Saprobiont befällt der Zitronenseitling totes oder verletztes Holz von Laubbäumen, wo er den Ligninbestandteil abbaut und so Weißfäule verursacht. Natürliche Substrate sind das Holz von Ulmen und Buchen. Er ist in Auwäldern und an Flussläufen zu finden[2] und benötigt vergleichsweise hohe Temperaturen (21–29 °C) um zu wachsen, sodass er unter 16–18 °C keine Fruchtkörper ausbildet, jedoch im oberen Temperaturbereich sehr tolerant ist. Beim Fruchten sollte die relative Feuchtigkeit der Luft für den Zitronenseitling über 80 % liegen.[3]
Verbreitung
Der Zitronenseitling kommt in Russland, Afrika, sowie in Asien vor.[1][4]
Bedeutung
Der Pilz wird traditionell in Ostasien und in neuerer Zeit auch in Taiwan, USA und Europa angebaut. Neben seinem Wert als Speisepilz, der sich in zahlreichen Gerichten niederschlägt, hat er auch als Lieferant für Arzneistoffe Bedeutung, die bei der Behandlung von Lungenemphysemen Anwendung findet.[5][6] Geeignete Substrate sind Rotbuche, Esche, Erle, Pappel, Weide und Ahorn.[2]
Systematik
Der Zitronenseitling zeigt in seiner Morphologie Ähnlichkeiten zum Rillstieligen Seitling (Pleurotus cornucopiae), mit dem er sich auch kreuzen lässt. Ersterer wird deshalb teilweise als Varietät des Rillstieligen Seitlings angesehen.[3] Für den Zitronenseitling werden keine Varietäten oder Formen anerkannt.[7]
Quellen
Literatur
- Bi Zhishu, Guoyang Zheng, Li Taihui: The Macrofungus Flora of China′s Guangdong Province. Chinese University Press, 1997. ISBN 9622015565, S. 239
- Ikuo Ohira: A revision of the taxonomic status of Pleurotus citrinopileatus. In: Report of the Tottori Mycological Institute 28, 1990. S. 143–150.
- Paul Stamets: Growing gourmet and medicinal mushrooms. Ten Speed Press, 2000, ISBN 1580081754, S. 274–289
- B. Mukhopadhyay, M. Nag, S. Laskar, S. Lahiri: Accumulation of radiocesium by Pleurotus citrinopileatus species of edible mushroom. In: Journal of Radioanalytical and Nuclear Chemistry 273, Nr. 2/August 2007.
Weblinks
- Ronald H. Petersen, Karen W. Hughes, Nadezha Psurtseva: Biological Species in Pleurotus: ISG IV. Pleurotus cornucopiae (Paulet ex Persoon) Rolland. 1910. Atlas Champ. Franc., pl. 44.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Bi Zhishu, Guoyang Zheng, Li Taihui: The Macrofungus Flora of China′s Guangdong Province. Chinese University Press, 1997. ISBN 9622015565, S. 239
- ↑ a b Markus Flück: Welcher Pilz ist das? Kosmos, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-440-11561-9. S. 87
- ↑ a b Paul Stamets: Growing gourmet and medicinal mushrooms. Ten Speed Press, 2000, ISBN 1580081754, S. 274–289
- ↑ Ronald H. Petersen, Karen W. Hughes, Nadezha Psurtseva: Biological Species in Pleurotus: ISG IV. Pleurotus cornucopiae (Paulet ex Persoon) Rolland. 1910. Atlas Champ. Franc., pl. 44. Abgerufen am 8. Januar 2010.
- ↑ http://www.ceps.com.tw/cepsdo/10132732-200506-20-1&2-27-34-a.pdf Beitrag zu in der Züchtung verwendeten Substraten
- ↑ Neuere Untersuchung zu in der Züchtung verwendebaren Substraten
- ↑ Index Fungorum. Abgerufen am 9. Januar 2010.
Bitte die Hinweise zum Pilzesammeln beachten!
Wikimedia Foundation.