Georg Wolf von Kotzau

Georg Wolf von Kotzau
Epitaph von Georg Wolf von Kotzau

Georg Wolf von Kotzau, genannt der Reiche († 1560) war ein Reichsritter und Amtmann bzw. Statthalter.

Georg Wolf stammte aus der ursprünglichen, ritterlichen Familie von Kotzau. Nach dem Genealogen Alban von Dobeneck war Georg Wolf ein Sohn des Münchberger Amtmannes Hans von Kotzau und kaufte seinen Brüdern Besitz in Kotzau, Fattigau und Haideck, heute Ortsteile von Oberkotzau, ab. Im Dienste des Markgrafen Albrecht Alcibiades war er Amtmann auf dem Epprechtstein und später in Rehau. Im Schmalkaldischen Krieg folgte er dem Ruf seines Landesherrn zur Verteidigung der Plassenburg. Später begab er sich in die Dienste des Heinrich IV. von Plauen und war dessen Statthalter für den Raum Plauen-Voigtsberg. Beim Ausbruch des Zweiten Markgrafenkriegs leistete er wie viele seiner Standesgenossen keine Heeresfolge für den Markgrafen mehr, darüber hinaus schloss er sich offen der Gegenseite an und wurde, nach der Einnahme der Stadt Hof 1553, dort kurzzeitig als Statthalter eingesetzt. Die Hohenzollern machten nach dem Sieg über Albrecht Alcibiades ihren Einfluss geltend und die Ansprüche auf Brandenburg-Kulmbach gingen auf Georg Friedrich I. über. Unter ihm wurden einige Burgen der Kotzauer niedergebrannt, darunter der Ansitz in Fattigau. Der Markgraf strafte damit den aus seiner Sicht abtrünnigen Georg Wolf, trotz Schutzbriefen von Kaiser Karl V. und König Ferdinand I., ab. Er starb 1560. Sein Epitaph befindet sich in St. Jakobus in Oberkotzau. Das bemalte Grabmal zeigt den Ritter vor dem Kreuz kniend und mehrere Wappen als Ahnenprobe.

Literatur

  • Alban von Dobeneck: Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes von Kotzau. In: Archiv für die Geschichte von Oberfranken. Bayreuth 1909. S.89-92.
  • Kurt Stierstorfer: Die Belagerung Hofs 1553. Hof 2003. S.215f. ISBN 3-928626-43-4.
  • Hans-Ulrich Zeidler: Fattigau - eine Ortsgeschichte. In: Heimatkalender für Fichtelgebirge, Frankenwald und Vogtland 2011. Hof 2010. S. 84f.

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