Truchseß von Wetzhausen

Truchseß von Wetzhausen
Stammwappen der Truchseß von Wetzhausen

Die Truchseß von Wetzhausen sind ein altes fränkisches Adelsgeschlecht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprung

Der Name Truchseß von Wetzhausen leitet sich von dem Hofamt Truchseß und dem Stammsitz Wetzhausen in Unterfranken ab. Wetzhausen ist heute ein Ortsteil der Marktgemeinde Stadtlauringen im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt. Das Wasserschloss und 31 Epitaphien in der Kirche weisen auf die Familie hin. Die Anfänge der Familie können bis in das Jahr 1176 nachgewiesen werden. Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich 1217 mit dem Gräflich henneberg'schen Ministerialen Thegen dapifer.[1] Miles (Ritter) Dietricus dapifer de Weczhusen erscheint dann als 1346 erstmals mit dem Beinamen.[2] Mit Theodoricus dapifer junior beginnt dann 1289 die ununterbrochene Stammreihe des Geschlechts, dessen Angehörige in Diensten der Fürstbischöfe von Würzburg standen und in deren Ländereien reich belehnt wurden.

Eines der zahlreichen gut erhaltenen Epitaphen der Familie in Wetzhausen
Bettenburg

Mittelalter und Frühe Neuzeit

Ritter Hans Truchseß zu Wetzhausen aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts war der Stammvater mehrerer Hauptlinien. Er war mit der Tochter eines anderen odenwäldischen Truchseßengeschlechts, Anna Truchseß von Baldersheim, verheiratet. Durch Martin Truchseß von Wetzhausen, von 1477 bis 1489 Hochmeister des Deutschen Ritterordens, kam des Geschlecht nach Preußen, wo es im 15. und 18. Jahrhundert ebenfalls bedeutende Besitzungen erwerben konnte, z.B. Groß Klitten. In Franken gehörten Mitglieder der Familie zur Reichsritterschaft des Kantons Baunach. Sie führten seit dem 17. Jahrhundert den Freiherrentitel, nach einem kaiserlichen Diplom aus dem Jahre 1676.

Im Laufe der Jahrhunderte zerfiel die Wetzhäuser Hauptlinie in mehrere Nebenlinien.
Die Nebenlinien unterscheiden sich durch das Anhängen des jeweiligen Ortes im Namen:

  • Truchseß von Schweickershausen – 1469 als eigene Linie mit neuem Namen durch Hartung Truchseß von Wetzhausen zu Sternberg – dann Hartung Truchseß von Schweickershausen begründet

Im fränkischen Raum gab es mehrere Familien beginnend mit dem vormaligen Titel des Truchseß, so die Truchseß von Pommersfelden, die Truchseß von Baldersheim und die Truchseß von Henneberg, ebenfalls mit diversen Seitenlinien. Über Verheiratungen gibt es auch verwandtschaftliche Beziehungen untereinander, grundsätzlich handelt es sich aber um verschiedene Familien.

Folgende Rittergeschlechter sind im Mittelalter mit der Familie Truchseß von Wetzhausen verwandt:
Kotzau, Sparneck.

In folgenden Ortschaften lassen sich die Truchsesse von Wetzhausen nachweisen:
Schloss Friesenhausen, Altenmünster

Neuzeit bis heute

Anfang des 20. Jahrhunderts bestanden noch zwei Linien. Die ältere Linie besaß das Kondominat Wetzhausen und die jüngere Linie das Kondominat Bundorf-Bettenburg, beide in Unterfranken. Namensträger gibt es bis in die heutige Zeit.

Wappen

Blasonierung des Stammwappens: „In Gold zwei rot und silber geschachte Balken. Auf dem Helm (in Seitenansicht auf linkem Obereck des gelehnten Schildes) mit rot-silbernen Helmdecken zwischen zwei wie der Schild bezeichneten Stierhörnern ein rotbekleideter, gold bekrönter Jungfrauenrumpf mit dickem blonden Zopf.“

Historische Wappenbilder

Wappenelemente in Gemeindewappen

Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Staats-Archiv Würzburg , Standbuch 169, 50
  2. Staats-Archiv Würzburg , Lehnbuch 4, 7
  3. Eger, Wolfgang: Geschichte der Stadt Speyer, Bd. 3, Kohlhammer Verlag Stuttgart, 1989, S. 356, ISBN 3-17-010490-X
  4. enthält u.a. Malereien zweier Frauen des Geschlechtes, die in die Familie von Rossau einheirateten

Weblinks


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