Gerhard Seeliger

Gerhard Seeliger

Gerhard Wolfgang Seeliger (* 30. April 1860 in Biala; † 24. November 1921 in Leipzig) war ein deutscher Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Grabstätte Gerhard Wolfgang Seeliger auf dem Südfriedhof in Leipzig

Gerhard Wolfgang Seeliger war ein Sohn des Politikers und Publizisten Rudolf Theodor Seeliger (1810–1884) und ein Bruder des Astronomen Hugo von Seeliger. Seine wohlhabende Familie ermöglichte ihm, sich frei von Beschränkungen der Wissenschaft zu widmen. Er studierte seit 1879 Nationalökonomie und Geschichte an der Universität Wien, wechselte nach Berlin, wo er 1874 zum Doktor der Philosophie promoviert wurde. 1887 habilitierte er sich an der Universität München für Geschichte und war dort als Privatdozent tätig.

1895 berief ihn die Universität Leipzig zum ordentlichen Professor für Historische Hilfswissenschaften sowie Mittlere und Neuere Geschichte. In seinen Vorlesungen behandelte er mit Vorliebe die deutsche Geschichte des Mittelalters vor der Reformationszeit. Für die von ihm herausgegebene Reihe von hilfswissenschaftlichen Tafelwerken Urkunden und Siegel in Nachbildungen für den akademischen Gebrauch konnte er sich die Mitarbeit von Albert Brackmann, Oswald Redlich und Friedrich Philippi sichern. Seeliger hatte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Leipziger Hochschule beteiligt. So war er im Jahr 1908/09 Dekan der philosophischen Fakultät und 1905/06 Rektor der Alma Mater. Er war seit 1889 Herausgeber der Historischen Viertelsjahrschrift und wurde 1907 Geheimer Hofrat.

Seeliger hatte sich 1887 mit Louise Stölzel verheiratet. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor.

Werke

  • Das deutsche Hofmeisteramt im späten Mittelalter. 1885
  • Erzkanzler und Reichskanzleien. 1889
  • Die Kapitularien der Karolinger. München 1893.
  • Die soziale und politische Bedeutung der Grundherrschaft im früheren Mittelalter. Leipzig 1903.
  • Studien zur älteren Verfassungsgeschichte Kölns. Leipzig 1909
  • Staat und Grundherrschaft in der älteren Deutschen Geschichte. 1909

Literatur

  • Heribert Sturm, Ferdinand Seibt, Hans Lemberg, Slapnicka: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. Verlag R. Oldenbourg, München, 2003, ISBN 3486562487, ISBN 978-3486562484, Band IV – Lieferung 1, S. 20

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