Girolamo Caraffa

Girolamo Caraffa

Girolamo Caraffa (auch Carafa) (dt. Hieronymus von Caraffa), Marchese von Montenegro (* 1564 in Abruzzo; † 1633 in Genua) war spanischer und kaiserlicher Feldmarschall italienischer Abstammung.

Leben

Er entstammte der italienischen Adelsfamilie Caraffa. Er war Sohn des Rainaldo Caraffa und der Mutter Portia Carracciola einer Tochter des Herzogs von Sigignano.

Er ging mit vierzehn Jahren nach Rom und wurde unter Leitung seines Großonkels Kardinal Antonio Carafa wissenschaftlich gebildet. Er heiratete jung Hippolyta von Launay, eine Enkelin des spanischen Vizekönigs von Neapel Carlos Launay. Ursprünglich für den Kriegsdienst vorgesehen, wandte er sich im Jahr 1587 gegen den Willen seiner Familie dem spanischen Kriegsdienst zu. Er diente zunächst unter Alexander Farnese beim Kampf gegen die Aufständischen in den Niederlanden. Danach kämpfte er im spanischen Krieg gegen Heinrich IV. von Frankreich unter anderem bei Ligne (1590) und Rouen (1592). Daraufhin erhielt er das Kommando über spanische Truppen in Friesland. Er führte seine Truppen durch Brabant nach Flandern. Danach diente er an der französischen Grenze und nahm an verschiedenen kleineren Gefechten teil.

In Jahr 1597 nahm er am Überfall auf Amiens teil. Nach dem Tod des Generals Poro-Carero wurde Caraffa Kommandeur der dortigen spanischen Truppen. Er verteidigte Amiens gegen die französischen Truppen, die von König Heinrich IV. selbst befehligt wurden, bis er auf Befehl des Statthalters Albrecht VII. von Österreich die Stadt den Franzosen übergab. Die spanischen Truppen erhielten ehrenhaften Abzug. Der französische König ehrte Caraffa später wegen seiner Tapferkeit in Amiens nach dem Friedensschluss.

Nach dem Abzug aus Amiens kämpfte Caraffa erneut in den Niederlanden und nahm unter anderem an der Belagerung von Ostende teil. Kurze Zeit verbrachte er am spanischen Hof, ehe er nach Italien entsandt wurde. Auf dem Weg wurde er von Räubern überfallen, denen er schwer verwundet entkommen konnte. Dort kämpften die Spanier gegen Savoyen. Nach dem Friedensschluss kehrte er nach Spanien zurück. Der König erhob ihn zum Feldmarschall.

Nachdem er das Kommando über die Kavallerie in Sizilien erhalten hatte, erreichte ihn die Bitte Kaiser Ferdinand II. in seine Dienste zu treten, um zu Beginn des dreißigjährigen Krieges gegen die aufständischen Böhmen zu kämpfen. Mit einer kleinen Armee griff er Gábor Bethlen an und verhinderte die Vereinigung von dessen Truppen mit den Böhmen. Er hatte damit beträchtlichen Anteil am Sieg in der Schlacht am Weißen Berg im Jahr 1620. Im Jahr 1621 kämpfte er bei Mailand.

Nachdem Friedensschluss mit Gábor Bethlen ernannt der Kaiser Caraffa zum Reichsfürsten und geheimen kaiserlichen Rat. Caraffa ging erst nach Mailand, um von dort nach Madrid zurück zu kehren. Kurze Zeit später wurde er zum Vizekönig und Generalkapitän von Aragonien ernannt. Kurze Zeit später wurde er wieder in die Niederlande entsandt, starb aber auf dem Weg dahin.

Caraffa war streng katholisch, sprach verschiedene Sprachen, war belesen und war ein Anhänger der Astrologie.

Literatur


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