Apostolischer Nuntius

Apostolischer Nuntius

Der Apostolische Nuntius („päpstlicher Botschafter“) ist der ständige Vertreter des Heiligen Stuhles (also des Papstes als Völkerrechtssubjekt) bei der Regierung eines Staates.

Er nimmt darüber hinaus auch die Interessen des Staates Vatikanstadt wahr und vertritt den Papst als Kirchenoberhaupt gegenüber den Ortskirchen des entsprechenden Landes.

Der Sitz eines Nuntius wird Apostolische Nuntiatur genannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Terminologie

Diplomatische Beziehungen des Heiligen Stuhls
  • diplomatische Beziehungen
  • andere Beziehungen
  • keine offiziellen Beziehungen

Der Apostolische Nuntius bekleidet seit Ende des Dreißigjährigen Krieges für gewöhnlich den Rang eines Titularerzbischofs mit dem Prädikatstitel Hochwürdigste Exzellenz. Seit dem Wiener Kongress 1815 steht der Apostolische Nuntius im Rang eines Botschafters. Außerdem vertritt er den Papst bei den jeweiligen Bischofskonferenzen. Ein Nuntius muss wie jeder Diplomat vom aufnehmenden Staat akkreditiert werden.

Ist der Gesandte des Papstes nicht beim Staatsoberhaupt oder bei der Regierung des Aufnahmestaates akkreditiert, sondern pflegt nur den Kontakt zu den kirchlichen Institutionen und Personen, so heißt er Apostolischer Delegat.

In vielen Staaten (zum Beispiel in Deutschland) ist der Nuntius aufgrund eines Konkordats Doyen (frz.: = Dekan) des Diplomatischen Korps und hat als Primus inter Pares einige Ehrenrechte. Dies geht auf den lang anhaltenden Streit der Staaten zurück, wem der erste Platz einzuräumen sei. Man löste dies durch das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen, in dem man dem Vertreter des Papstes dieses Vorrecht einräumte.

Der Doyen spricht bei offiziellen Anlässen als Vertreter des gesamten diplomatischen Korps und vertritt insbesondere die Interessen der kleineren Staaten.

Pro-Nuntius

Die Bezeichnung Pro-Nuntius war ursprünglich für jene Nuntien reserviert, welche bereits im Rang eines Kardinals standen. Da der Rang eines Kardinals (der gemäß dem Protokoll dem eines Prinzen von Geblüt gleichkommt) sowohl in der päpstlichen Kurie als auch im Tätigkeitsstaat eindeutig über dem eines diplomatischen Missionschefs angesiedelt ist, war es unüblich, Kardinäle auf einen Nuntiaturposten zu entsenden, jedoch konnte (zum Beispiel wenn ein Nuntius kurz vor Ende seiner Mission den Purpur erhielt) für eine Übergangsfrist seine weitere Tätigkeit, zum Beispiel zum Abschluss von Verhandlungen, erforderlich sein. Dieser Kardinal agierte dann quasi „an Stelle“ (lat.: „pro“) eines Nuntius. Pro-Nuntien dieser Art waren also immer nur ganz seltene Ausnahmen in besonders gelagerten Situationen.

Im Gefolge der Kurienreformen, ökumenischer Bestrebungen und insbesondere der päpstlichen Osteuropapolitik nach dem II. Vatikanischen Konzil kam es zu einer Neudefinition dieses Titels. Da durch die vorsichtige Öffnung gegenüber den Ostblockstaaten es zwar zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen kam, diese Staaten aber einer Doyen-Stellung des Nuntius ablehnend gegenüberstanden (so wie auch traditionell nicht-katholische, insbesondere islamisch dominierte Staaten), wurde 1965 der Titel Pro-Nuntius als Bezeichnung für einen apostolischen Nuntius ohne die automatische Stellung als Doyen quasi neu geschaffen. Diese Bezeichnung blieb bis 1991 in Kraft; danach wurden alle Pro-Nuntien in Nuntien umgewandelt, sodass nunmehr der Titel „Apostolischer Nuntius“ nichts mehr über seine Doyen-Stellung aussagt.

Internuntius

Ursprünglich kam dieser Titel für interimistische Gesandte des Papstes in Einsatz und wurde im 19. Jahrhundert für besonders kleine Missionen (zum Beispiel in Südamerika) gelegentlich verwendet. Der Internuntius stand im diplomatischen Protokoll nach den Botschaftern und an der Spitze der Gesandten, was in jenen kleinen Tätigkeitsstaaten (in welchen ohnehin kein einziger Botschafter, sondern ausschließlich Gesandte als Missionschefs akkreditiert waren) dazu führte, dass auch dem Internuntius faktisch die Stellung eines Doyens des Diplomatischen Korps zukam. Da ab der Mitte des 20. Jahrhunderts auch in Kleinstaaten die Ernennung von Botschaftern üblich wurde, kam die Ernennung von Internuntien, die schon zuvor viel seltener waren als Nuntien, endgültig außer Gebrauch.

Apostolische Nuntien in der Bundesrepublik Deutschland

Geschichtliche Eckdaten

Die Apostolische Nuntiatur hatte ihren Sitz zunächst in Bonn. Residenz war der Turmhof in Bad Godesberg-Plittersdorf. Nach dem Regierungsumzug nach Berlin zog auch die Apostolische Nuntiatur im Jahre 2001 in die Lilienthalstraße in Berlin-Neukölln um.

Verzeichnis der Nuntien in der Bundesrepublik Deutschland

Literatur

  • Apostolische Nuntiatur Berlin (Hrsg.): Die Apostolische Nuntiatur in Berlin (anlässlich des Neubaus der Apostolischen Nuntiatur in Berlin im Jahr 2001); Regensburg: Schnell und Steiner, 2002, ISBN 3-7954-1533-0
  • Herbert Alsheimer: Der Vatikan in Kronberg: ein Unikat in der deutschen Nachkriegsgeschichte; Frankfurt am Main: Kramer, 2003, ISBN 3-7829-0539-3
  • Michael F. Feldkamp: Die Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland zum Heiligen Stuhl 1949–1966. Aus den Vatikanakten des Auswärtigen Amts. Köln, u.a.: Böhlau-Verlag 2000, ISBN 3-412-03399-5

Apostolische Nuntien in München

Geschichtliche Eckdaten

Die Apostolische Nuntiatur in München wurde 1785, auf dem Höhepunkt des sog. Nuntiaturstreits, gegründet und nach wenigen Jahren des Bestehens im Jahr 1800 aufgelöst. Sie wurde 1818 wiedererrichtet und 1934 endgültig aufgehoben.

Verzeichnis der Päpstlichen Nuntien in München 1785–1800 und 1818–1934

  • 1785–1795 Giulio Cesare Zoglio (auch: Zollio)
  • 1795–1796 Annibale della Genga, später Papst Leo XII. (Internuntius)
  • 1796–1800 Emidio Ziucci
  • 1818–1827 Francesco Serra di Cassano, Titularerzbischof von Nicaea, Kardinal
  • 1826–1837 Carlo Giuseppe Benedetto Mercy d'Argenteau
  • 1838–1845 Michele Viale Prelà, bis 1841 Internuntius, ab 1841 Titularerzbischof und Nuntius in Bayern, ab 1845 Nuntius in Wien, ab 1853 Kardinal und Pro-Nuntius in Wien (bis 1856), ab 1855 Erzbischof von Bologna
  • 1845–1847 Carlo Luigi Morichini, Titularerzbischof von Nisibis, 1852 Kardinal, ab 1871 Erzbischof von Bologna
  • 1848–1853 Carlo Sacconi (bis 1851 Internuntius), Titularerzbischof von Nicaea, Kardinal
  • 1853–1856 Antonio Saverio De Luca, Titularerzbischof von Tarsus, Kardinal
  • 1856–1861 Flavio Chigi III., Titularerzbischof von Myra, Kardinal
  • 1861–1866 Matteo Eustachio Gonella, Titularerzbischof von Neocaesarea in Syria, Kardinal
  • 1866–1874 Pier Francesco Meglia, Titularerzbischof von Damaskus, Kardinal
  • 1874–1877 Angelo Bianchi, Titularerzbischof von Myra, Kardinal
  • 1877–1879 Gaetano Aloisi Masella, Titularerzbischof von Neocaesarea in Ponto, Kardinal
  • 1879–1881 Cesare Roncetti
  • 1882–1887 Angelo Di Pietro, Titularerzbischof von Nazianz, Kardinal
  • 1887–1889 Luigi Ruffo-Scilla, Titularerzbischof von Petra in Palästina, Kardinal
  • 1889–1893 Antonio Agliardi, Italien, 1884 Titularbischof von Cäsarea in Palästina, 1893–1896 Nuntius in Österreich, 1899 Kardinalbischof von Albano, seit 1908 Kanzler der Apostolischen Kanzlei (Cancelleria)
  • 1893–1896 Andrea Aiuti, Titularerzbischof von Tamiathis, ab 1896 Nuntius in Portugal, Kardinal
  • 1896–1899 Benedetto Lorenzelli
  • 1900–1901 Cesare Sambucetti, Titularerzbischof von Korinth
  • 1902–1904 Giuseppe Macchi
  • 1904–1907 Carlo Caputo, Italien, Titularerzbischof von Nikomedia
  • 1907–1916 Andreas Franz Frühwirth, O.P., Titularerzbischof von Eraclea, 1915 Kardinal, 1927–33 „Kanzler der Heiligen Römischen Kirche“
  • 1916–1917 Giuseppe Aversa, Titularerzbischof von Sardes
  • 1917–1925 Eugenio Pacelli, Titularerzbischof von Sardes, später Papst Pius XII.
  • 1925–1934/36 Alberto Vassallo di Torregrossa, Titularerzbischof von Emesa, letzter Nuntius in Bayern, zuvor Nuntius in Argentinien

Literatur

  • Michael F. Feldkamp: Die Aufhebung der Apostolischen Nuntiatur in München 1934: mit einem Anhang der Amtsdaten der Nuntien, Internuntien und Geschäftsträger 1786–1934. In: Im Gedächtnis der Kirche neu erwachen. Studien zur Geschichte des Christentums in Mittel- und Osteuropa. Festgabe für Gabriel Adriányi, hrsg. Reimund Haas, Karl Josef Rivinius und Hermann-Josef Scheidgen (Reihe: Bonner Beiträge zur Kirchengeschichte, Bd. 22), Köln u. a., Böhlau-Verlag 2000, S. 185–234
  • Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)

Apostolische Nuntien in Preußen

Verzeichnis der Nuntien in Preußen

Apostolische Nuntien beim Deutschen Reich

Verzeichnis der Nuntien beim Deutschen Reich

Das Deutsche Reich unterhielt – nach einem Befehl von Adolf Hitler – nur für das Gebiet des „Altreiches“ diplomatische Beziehungen mit dem Vatikan. Da der Vatikan noch einen – vor der Besetzung akkreditierten – Nuntius in Polen hatte (1936–1947 Filippo Cortesi, Titularerzbischof von Syracus, 1943–1953 geschäftsführend William Godfrey, Titularerzbischof von Cio) und eine Anerkennung der Besetzungen bzw. Anschlüsse ans Reich bis zur Beendigung von Kriegshandlungen ablehnte, argumentierte Hitler, dass zum Beispiel die von ihm besetzten polnischen Gebiete (die nach Ansicht des Vatikans nach wie vor zu Polen gehörten) sowie die östlichen Anschlussgebiete (die Reichsgaue Danzig-Westpreußen, Wartheland, Sudetenland) nicht unter die Regelungen des Reichskonkordats fallen würden, somit der in Deutschland akkreditierte Nuntius Cesare Orsenigo (1930–1945) für diese Gebiete nicht zuständig sei. In diesen Gebieten wurden von den Nationalsozialisten jedoch keine Nuntien oder ähnliche Einrichtungen zugelassen; zuständig dafür waren von deutscher Seite der Leiter der NSDAP-Parteikanzlei (Martin Bormann), von kirchlicher Seite die örtlichen Kardinäle, Bischöfe usw.. Inoffiziell gab es in humanitären Angelegenheiten dennoch Kontakte zwischen Orsenigo und dem deutschen Außenministerium.

Apostolische Nuntien in Köln

Geschichtliche Eckdaten

Päpstliche Sondergesandte kamen wiederholt an den Hof des Kölner Kurfürsten. Die Kölner Nuntiatur wurde jedoch erst 1584 als ständige päpstliche Gesandtschaft bzw. Nuntiatur eingerichtet. Über Jahrzehnte stand der Reformgedanke des Trienter Konzils (1545–1563) im Vordergrund der Arbeit der Kölner Nuntiatur. Zu den wenigen herausragenden Ereignissen in der Geschichte der Kölner Nuntiatur zählten gelegentliche Reisen der Nuntien zu Reichstagen (1594 und 1622) und zu den Kaiserwahlen nach Frankfurt (1612 und 1658) sowie die Teilnahme an den Friedenskongressen in Münster (1644–1648), Aachen (1668), Köln (1673–1674) und Utrecht (1713). Der Einzugsbereich der Kölner Nuntiatur umfasste in seinen äußeren Grenzen die Diözesen Würzburg im Süden, Osnabrück, Paderborn und Hildesheim sowie Lüttich und Aachen im Westen. Juristisch zählten zwar die nordischen Missionsgebiete in Nord- und Mitteldeutschland, sowie zeitweise Schweden und Dänemark zum Nuntiatursprengel. Im Kern galt jedoch den drei geistlichen Kurerzbistümern Mainz, Trier und Köln das Interesse der Kölner Nuntien. Die Nuntiatur fand ihr Ende mit der Besetzung der Stadt Köln durch die Franzosen 1795.

Verzeichnis der päpstlichen Sondergesandten in Köln von 1500 bis 1584

Verzeichnis der ständigen Nuntien in Köln 1584–1794

Literatur

  • Michael F. Feldkamp: Die Erforschung der Kölner Nuntiatur: Geschichte und Ausblick. Mit einem Verzeichnis der Amtsdaten der Nuntien und Administratoren (Interimsverwalter) der Kölner Nuntiatur (1584–1794). In: Archivum Historiae Pontificiae (Hrsg. Pontif. Univ. Gregoriana) vol. 28 (1990), S. 201–283
  • Michael F. Feldkamp: Studien und Texte zur Geschichte der Kölner Nuntiatur, Bd. 1: Die Kölner Nuntiatur und ihr Archiv. Eine archiv und quellenkundliche Untersuchung; Bd. 2: Dokumente und Materialien über Jurisdiktion, Nuntiatursprengel, Haushalt, Zeremoniell und Verwaltung der Kölner Nuntiatur (1584–1794); Bd. 3: Inventar des Fonds »Archivio della Nunziatura di Colonia« im Vatikanischen Archiv; Bd. 4: Die Instruktionen und Finalrelationen der Kölner Nuntien von 1651 bis 1786 (Reihe: Collectanea Archivi Vaticani, Bd. 30–33), Città del Vaticano 1993–2008
  • Erwin Gatz, Konrad Repgen (Hrsg.): Nuntiaturberichte aus Deutschland: Die Kölner Nuntiatur. Paderborn u.a.: Schöningh.

Apostolische Nuntien in Sachsen

Verzeichnis der Nuntien in Sachsen

Apostolische Nuntien in Polen

Verzeichnis der Nuntien in Polen

  • 1519–1521 Zachario Ferreri, Bischof von Guardalfiera
  • 1522–1523 Tomas Crnić (de’Negri), Bischof von Skradin in Dalmatien
  • 1524–1526 Giovanni Antonio Bulleo
  • 1525–1526 Nicolò Fabri
  • 1525–1527 Giovanni Francesco Cito OFM, Bischof von Scaren
  • 1536 Pamfilio Strasoldo
  • 1539–1540 Girolamo Rorario (Laie!)
  • 1542 Otto Truchsess von Waldburg
  • 1548 Girolamo Martinengo
  • 1553 Marco Antonio Maffei
  • 1555–1557 Luigi Lippomano, Bischof von Verona
  • 1558–1559 Camillo Mentovati, Bischof von Satriano
  • 1560–1563 Berardo Bongiovanni
  • 1563–1565 Giovanni Francesco Commendone, Bischof von Cephalonia und Zacynthia
  • 1565–1568 Giulio Ruggieri
  • 1568–1573 Vincenzo dal Portico
  • 1571–1573 Giovanni Francesco Commendone, Kardinallegat
  • 1573–1578 Vincenzo Lauro, Bischof von Mondovi
  • 1578–1581 Giovanni Andrea Caligari, seit 1779 Bischof von Bertinoro
  • 1581–1585 Alberto Bolognetti, Bischof von Massa Maritima
  • 1584–1587 Girolamo Vitalis di Buoi, Bischof von Camerino
  • 1586–1591 Annibale di Capua, Erzbischof von Neapel
  • 1588–1589 Ipolito Aldobrandini, Kardinallegat
  • 1592 Georgius Radziwiłł
  • 1592–1598 Germanico Malaspina, Bischof von San Severo
  • 1596–1597 Heinrich Cajetan
  • 1598–1607 Claudio Rangoni, Bischof von Reggio Emilia
  • 1606–1612 Francesco Simonetta, Bischof von Foligno
  • 1612–1614 Lelio Ruini, Bischof von Bagnorea
  • 1614–1621 Francesco Diotallevi, Bischof von S. Angelo de’Lombardi
  • 1621–1622 Cosmo de Torres, Titularerzbischof von Hadrianopolis
  • 1622–1627 Giovanni Battista Lancellotti, Bischof von Nola
  • 1627–1630 Antonio Santacroce, Titularerzbischof von Seleucia in Isauria
  • 1630–1636 Onorato Visconti, Titularerzbischof von Larissa
  • 1635–1643 Mario Filonardi, Erzbischof von Avignon
  • 1645–1652 Giovanni de’Torres, Titularerzbischof von Hadrianopolis
  • 1652–1660 Pietro Vidoni, Bischof von Lodi
  • 1660–1668 Antonio Pignatelli, Titularerzbischof von Larisa
  • 1668–1670 Galeazzo Marescotti, Titularerzbischof von Korinth
  • 1670–1671 Francesco Nerli, Titularerzbischof von Hadrianopolis
  • 1671–1673 Angelo Maria Ranuzzi, Titularerzbischof von Damietta
  • 1673–1675 Francesco Buonvisi, Titularerzbischof von Thessaloniki
  • 1675–1681 Francesco Martelli, Titularerzbischof von Korinth
  • 1680–1688 Opizio Pallavicini, Titularerzbischof von Ephesus
  • 1687–1689 Giacomo Cantelmo, Titularerzbischof von Caesarea
  • 1690–1696 Andrea Santacroce, Titularerzbischof von Seleucia in Isauria
  • 1696–1700 Giovanni Antonio Davia, Titularerzbischof von Theben
  • 1698 (Päpstlicher Sondergesandter:) Fabrizio Paolucci, Bischof von Ferrara
  • 1700–1703 Francesco Pignatelli, Erzbischof von Tarent
  • 1703–1706 Orazio Filippo Spada, Titularerzbischof von Theben
  • 1706–1708 Giulio Piazza, Titularerzbischof von Rhodus
  • 1707–1712 Nicolò Spinola, Titularerzbischof von Theben
  • 1712–1713 Benedetto Odescalchi-Erba, Titularerzbischof von Thessaloniki
  • 1713–1721 Girolamo Grimaldi, Titularerzbischof von Edessa
  • 1720–1721 Girolamo Archinto, Titularerzbischof von Tarsos
  • 1722–1728 Vincenzo Santini, Titularerzbischof von Trapezunt
  • 1728–1738 Camillo Paulucci-Merlini, Titularerzbischof von Iconien
  • 1738–1746 Fabrizio Serbelloni, Titularerzbischof von Patras
  • 1746–1754 Alberico Archinto, Titularerzbischof von Nicaea
  • 1754–1760 Nicolo Serra, Titularerzbischof von Mitylen
  • 1760–1767 Antonio Eugenio Visconti, Titularerzbischof von Ephesus
  • 1767–1772 Angelo Maria Durini Titularerzbischof von Ancyranus
  • 1772–1776 Giuseppe Garampi, Titularerzbischof von Berythen
  • 1776–1784 Giovanni Andrea Archetti, Titularerzbischof von Calcedon
  • 1784–1794 Ferdinando Maria Saluzzo, Titularerzbischof von Korinth
  • 1794–1797 Lorenzo Litta, Titularerzbischof von Theben
  • 1918–1921 Archille Ratti, Titularerzbischof von Naupactensis (später Pius XI.)
  • 1921–1927 Lorenzo Lauri, Titularerzbischof von Ephesus
  • 1928–1936 Francesco Marmaggi, Titularerzbischof von Adrianopolis
  • 1936–1947 Philippo Cortesi, Titularerzbischof von Siracensis

Literatur

  • Heinricus Damianus Wojtyska: De fontibus eorumque investigatione et editionibus instructio ad editionem Nuntiorum series chronologica (Reihe: Acta nuntiaturae Polonae, vol. 1), Roma, Edition Lanckoronski, 1990

Apostolische Nuntien in der Republik Österreich

Die Nuntiatur in Wien gilt als die älteste ständige Einrichtung dieser Art (am Hof König Ferdinands I. eingerichtet 1529)

Verzeichnis der Nuntien in der Republik Österreich

Apostolische Nuntien am kaiserlichen Hof in Wien

Verzeichnis der Nuntien am Kaiserhof in Wien

Literatur

  • Donato Squicciarini: Die apostolischen Nuntien in Wien; Vatikanstadt: Libr. Ed. Vaticana, 2. Aufl. 2000, ISBN 88-209-7055-4

Apostolische Nuntien in der Schweiz

Verzeichnis der Nuntien in der Schweiz

  • 1543–1552 Hieronymus Franco
  • 1554–1560 Octavianus de Raverta, Bischof von Terracina
  • 1559–1565 Johannes Antonius Volpi, Bischof von Como
  • 1579–1582 Giovanni Francesco Bonomi, Bischof von Vercelli
  • 1587–1591 Octavius Paravicini, Patriarch von Alexandria
  • 1594–1595 Hieronymus, Comes Portia
  • 1600–1606 Johannes, Comes de Turre, Bischof von Krk
  • 1609–1612 Ladislaus de Aquino (Latium)
  • 1615–1616 Ludovicus, Comes de Sarego, Bischof von Adria
  • 1628–1630 Ciriaco Rocci
  • 1630–1639 Ranuccio (Ranuzio) Scotti, später Nuntius von Frankreich
  • 1639–1643 Hieronymus Farnese, Titularerzbischof von Patras
  • 1643–1646 Laurentius Gavotti, Bischof von Ventimiglia
  • 1646–1647 Alphonsus Sacrati, Bischof von Comana
  • 1647–1652 Francesco Boccapaduli, Bischof von Sulmona und Valva
  • 1652–1655 Carolus Caraffa
  • 1655–1663 Federico Borromeo, Patriarch von Alexandrien
  • 1665–1668 Federico Baldeschi Colonna, Italien, Titularerzbischof von Caesarea in Cappadocia
  • 1668–1669 Rudolf, Graf von Aquaviva, Erzbischof von Laodicea
  • 1670–1680 Odoardo Cibo, Erzbischof von Seleucia
  • 1685–1687 Jacobus Cantelmi, Herzog von Popoli, Titularerzbischof von Caesarea
  • 1687–1689 Hieronymus Zarini Internuntius
  • 1689–1692 Bartholomeus Menatti, Bischof von Lodi
  • 1692–1695 Marcello d'Aste, Erzbischof von Athen
  • 1695–1698 Michelangelo dei Conti, Italien, Titularerzbischof von Tarsus, später als Innozenz XIII. Papst
  • 1698–1702 Giulio Piazza
  • 1704–1709/20 Vincentius Bichi, Titularerzbischof von Laodicaea in Phrygia, später Nuntius von Portugal
  • 1717–1719 Josephus Ferrajo, Neapel, Titularerzbischof von Nicaea
  • 1721–1730 Domenico Silvio Passionei, Titularerzbischof von Ephesus
  • 1740–1751 Carlo Francesco Durini, Mailand, Erzbischof von Rhodos
  • 1744–1754 Filippo Acciajuoli, Italien, Titularerzbischof von Petra, später Nuntius von Portugal
  • 1755–1759 Johannes Octavius Bufalini, Titularerzbischof von Chalcedon
  • 1759–1764 Nicolaus Oddi, Titularerzbischof von Trajanopolis
  • 1764–1773 Luigi Valenti Gonzaga, Italien, Titularerzbischof von Caesarea in Cappadocia, später Nuntius von Spanien
  • 1775–1785 Giovanni Battista Caprara Montecuccoli, Italien, Erzbischof von Mailand, später Nuntius von Österreich
  • 1794–1803 Pietro Gravina, Italien, Erzbischof von Palermo, später Nuntius von Spanien
  • 1803–1815 Fabrizio Sceberras Testaferrata, Malta, Bischof von Senigallia
  • 1818–1819 Vincenzo Macchi, Italien, Kardinalbischof von Ostia-Velletri, später Nuntius von Frankreich
  • 1820–1827 Ignazio Nasalli-Ratti, Italien, Titularerzbischof von Cyrrhus
  • 1827–1829 Pietro Ostini, Italien, Bischof von Jesi, später Nuntius von Brasilien
  • 1830–1832 Filippo de Angelis, Italien, Erzbischof von Fermo, später Nuntius von Portugal
  • 1839–1841 Tommaso Pasquale Gizzi, Italien, Titularerzbischof von Thebae
  • 1841–1845 Girolamo d’Andrea, Italien, Kardinalbischof von Sabina
  • 1920–1926 Luigi Maglione, Italien, Titularerzbischof von Caesarea, später Nuntius von Frankreich
  • 1926–1935 Pietro di Maria, Italien, Titularerzbischof von Iconium
  • 1935–1953 Filippo Bernardini, Italien, Titularerzbischof von Antiochia in Pisidia
  • 1953–1959 Gustavo Testa, Italien, Titularerzbischof von Amasea
  • 1959–1960 geschäftsführend Giovanni Ferrofino, Hausprälat
  • 1960–1967 Alfredo Pacini, Italien, Titularerzbischof von Germia, vorher Nuntius in der Dominikanischen Republik, Haiti und Uruguay
  • 1967–1984 Ambrogio Marchioni, Italien, Titularerzbischof von Severiana, vorher Nuntius in El Salvador und Guatemala
  • 1985–1993 Edoardo Rovida, Italien, Titularerzbischof von Tauromenium (Taormina), später Nuntius in Portugal
  • 1993–1997 Karl Josef Rauber, Deutschland, Titularerzbischof von Iubaltiana, später Nuntius in Ungarn, Moldawien, Belgien und Luxemburg
  • 1997–1998 Oriano Quilici, Italien, Titularerzbischof von Tabla, vorher Nuntius in Venezuela und Guatemala
  • 1999–2004 Pier Giacomo de Nicolò, Italien, Titularerzbischof von Martanae Tudertinorum, vorher Nuntius in Costa Rica und Syrien
  • 2004–2011 Francesco Canalini, Italien, Titularerzbischof von Valeria, vorher Nuntius in Ecuador und Australien
  • seit 2011 Diego Causero, Italien, Titularerzbischof von Gradum

Literatur

  • Kuno Bugmann (Bearb.): Schweizerische Kardinäle. Das apostolische Gesandtschaftswesen in der Schweiz; (Reihe: Helvetia sacra, Abt. 1, Erzbistümer und Bistümer, Bd. 1); Bern: Francke, 1972
  • Stiftsarchiv St. Gallen, Briefverzeichnis
  • Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Neuenburg 1927, Bd. IV, p. 122f.

Apostolische Nuntien im Fürstentum Liechtenstein

Geschichtliche Eckdaten

Die 1987 eingerichtete Apostolische Nuntiatur für Liechtenstein wird stets durch den Apostolischen Nuntius der Schweiz mitverwaltet.

Verzeichnis der Nuntien in Liechtenstein

Apostolische Nuntien in Luxemburg

Geschichtliche Eckdaten

1910 als Internuntiatur begründet, wurde sie am 9. Mai 1969 in den Rang einer Nuntiatur versetzt. Bis heute wird sie stets durch den Apostolischen Nuntius von Belgien mitverwaltet.

Verzeichnis der Nuntien in Luxemburg

Apostolische Nuntien in den Niederlanden

Geschichtliche Eckdaten

Als Internuntiatur begründet, wurde am 29. November 1911 der erste Internuntius ernannt. Seit dem 22. Juli 1967 zur Nuntiatur erhoben, wurde sie jedoch bis 1992 stets nur mit einem Pro-Nuntius besetzt.

Verzeichnis der Nuntien in den Niederlanden

Apostolische Nuntien in der Russischen Föderation

Verzeichnis der Nuntien in der Russischen Föderation

  • seit 2010 Antonio Mennini, Titularerzbischof von Ferentium

Apostolische Nuntien bei der Europäischen Gemeinschaft (EG)/Europäischen Union (EU)

Verzeichnis der Nuntien bei der EG

Apostolische Nuntien (Ständige Beobachter) bei den Vereinten Nationen

Geschichtliche Eckdaten

Der Vatikan ist zwar ein allgemein anerkannter Staat, aber nicht Mitglied der Vereinten Nationen. Der ihn vertretende Heilige Stuhl, ein nichtstaatliches, eigenständiges, vom Staat der Vatikanstadt zu unterscheidendes Völkerrechtssubjekt, ist aber seit 1964 durch einen „ständigen Beobachter“ im Rang eines Erzbischofs an den UN-Sitzen in New York und Genf sowie bei den UN-Unterorganisationen vertreten, seit 1948 bei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO, seit 1951 bei der UNESCO.

Der Grund dafür ist Wahrung der Neutralität und die Vermittlerrolle des Vatikans vor allem bei kriegerischen Auseinandersetzungen.

Verzeichnis der Nuntien bei den Vereinten Nationen

Siehe auch

Literatur (allgemein)

  • Henri Biaudet: Les nonciatures apostoliques permanentes jusqu’en 1648 (Reihe: Annales Academiae scientiarum Fennicae, ser. B., tom. 2,1), Helsingfors 1910
  • Michael F. Feldkamp: Geheim und effektiv. Über 1000 Jahre Diplomatie der Päpste, Augsburg: Sankt Ulrich 2010, ISBN 9783867441506
  • Liisi Karttunen: Les nonciatures apostoliques permanents de 1650 à 1800 (Reihe: Annales Academiae Scientiarum Fennicae, B/V/3), Genève 1912.
  • Alexander Koller (Hrsg.): Kurie und Politik. Stand und Perspektiven der Nuntiaturberichtsforschung (Reihe: Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom, Bd. 87), Tübingen, Niemeyer, 1998
  • Markus Nagler: Das päpstliche Gesandtschaftsrecht unter besonderer Berücksichtigung der Apostolischen Nuntiatur in Deutschland; Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 2000
  • Anton Pieper: Die päpstlichen Legaten und Nuntien in Deutschland, Frankreich und Spanien seit der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts; Münster: Aschendorff, 1897
  • Repertorium der diplomatischen Vertreter aller Länder seit dem Westfälischen Frieden (1648), Bd. 1: 1648–1715, hrsg. von Ludwig Bittner und Lothar Gross, Oldenburg-Berlin 1936; Bd. 2: 1716–1763, hrsg. von Friedrich Hausmann, Zürich 1950; Bd. 3: 1764–1815, hrsg. von Otto Friedrich Winter, Graz-Köln 1965
  • Knut Walf: Die Entwicklung des päpstlichen Gesandtschaftswesens in dem Zeitabschnitt zwischen Dekretalenrecht und Wiener Kongress (1159–1815); München: Hueber, 1966

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