Carolath-Beuthen

Carolath-Beuthen

Schönaich bzw. Schoenaich-Carolath ist eine schlesische Adelsfamilie.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Familie Schoenaich entstammt dem Niederlausitzer Uradel und wird mit Tytzko (Dietrich) von Schoenaich 1329 erstmals urkundlich erwähnt. Eine gleichnamige Ortschaft, das heutige Piękne Kąty, ist heute Ortsteil von Carolath (Siedlisko). Ein weiterer gleichnamiger Ort liegt bei Sorau in der Neumark, das heutige Sieciejów.

Um 1550 erwarb die Familie die Herrschaften Carolath und Beuthen an der Oder. Unter dem 28. Juni 1616 erfolgte die erbländisch-österreichische Bestätigung des Freiherrenstandes. Hans Georg Freiherr von Schoenaich-Beuthen wurde 1700 in den Reichsgrafenstand erhoben, sein Sohn Hans Carl, Königlich preußischer Geheimer Staats- und Kriegsminister, 1741 in den preußischen Fürstenstand unter dem Namen "zu Carolath-Beuthen". Die nachgeborenen Mitglieder führen den Namen Prinz bzw. Prinzessin von Schoenaich-Carolath.

1854 erlangte die Familie die erbliche Mitgliedschaft im preußischen Herrenhaus.

Wappen

Das Wappen zeigt in Gold einen geflochtenen grünen Eichenkranz, der mit Eichenblättern und acht goldenen Eicheln abwechselnd besetzt ist, umwunden von einem roten Band mit vier Schleifen. Der Kranz wird auf dem mit rot-goldenen Decken verzierten Helm wiederholt.

Bedeutende Vertreter

  • Hans Carl (1.) Fürst zu Carolath-Beuthen (* 15. Juni 1689 in Carolath; † 11. Oktober 1763 in Carolath), preußischer Oberpräsident der Oberamtsregion und des evangelischen Oberkonsistoriums zu Breslau
    1. Friedrich Carl (2.) Fürst zu Carolath-Beuthen (* 11. November 1716 in Carolath; † 23. Februar 1791), preußischer Generalleutnant, Gesandter und bevollmächtigter Minister in Warschau[1]
      1. Heinrich Karl Erdmann (3.) Fürst zu Carolath-Beuthen (* 3. November 1759 in Carolath; † 1. Februar 1817 in Carolath)
        1. Heinrich Karl Wilhelm (4.) Fürst zu Carolath-Beuthen (* 29. November 1783 in Kotzenau, Kreis Lüben; † 14. Juli 1864 in Teplitz), preußischer General der Kavallerie[2]
        2. Karl Wilhelm Philipp Ferdinand (* 17. Januar 1785 in Carolath; † 23. Januar 1820 in Berlin)
          1. Ludwig Ferdinand Karl Erdmann Alexander Deodatus (* 26. Juni 1811 in Cölmchen; † 22. Januar 1862 in Amtitz)
            1. Karl Ludwig Erdmann Ferdinand (5.) Fürst zu Carolath-Beuthen (* 14. Februar 1845 in Dresden; † 6. Juli 1912 in Homburg vor der Höhe), Generalmajor, Mitglied des Preußischen Herrenhauses; 1. Ehe mit Elisabeth Fürstin zu Carolath-Beuthen (1839–1914) der späteren Lebensgefährtin Herbert von Bismarcks
              1. Hans-Karl Erdmann Ludwig Hugo Heinrich Ferdinand (6.) Fürst zu Carolath-Beuthen (* 9. August 1892 in Carolath; † 15. September 1933 in Breslau)
                1. Carl-Erdmann (7.) Fürst zu Carolath-Beuthen (* 19 Oktober 1930 in Carolath)
            2. Heinrich Ludwig Erdmann (* 24. April 1852 in Amtitz; † 20. Juni 1920 in Amtitz), Politiker, Mitglied des Reichstages und des preußischen Herrenhauses
        3. Friedrich Wilhelm Karl (* 29. Oktober 1790 in Carolath; † 21. November 1859 in Saabor)
          1. Ferdinand Heinrich Erdmann (* 26. Juli 1818 in Saabor; † 24. Mai 1893 in Saabor) Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses[3]
            1. Georg Heinrich Friedrich August (* 12. August 1846 in Saabor; † 23. Februar 1910 in Mellendorf), Majoratsherr, Vorsitzender der Landwirtschaftskommission für Schlesien[4]
              1. Johann Georg Ludwig Ferdinand August (* 11. September 1873 in Saabor; † 7. April 1920 in Wölfelsgrund), Ehe mit Hermine von Schoenaich-Carolath (1887–1947), die später zweite Ehefrau Kaiser Wilhelms II. wurde
          2. Karl Heinrich Friedrich Georg Alexander (* 28. Juni 1820 in Mellendorf; † 2. März 1874 in Wiesbaden)
            1. Emil von Schoenaich-Carolath (* 8. April 1852 in Breslau; † 30. April 1908 in Haseldorf), deutscher Schriftsteller

Einzelnachweise

  1. Bernhard von Poten: Schoenaich-Carolath, Karl Friedrich Fürst von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 256.; Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 1, Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1937, Nr. 355
  2. Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 5, Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1938, Nr. 1502
  3. Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das preussische Abgeordnetenhaus 1849–1867 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 5). Droste, Düsseldorf 1994
  4. Herrmann A. L. Degener: Wer ist's?. 4. Ausgabe, Degener, Leipzig 1909; Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 15, Reimer, Berlin 1910

Weblinks


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