- Giovanni Arrighi
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Giovanni Arrighi (* 7. Juli 1937 in Mailand, Italien; † 18. Juni 2009) war ein italienischer Soziologe, der auf dem Gebiet der Politischen Ökonomie forschte.
Leben und Wirken
Arrighi begann ein Studium der Ökonomie an der Wirtschaftsuniversität Luigi Bocconi in Mailand und schloss dieses mit dem Erhalt des Doktorgrades im Jahre 1960 ab. In den folgenden Jahren war er an verschiedenen Universitäten in Afrika und Italien als Lecturer tätig.
Ab 1963 arbeitete Arrighi am University College of Rhodesia and Nyasaland. Dort wurde er im Juli des Jahres 1966 zusammen mit einigen anderen Dozenten unter dem Vorwurf politischer Aktivitäten verhaftet. Nach einem einwöchigen Gefängnisaufenthalt wurde er schließlich abgeschoben. Im direkten Anschluss an diese Ereignisse arbeitete Arrighi in tansianischen Daressalam an der dortigen University of Dar es Salaam.
1969 kehrte er nach Europa zurück und übernahm er als Lehrbeauftragter in Bereich der Soziologie und Gesellschaftswissenschaften u. a. an der Universität Trient verschiedene Lehrtätigkeiten.
Arrighi war in den 1970er Jahren auch politisch aktiv und war zu Beginn des Jahrzehnts Mitbegründer der Gruppo Gramsci. Ziel dieser Gruppierung war das Erreichen der intellektuellen Autonomie der Arbeiterklasse. 1973 wurde die Gruppo aufgelöst, da er zusammen mit anderen Aktivisten die Colletivi Politici Operai gegründet hatte, von der sich Arrighi aber recht zügig distanzierte.
Von 1979 bis 1999 war er als Professor der Soziologie an der State University of New York at Binghamton tätig. Dort lehrte und forschte er am Fernand Braudel Center. Im Jahre 1999 wechselte Arrighi an die Johns Hopkins University, an der bis zum Jahre 2002 als Direktor des Institute for Global Studies in Culture, Power and History fungierte. Von 2003 bis 2006 hatte er an der Johns Hopkins einen Lehrstuhl für Soziologie inne. Bis 2009 war er als Professor der Soziologie an der Johns Hopkins University beschäftigt.
Arrighi war Mitglied einiger wissenschaftlicher Vereinigungen, so auch der American Sociological Association. Arrighi war ein wichtiger Vertreter der Weltsystem-Theorie in Anlehnung an Immanuel Wallerstein.
Er war bis zum Ende seines Lebens mit der Soziologin Beverly Silver verheiratet. Er hatte einen Sohn aus früherer Ehe. Arrighi verstarb in Folge einer Krebserkrankung im Juni 2009.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Transforming the Revolution: Social Movements and the World System, 1990.
- The Long Twentieth Century: Money, Power, and the Origins of Our Times, 1994.
- Chaos and Governance in the Modern World System (mit Beverly Silver), 1999.
- Adam Smith in Beijing: Die Genealogie des 21. Jahrhunderts. VSA Verlag, Hamburg 2008.
- Die verschlungenen Pfade des Kapitals. VSA Verlag, Hamburg 2009.
Weblinks
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