- Giovanni Battista Paggi
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Giovanni Battista Paggi (* 27. Februar 1554 in Genua; † 10. März 1627 in Genua) war ein italienischer Kunstschriftsteller und Maler zwischen Manierismus und Frühbarock.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der aus einer Patrizierfamilie stammende Paggi bildete sich zunächst selbständig als Bildhauer und Zeichner und ging dann in die Werkstatt von Luca Cambiaso, der ihn stilistisch stark beeinflusste. 1579 musste er wegen eines Tötungsdeliktes an einem Genuesischen Edelmann seine Heimatstadt verlassen.
Über Aula sul Magra und Pisa kam er nach Florenz, wo ihm dank des väterlichen Einflusses der Zugang zum großherzoglichen Hof gelang. In Florenz setzte er sich mit den Werken von Giambologna, Domenico Passignano, Jacopo Chimenti und Ludovico Cigoli auseinander, ohne seine stilistische Abhängigkeit von Cambiaso völlig aufzugeben. Als Günstling von Francesco I. de’ Medici erhielt er zahlreiche Aufträge des Florentiner Adels. 1586 wurde er Mitglied der Florentiner Accademia Fiorentina del Disegno. Seine Werkstatt befand sich in einem Haus, das Federico Zuccari gehörte.
Eifersüchtig auf seinen Erfolg, strengten Florentiner und Genuesische Künstler, mit seinem Studienkollegen Bernardo Castello an der Spitze 1590/91 einen Prozess gegen ihn an, um eine juristische Entscheidung zu erreichen, die es Adligen verbietet, das Malerhandwerk auszuüben. Der Prozess wurde dank der juristischen Unterstützung seines Bruders Gerolamo Paggi und der Fürsprache der Medici im Sinne Paggis entschieden.
1599, nach 20 Jahren Verbannung, konnte er durch die Fürsprache des Erzbischofs Domenico Ginnasi über Savona nach Genua zurückkehren, wo ihm die Familie Doria Schutz gewährte. Paggi unterhielt Beziehungen zu den wichtigsten Gelehrten seiner Zeit, war mit Rubens und Anthonis van Dyck befreundet und veröffentlichte 1607 theoretische Schriften und eine Sammlung mit Malregeln.
Zu seinen Schülern in Genua zählen Giulio Benso, Giovanni Andrea Biscaino, Luciano Borzone, Giovanni Battista Braccelli, Giovanni Domenico Cappellino, Castellino Castelli, Giovanni Benedetto Castiglione, Domenico Fiasella, Agostino und Giovanni Battista Montanari, Giovanni Andrea Podesta und Sinibaldo Scorza.
Werke (Auswahl)
- Santa Maria Novella (Florenz): Fresken im Chiostro Grande “Wunder der Santa Katherina von Alexandia”
- Basilica della Santissima Annunziata del Vastato (Genua): Tafelbild “Auferstehung der Santa Klara”
- Kathedrale von Savona: Tafelbild “Martyrium der Heiligen Ursula und der tausend Jungfrauen”
- Kathedrale von Lucca: Tafelbilder „Verkündigung“ (1597) und „Mariens Geburt“
- Chiesa Sant’Agostino (Loana): „Martyrium des Apostels Andreas“ (1590)
- Kathedrale San Lorenz (Genua): “Verkündigung”
- Chiesa di San Giacomo (Pontedecimo): “Taufe Christi”
- Convento di Col leviti (Pescia): “Erzengel Michael verfolgt die gefallenen Engel”
- Accademia Ligustica di Belle Arti. (Genua): “Rosenkranzmadonna”
- Dom zu Pisa: „Das Heilige Kreuz mit Heiligen“ (1610)
- Santuario della Madonna della Pace (Albisola Superiore): Verkündigung,
- Dulwich Picture Gallery (London): „Venus und Cupido“
Schriften von Paggi
- ”Definizione e divisione della pittura” (Genua 1607)
- ”Lo stato rustico” (Genua, nach 1607)
Literatur über Paggi
- Giovanni Battista Paggi. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band XXVI, E. A. Seemann, Leipzig 1932, S. 141ff
- Dizionario biografico degli italiani. Hrsg. Istituto dell’Enciclopedia Italiana, Rom 1997.
- Lexikon der Kunst. Band 9, Verlag Karl Müller, Erlangen 1994, ISBN 3-86070-452-4, S. 59.
Weblinks
Commons: Giovanni Battista Paggi – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienKategorien:- Italienischer Maler
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