Wadim Jewgenjewitsch Gippenreiter

Wadim Jewgenjewitsch Gippenreiter
Wadim Gippenreiter Ski Alpin
Voller Name Wadim Jewgenjewitsch Gippenreiter
Вадим Евгеньевич Гиппенрейтер
Nation Sowjetunion 1923UdSSR UdSSR
Geburtstag 9. Apriljul./ 22. April 1917greg.
Geburtsort Moskau, SowjetrusslandSowjetrussland Sowjetrussland
Karriere
Disziplin Abfahrt
Status zurückgetreten
 

Wadim Jewgenjewitsch Gippenreiter (russisch Вадим Евгеньевич Гиппенрейтер; * 9. Apriljul./ 22. April 1917greg. in Moskau, damalige Russische Republik) ist ein russischer Natur- und Landschaftsfotograf, der als junger Mann eine nationale Skimeisterschaft gewann und als Sportreporter arbeitete.

Gippenreiter wurde als Sohn eines Offiziers des Zaren geboren und hatte schon in seiner Kindheit Zugang zur Fotografie, da seine Verwandtschaft ihm den Umgang mit Plattenkameras ermöglichte. Im Alter von zehn Jahren fertigte er seine ersten Aufnahmen an und kümmerte sich auch um die Entwicklung der Glasplatten und Kontaktabzüge.

Ein Biologiestudium wurde Gippenreiter aufgrund seiner Herkunft aus einer Adelsfamilie verwehrt. Seine Erfolge im Skisport, die 1937 mit einem Sieg als erster UdSSR-Meister im alpinen Abfahrtslauf einen Höhepunkt hatten,[1][2] ermöglichten ihm jedoch den Zugang zu einem Medizinstudium. Nach einem Wechsel an das Moskauer Institut der Künste konnte er dort 1948 einen Abschluss als Fotograf machen.[2] Gippenreiter machte sich in den folgenden Jahren als Sportreporter und Journalist einen Namen. Später wurde er bei der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften offizieller Fotograf und konnte in dieser Funktion an mindestens 37 Expeditionen innerhalb der UDSSR teilnehmen.[3] Dank seiner hervorragenden sportlichen Ausbildung und Fähigkeiten – unter anderem war er der erste Bergsteiger, der den Elbrus bestieg, um den Abstieg vom Gipfel auf Skiern zu bewältigen – gelang es ihm, seine Kamera an Orte zu bringen, die anderen Fotografen unzugänglich waren, und so einzigartige Fotografien zu erschaffen.[4]

Wadim Gippenreiter wird als Mitbegründer der russischen Naturfotografie und der Russischen Schule der künstlerischen Landschaftsfotografie betrachtet. Er ist Autor von 35 Büchern, hunderten von Veröffentlichungen, darunter auch in renommierten Magazinen wie GEO, Stern und National Geographic. Seine Fotografien waren mit zahlreichen Ausstellungen in Russland, England, Tschechien, Österreich, Ungarn und Frankreich zu sehen.[5] Das Gesamtwerk umfasst nach eigenen Aussagen über 50.000 Fotografien.[1][6] Gippenreiter ist Ehrenmitglied der russischen Föderation für Alpin- und Snowboardsport.[7]

Werke (Auswahl)

  • Gippenreiter, Vadim ; Rachmanov, Nikolaj N.: Reise durch die UdSSR Moskau, Verlag Planeta 1979
  • Gippenreiter, Vadim : Mittelasien : Architekturdenkmäler 9. - 19. Jh. Moskau, Verlag Planeta 1987
  • Gippenreiter, Vadim : Kamtschatka. Land aus Feuer und Eis. 1993 Hildesheim, Gerstenberg-Verlag ISBN 380672072x
  • Gippenreiter, Vadim und Alexej Kometsch. Alte russische Kirchen und Städte. Frankfurt am Main, Umschau, 1994.
  • Alexej Kometsch ; Gippenrejter, Vadim : Russische Klöster München, Hirmer Verlag 2001, ISBN 3-7774-9000-8

Einzelnachweise

  1. a b Russia of Gippenreiter (englisch). English Russia – englishrussia.com (2010). Abgerufen am 6. Mai 2010.
  2. a b Вадим Гиппенрейтер – ОФИЦИАЛЬНЫЙ САЙТ - ПОРТФОЛИО, ФОТОБАНК ▪АВТОР▪ (russisch). www.gippenreiter.com (2007). Abgerufen am 6. Mai 2010.
  3. GEO 12/1995 Seite 114; ISSN 0342-8311
  4. ВАДИМ ГИППЕНРЕЙТЕР «ЗАПОВЕДНАЯ РОССИЯ» (russisch). Компания “Global First” (22. Dezember 2009). Abgerufen am 8. September 2010.
  5. Vadim Gippenreiter (englisch). the International Environment Photographers Association (IEPA) – www.theiepa.org (2010). Abgerufen am 6. Mai 2010.
  6. Вадим Гиппенрейтер – ОФИЦИАЛЬНЫЙ САЙТ - ПОРТФОЛИО, ФОТОБАНК (russisch/englisch). www.gippenreiter.com (2007). Abgerufen am 6. Mai 2010.
  7. ИТОГИ ВНЕОЧЕРЕДНОЙ КОНФЕРЕНЦИИ ФЕДЕРАЦИИ ГОРНОЛЫЖНОГО СПОРТА И СНОУБОРДА РОССИИ (russisch). «Федерация горнолыжного спорта и сноуборда России» olympic.ru (30. Oktober 2006). Abgerufen am 8. September 2010.

Weblinks


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