Gospersgrün

Gospersgrün
Gospersgrün
Gemeinde Fraureuth
Koordinaten: 50° 41′ N, 12° 23′ O50.68188412.376012322Koordinaten: 50° 40′ 55″ N, 12° 22′ 34″ O
Höhe: 322 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Jan. 1994
Eingemeindet nach: Ruppertsgrün
Postleitzahl: 08427
Vorwahl: 03761

Gospersgrün ist ein Ort in der Großgemeinde Fraureuth im Landkreis Zwickau, Freistaat Sachsen und hat mit dem bereits im Jahr 1937 eingemeindeten Dorf Römersgrün eine Einwohnerzahl von circa 470 Einwohnern.

Wassermühle in Gospersgrün

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gospersgrün entstand ursprünglich als bayrische Ansiedlung im 11./12. Jahrhundert als Waldhufendorf. Unter Herrschaft der Burg Schönfels wurde es um 1400 als Gezpreczgrune urkundlich erwähnt. Viele ortsansässige Bauern lebten zur damaligen Zeit in Leibeigenschaft zur Herrschaft von Schönfels und hatten in der Zeit des Feudalismus ihren Frondienst an diese zu leisten.

Der Name Römersgrün leitet sich von der Familie Römer ab und fand eine erstmalige Erwähnung im Jahr 1780. Die Bebauung des Ortes verlief zunächst durch den Plexgrund in Richtung der Burg Schönfels und nach dem Dreißigjährigen Krieg entlang des Neumarker Baches. Gospersgrün besaß 3 Wassermühlen, eine Mahl- und Schneidemühle (1610 - 1917), eine Schrotmühle (1679 - 1970) und eine Mahl- und Schneidemühle mit Turbinen-Elektrobetrieb (1757). Die mittlere Mühle, die Schrotmühle, eine Wassermühle mit oberschlächtigem Rad wurde rekonstruiert und ist als Denkmal erhalten geblieben (siehe Foto). Am Südende des Dorfes befand sich eine Ziegelei, die seit 1838 bis in das Jahr 1939 produzierte. Zur Zeit des Eisenbahn- und Straßenbaus im 19. Jahrhundert wurden im Ort einige Steinbrüche betrieben. Überwiegend waren die Einwohner jedoch Bauern, die von Landwirtschaft, Ackerbau und Viehzucht lebten. Im April 1945 wurde das Dorf zum Ende des 2. Weltkrieges von der US Army befreit, musste allerdings nach der Potsdamer Konferenz an die sowjetische Besatzungszone abgegeben werden. Die US-Armee zog darauf hin ihre Streitkräfte von Westsachsen nach Bayern ab. Im September 1945 begann die Bodenreform in Deutschland. Seit 1949 gehörte das Dorf zur DDR. In den 1950er Jahren bildeten die Bauern eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) und es gab Ställe für Milchvieh- und Schweinezucht. 1952 wurde Gospersgrün im Rahmen der Kreisreformen in der DDR dem Bezirk Karl-Marx-Stadt, Kreis Werdau, zugeordnet. 1970 gab es einen Zusammenschluss der LPGen von Gospersgrün, Ruppertsgrün, Steinpleis und Leubnitz. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 gehörte Gospersgrün zum Landkreis Werdau und wurde zum 1. Januar 1994 neben Beiersdorf zum Ort Ruppertsgrün eingegliedert.[1] Am 1. Januar 1998 bildeten die vier Ortschaften Ruppertsgrün, Fraureuth, Gospersgrün und Beiersdorf eine Einheitsgemeinde und schlossen sich zur Großgemeinde Fraureuth zusammen.[2]

Heute ist der Ort Anziehungspunkt für Natur- und Wanderfreunde entlang des Neumarker- und Schönfelser Baches, zur Nahe gelegenen Burg Schönfels. Der Agrarhof Gospersgrün bietet neben dem Lokal Kutscherstube ein Pferdeparadies für Pferdefreunde. Als geologisches Denkmal gibt es einen Diabas Steinbruch.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • historische Wassermühle, Ernst-Ahnert-Str. 35

Einzelnachweise

  1. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1998

Literatur

  • Der Landkreis Werdau. Wissenswertes aus Vergangenheit und Gegenwart. 1. Auflage. Geiger, Horb am Neckar 1994. ISBN 3-89264-886-7

Weblinks


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