- Römer (Adelsgeschlecht)
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Römer ist der Name eines aus der Markgrafschaft Meißen stammenden Adelsgeschlechts, dessen Stammreihe mit dem Chemnitzer Ratsherren Paul Romer, im Jahr 1401 erstmals urkundlich genannt, beginnt und das über fünf Jahrhunderte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs dem sächsischen Bergbau eng verbunden war.
Inhaltsverzeichnis
Adelsimmatrikulation
Einen kaiserlichen Wappenbrief (Reichsadelsstand) erhielten am 3. Februar 1470 [1] Martin Römer, Bergzehntner[2] zu Schneeberg sowie Handelsherr und kurfürstlich sächsischer Amtmann zu Zwickau, und dessen Bruder Nicol Römer. Eine kurfürstlich und herzoglich sächsische Belehnung mit Steinpleis (heute Ortsteil von Werdau) und Niederalbertsdorf (heute Ortsteil von Langenbernsdorf), beide im heutigen Landkreis Zwickau, erfolgte am 6. Februar 1476. Die Nachkommen wurden im 16. Jahrhundert in den Landadel erhoben. Die offizielle Eintragung (Adelsimmatrikulation) in das königlich sächsische Adelsbuch wurde allerdings erst am 7. März 1912 vorgenommen.
Die Geschichte der Familie von Römer ist bis in das 21. Jahrhundert nachzuvollziehen. Im Jahr 1945 wir die Familie von Römer im Rahmen der Bodenreform enteignet und teilweise auf die Insel Rügen deportiert.[3]
Wappen (Meißen)
Blasonierung: „In Rot zwei gekreuzte goldene (silberne) Pilgerstäbe (Römerstäbe, auch Eselspeitschen) mit der Spitze nach unten. Auf dem Helm, mit rot-silbernen Decken, die gekreutzten Pilgerstäbe.“
Wappen (Hessen)
Blasonierung: „In von Gold und Schwarz geteiltem Schild zwei geschrägte begriffte Pilgerstäbe verwechselter Farbe. Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ein schwarz-gestulpter goldener Hut mit zwei zwischen Hut und Stulp gesteckten geschrägten schwarzen Pilgerstäben, je oben mit einem goldenen Hahnenfederbusch besteckt.“
Kurländische Linie
Römer (Kurland)
Es gibt außerdem ein livländisches Geschlecht, dessen sichere Stammreihe in Riga mit Symon Romer beginnt, im Jahr 1561 urkundlich genannt. Allerdings erfolgte bereits am 1. August 1670 in Zwickau die offizielle Anerkennung der Zugehörigkeit zum oben beschriebenen meißnischen Adelsgeschlecht für die im Königreich Polen ansässigen Brüder und Vettern, den königlich polnischen Kammerherrn und Oberst Matthias Römer, den königlich polnischen Rittmeister Christoph Römer, Gutsherr auf Halswigshof (Kurland), den königlich polnischen Leutnant Johann Römer, den königlich polnischen Kapitän Heinrich Römer, Gutsherr auf Marzendorf, sowie für den königlich polnischen Leutnant Stephan Römer, Pfandherr auf Gut Marzendorf. Die kurfürstlich sächsische Bestätigung dieser Zugehörigkeit wurde am 19. September 1670 in Dresden vorgenommen. Die Immatrikulation bei der Kurländischen Ritterschaft für deren Nachkommenschaft folgte am 10. Mai 1841.
Wappen (Kurland)
Blasonierung: „In Rot zwei geschrägte silberne Pilgerstäbe mit je zwei Knöpfen am Griff. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken die Pilgerstäbe, je oben mit drei silbernen Straußenfedern besteckt.“
Wirken / Besitztümer
- Familienstiftungsgut Altschönfels (bei Zwickau)
- Rittergut Löthain (bei Meißen)
- Rittergut Neumark (bei Reichenbach)
- Rittergut Untersteinpleis (bei Werdau)
- Rittergut Leubnitz (Werdau)
- Rittergut Wohlhausen (bei Markneukirchen)
Namensträger
- Jobst Christoph von Römer (der Erkühlende) (um 1588–1660), sächsischer Oberforst- und Wildmeister, Oberaufseher der Zölle und Saale-Flößerei sowie Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“
- Jobst Christoph von Römer (Löthain) (um 1800), sächsischer Obersteuereinnehmer und Bergkommissionsrat sowie Gutsherr auf Löthain
- Martin Römer (um 1432–1483), Bergzehntner zu Schneeberg sowie Handelsherr, Bergwerksbesitzer und sächsischer Amtshauptmann zu Zwickau
- Nicol Römer (um 1435–1493), Handelsherr und Ratsherr zu Zwickau
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Die von Römer bei Schlossarchiv.de.
- ↑ Der Bergzehntner ist ein Beamter, der den Bergzehnten einnimmt. Quelle: Deutsches Wörterbuch
- ↑ Die Familie von Römer bei Gut-Neumark und Umgebung.
Literatur
- Zur Geschichte der Familie von Römer in Sachsen, in: Vierteljahrsschrift fur Heraldik, Sphragistik und Genealogie 1888, 16. Jahrgang, S. 369–390
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XI, Seiten 483–485, Band 122 der Gesamtreihe, c. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2000, ISBN 3-7980-0822-1, ISSN 0435-2408
Weblinks
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