- Graues Haus (Oestrich-Winkel)
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Das Graue Haus mit der Adresse Graugasse 8 ist ein romanisches Wohnhaus in Winkel im Rheingau. Das heute von Weingärten umgebene Gebäude befindet sich südlich des Ortes am Rheinufer und ist von diesem seit den 1950er Jahren nur durch die Bundesstraße 42 getrennt. Es wurde wohl im späten 10. Jahrhundert errichtet und kann damit zu den ältesten Steinhäusern Deutschlands gezählt werden.
Geschichte
Eine exakte Datierung der Entstehung des Gebäudes ist problematisch. Dendrochronologische Untersuchungen der Dachhölzer belegen aber, dass diese um 1075/78 geschlagen wurden. Eine exakte Datierung des Baus wird auch dadurch erschwert, dass man beim Bau Spolien des 9.–11. Jahrhunderts verwendete, die wahrscheinlich aus der Kaiserpfalz in Ingelheim stammen.
Ältere Theorien, wonach das Gebäude in seiner Gesamtheit bereits dem 9. Jahrhundert zuzurechnen ist, und als Wohn- und Sterbehaus des Erzbischofs und Gelehrten Rhabanus Maurus diente, gelten vor diesem Hintergrund heute als überholt. Dagegen überwiegt in der gegenwärtigen Forschung die Auffassung, dass das Graue Haus als Familiensitz der Familie Greiffenclau entstand, deren Stammbaum bis ins Jahr 1097 zurückverfolgt werden kann. Es diente ihr bis ins Jahr 1330 als Wohnsitz, anschließend als Haus für Beschäftigte von Schloss Vollrads.
Über die Jahrhundert blieb das Gebäude nahezu unverändert, einzig im 17. Jahrhundert entstand vor der Südseite ein Nebengebäude. Nach einem Brand im Jahr 1964 wurde das Graue Haus vom damaligen Besitzer Erwein Graf Matuschka-Greiffenclau mit Hilfe des Landes Hessen, des Rheingau-Taunus-Kreises und der Stadt Oestrich-Winkel 1966/67 in alter Form rekonstruiert.
Literatur
- Folkhard Cremer (Bearb.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen II. Regierungsbezirk Darmstadt. Deutscher Kunstverlag, München 2008, ISBN 978-3-422-03117-3, S. 835 u. 836.
Weblinks
49.997048.007413Koordinaten: 49° 59′ 49″ N, 8° 0′ 27″ OKategorien:- Oestrich-Winkel
- Bauwerk aus Stein
- Erbaut im 11. Jahrhundert
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