- Greiffenclau
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Greiffenclau (auch Greiffenklau) ist der Familienname eines Adelsgeschlechts aus dem Rheingau in Hessen. Ursprünglich kommt die Familie von Greiffenclau aus dem heutigen Lothringen.
Inhaltsverzeichnis
Die Familie
Die Stammlinie der Familie Greiffenclau lässt sich bis auf die Zeit Karls des Großen zurückverfolgen, unter dem die Greiffenclaus als Ministeriale dienten. Auf seinen Reisen von Pfalz zu Pfalz erkannte Karl der Große, während er auf seiner Pfalz im heutigen Rheinland-Pfalz verweilte, dass der Schnee auf den Hügeln der gegenüber liegenden Rheinseite früher schmolz und befahl, dort Wein anzubauen. Die Greiffenclaus zogen auf die Rheingauer Seite und erbauten das Graue Haus in Winkel (Rheingau), das als das älteste Wohn-Steinhaus Deutschlands gilt. Die Greiffenclaus gelten als die älteste Familie Europas, die Weinbau betreibt, ausweislich einer Urkunde von 1211, in der von der Familie erzeugter Wein an ein Kloster verkauft wurde.
Von 1320 bis 1997 war das Schloss Vollrads der Stammsitz der Familie. Nach dem Freitod von Erwein Graf Matuschka-Greiffenclau, aufgrund des Konkursantrags gegen ihn durch die Naspa wurde die Nassauische Sparkasse (Naspa) Eigentümer des Schlosses. Die Familie Matuschka von Greiffenclau besitzt heute ein Weingut in der Charente, Frankreich und lebt in der Schweiz.
Maria Ursula von Greiffenclau zu Vollraths heiratete 1635 Philipp Erwein von Schönborn, Bruder des Mainzer Erzbischofs Johann Philipp von Schönborn. Aus der Ehe gingen 12 Kinder hervor, darunter Lothar Franz von Schönborn (ab 1695 Fürstbischof von Mainz).
Familienwappen
Das Stammwappen Greiffenclau zu Vollraths zeigt ein goldenes Glevenrad in silbern-blau geteiltem Feld. Das vermehrte Wappen zeigt zusätzlich den silbernen Schräglinksbalken in schwarzem Feld der Herrschaft Ippelbrunn, der bei Siebmacher jedoch als Schrägrechtsbalken dargestellt wird. [1]
Bedeutende Personen
Viele bedeutende Persönlichkeiten, darunter Erzbischöfe und Kurfürsten von Mainz und Trier und Fürstbischöfe von Würzburg gingen aus der Familie Greiffenclau-Vollraths hervor, z. B.:
- Richard von Greiffenklau zu Vollrads, Erzbischof und Kurfürst von Trier (1511–1531)
- Friedrich von Greiffenclau zu Vollrads, zweiter Statthalter Erfurts, ab 1674 Vicedominus im Rheingau
- Georg Friedrich von Greiffenclau zu Vollrads, Erzbischof und Kurfürst von Mainz (1626–1629), "Vater des Restitutionsedikts"
- Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollrads, Fürstbischof von Würzburg und Herzog in Franken (1699–1719)
- Adolph von Greiffenclau-Vollraths (* 1727 zu Mainz, † daselbst 1763); Herr zu Gundheim in Rheinhessen, seit 1745 kurfürstlich mainzischer Kämmerer und 1753 Kurmainzer Hof- u. Regierungsrat; Ritterhauptmann und Direktor der unmittelbaren, mittelrheinischen Ritterschaft in der Wetterau
- Karl Philipp von Greiffenclau zu Vollrads, Fürstbischof von Würzburg und Herzog in Franken (1749–1754)
- Hugo Graf von Matuschka-Greiffenclau, Weingutsbesitzer
- Richard Graf Matuschka-Greiffenclau, Mitgründer und erster Präsident des Deutschen Weinbauverbandes
- Erwein Graf Matuschka-Greiffenclau, Weingutsbesitzer, Präsident des VdP und Präsident des Rheingauer Weinbauverbandes
Weblinks
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Commons: Greiffenclau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau
- http://www.cognac-cognac.com/History.aspx
Einzelnachweise
- ↑ Bernhard Peter Photos schöner alter Wappen Nr. 264
Kategorien:- Lothringisches Adelsgeschlecht
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