- Werner Grothmann
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Werner Grothmann (* 23. August 1915 in Frankfurt am Main; † 2003) war ein deutscher SS-Führer und Chefadjutant von Reichsführer SS Heinrich Himmler.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Grothmann absolvierte nach dem Abschluss seiner Schullaufbahn eine Ausbildung zum Bankkaufmann und war danach bis 1933 bei einer Bank beschäftigt. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten absolvierte er als SS-Mitglied (Mitgliedsnr. 181.334) von 1933 bis 1936 einen Lehrgang an der SS-Junkerschule in Braunschweig.[1]
Während des Zweiten Weltkrieges wurde er als Kompaniechef eines SS-Regiments im Juni 1940 während des Westfeldzuges in Frankreich verwundet. Anschließend war Grothmann ab dem 15. August 1940 2. Adjutant der Waffen-SS im persönlichen Stab Heinrich Himmlers. Ab dem 1. April 1942 war er Himmlers Chefadjutant.[1] Seine Aufgaben als Adjutant umfassten die Planung des Tagesablaufs Himmlers, z.B. dessen Reisen und Termine.[2]
In Flensburg leitete Grothmann gegen Kriegsende den aus 150 Personen bestehenden persönlichen Stab Himmlers.[3]
Kurz nach Kriegsende setzte sich Grothmann im Gefolge Heinrich Himmlers gemeinsam mit weiteren SS-Führern aus dem Flensburger Raum ab. Nachdem sich die Gruppe getrennt hatte gerieten Himmler, Macher und Grothmann bei Bremervörde am 21. Mai 1945 in britische Kriegsgefangenschaft.[4] Während der Nürnberger Prozesse wurde Grothmann von 1946 bis 1948 mehrfach als Zeuge vernommen.[5] Nach Entlassung aus der alliierten Internierung wurde Grothmann im März 1949 in einem Spruchkammerverfahren in Freising als Minderbelasteter entnazifiziert.[6]
Grothmann war danach als Geschäftsmann tätig und gab einigen Historikern Interviews. Er starb 2003.[7]
Dienstgrade
- 20. April 1936 SS-Untersturmführer[8]
- 11. September 1938 SS-Obersturmführer[8]
- 9. November 1940 SS-Hauptsturmführer[8]
- 1. Juni 1943: SS-Sturmbannführer [1]
- 21. Juni 1944: SS-Obersturmbannführer der Waffen-SS[9]
Literatur
- Rainer Karlsch, Heiko Petermann Hrsg. Für und Wider Hitlers Bombe, Waxmann Verlag Münster/New York 2007, ISBN 9-783830-91893-6.
Weblinks
- Werner Grothmann auf www.deathcamps.org
Einzelnachweise
- ↑ a b c Rainer Karlsch, Heiko Petermann Hrsg. Für und Wider Hitlers Bombe, Waxmann Verlag Münster/New York 2007, S. 18
- ↑ Fritz Bauer: Justiz und NS-Verbrechen. 20. Die vom 12. 04. 1964 bis zum 03. 04. 1965 ergangenen Strafurteile Lfd. Nr. 569 – 590, APA - Holland Univ. Press, 1981, S. 397
- ↑ Stephan Linck: Der Ordnung verpflichtet: deutsche Polizei 1933-1949 : der Fall Flensburg, Schöningh, 2000, S. 149
- ↑ Peter Longerich: Heinrich Himmler. Biographie, München: Siedler, 2008, ISBN 978-3-88680-859-5, S. 757
- ↑ Records of the United States Nuernberg War Crimes trials Interrogations 1946-1949, published 1977
- ↑ Institut für Zeitgeschichte: Werner Grothmann – Zeugenschrifttum
- ↑ Brendan McNally: Germania, Simon & Schuster, New York 2008,, ISBN 978-1-4165-5882-8, S. 365
- ↑ a b c Werner Grothmann auf www.deathcamps.org
- ↑ Werner Grothmann auf www.dws-xip.pl
Kategorien:- Heinrich Himmler
- SS-Mitglied
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- Deutscher
- Mann
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