- Große Wildnis
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Die Große Wildnis war im Mittelalter eine unbesiedelte Landschaft im nördlichen Ostmitteleuropa, die später Masuren wurde. Die Rominter Heide, ein heute russisch-polnischer Teil der 60.000 km² großen Wildnis, ist einer der letzten Urwälder Europas.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als der Deutsche Orden 1283 die letzten Prussen niedergeworfen hatte, entstand an der Süd- und Ostgrenze des Ordensgebietes ein menschenleeres Gebiet, die „Große Wildnis“. Ihre Wiederbesiedlung dauerte mehr als zwei Jahrhunderte. Sie begann mit dem Bau von Burgen: 1316 Gilgenburg, 1341 Lötzen, 1345 Johannisburg, 1349 Hohenstein, 1360 Ortelsburg und 1398 Lyck. Die ersten Dörfer im späteren Kreis Lyck wurden erst im 15. und 16. Jahrhundert gegründet. Vor der Reformation kamen die ersten Siedler aus dem benachbarten polnischen Masowien. Nach der Reformation, im Zuge der polnischen Gegenreformation, kamen sie als Glaubensflüchtlinge aus ganz Polen, vor allem aus der Gegend um Krakau. Der bekannteste von ihnen war Johannes Maletius.
Von Anfang an lebten auch Deutsche in dem Gebiet, nämlich die herzoglichen Beamten, Kaufleute und Handwerker. In der „Willkühr“ (heute: Hauptsatzung) von 1670 legte die Stadt Lyck fest, dass kein „Undeutscher“ in Rat oder Gericht der Stadt sitzen dürfe.[1]
Viermal wurde das Land von der Pest heimgesucht, zuletzt von 1709 bis 1740.
Siehe auch: Rétablissement (Ostpreußen)Literatur
- Uwe Neumärker, Volker Knopf: Görings Revier: Jagd und Politik in der Rominter Heide, 2. Auflage. Berlin 2007, ISBN 978-3-86153-457-0, Digitalisat
Einzelnachweise
- ↑ Gerd Bandilla, Kreisgemeinschaft Lyck
Weblinks
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