Gräberfeld von Himlingeøje

Gräberfeld von Himlingeøje
Die Stevns-Halbinsel auf der Himlingeøje liegt

Das Gräberfeld von Himlingeøje ist ein eisenzeitlicher Bestattungsplatz aus dem 2. und 3. Jahrhundert. Es liegt auf der Stevns-Halbinsel im Osten der dänischen Hauptinsel Seeland.

Die Stevns-Halbinsel wird durch die Flüsschen Kildeå, Stevns Å und Tryggevælde Å von Seeland getrennt. Das Gräberfeld liegt am Unterlauf der Tryggevælde Å, einige Kilometer vor dessen Mündung in die Køge Bucht. Das Gräberfeld wurde etwa 150-300 n. Chr. angelegt. In den letzten 100 Jahren wurden hier regelmäßig (1929, 1949 und 1977) neue Entdeckungen gemacht.

Auf dem Gräberfeld wurden über mehrere Generationen Männer- und Frauengräber angelegt. Zwischen den Grabinhalten besteht jedoch ein Unterschied. Einige waren beigabenlos, andere zeugen von beachtlichem Reichtum. Ein Merkmal der Grabbeigaben sind gut erhaltene provinzialrömische Glasprodukte. In einem der Gräber wurden ein elegantes lilafarbenes gläsernes Trinkhorn, ein Eimer mit Bronzebeschlägen, ein gläserner Becher, ein goldener Armring, ein goldener Ring, ein Knochenkamm, eine versilberte Messingplatte, ein Sieb sowie ein Essservice gefunden. Sie erscheinen nahezu neuwertig. Eine Frau trug zwei Ringe und zwei Armbänder aus Gold, mehrere Fibeln aus Silber, eine Halskette aus Glas-, Silber- und Bernsteinperlen, eine perforierte Medaille und ein kleines silbernes Amulett.

Es gibt Hinweise darauf, dass in den reichen Gräbern auf der Stevns-Halbinsel die ersten Dänenkönige begraben liegen, die aus Schweden kamen.[1] In jedem Fall zeigen die reichen Grabbeigaben aus halb Europa, dass bedeutende Männer an der Tryggevælde Å einen der ältesten Handelsplätze im Ostseeraum unterhielten. Der Fluss, der zu den größten Seelands zählt, war in der Eisenzeit noch breiter und bis weit ins Land hinein schiffbar.[2] Ähnlich reiche Grabbeigaben wurden nahe Himlingeøje in Varpelev und Valløby gefunden.

Zeitgleich bestanden in Dänemark und Südschweden mehrere Plätze, die durch Seehandel reich wurden. Abweichend von anderen Regionen im Ostseebereich, wurden zeitgleiche reiche Funde in Gudme auf Fünen und Sorte Muld auf Bornholm gemacht. Auch die 30-jährige Frau von Juellinge auf Lolland wurde mit reichen Beigaben, darunter auch Objekte aus dem Römischen Reich, bestattet. In diesem Kontext ist der Broskovvejen, eine Straße aus der römischen Eisenzeit, von Bedeutung. Das gut erhaltene Straßenstück liegt zwischen Tappernøje und Præstø.

Literatur

  • Ulla Lund Hansen et al.: Himlingeøje - Seeland – Europa. Ein Gräberfeld der jüngeren römischen Kaiserzeit auf Seeland, seine Bedeutung und internationalen Beziehungen. In: Nordiske Fortidsminder Serie B 13 Kopenhagen 1995

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Maglehøj und Himlingeøje (deutsch)
  2. Tryggevælde river and valley (englisch)
  1. 55.37333512.212913

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