Guido Hauck

Guido Hauck

Hermann Guido Hauck (* 26. Dezember 1845 in Heilbronn; † 25. Januar 1905 in Berlin-Charlottenburg) war geheimer Regierungsrat und Professor für Mathematik.

Hauck war ein Sohn des Heilbronner Unternehmers Gustav Hauck sen. und besuchte das Heilbronner Gymnasium und später das Gymnasium in Stuttgart. Ab 1863 besuchte er die polytechnische Oberschule in Stuttgart, danach die Universität Tübingen, wo er Mathematik bei Hermann Hankel, Carl Gottfried Neumann und Sigmund Gundelfinger studierte. Nach einer Reallehrer-Ausbildung wurde er Professor an der Oberrealschule in Tübingen und gleichzeitig Professor für darstellende Geometrie und Elementar-Mathematik an der Universität Tübingen. 1877 wechselte er als Professor für darstellende Geometrie an die Berliner Bauakademie, deren Rektor er 1883 wurde. Bei der Vereinigung der Bauakademie mit der Gewerbeakademie zur Technischen Oberschule Berlin wurde er 1884 zum ersten Rektor der vereinigten Anstalt und gleichzeitig zum geheimen Regierungsrat ernannt. 1896 wurde er ein drittes Mal Rektor.

Haucks Fachgebiet war insbesondere der mathematische Aspekt der Perspektive. Bereits seine Dissertation von 1876 behandelte die Grundzüge einer allgemeinen axonometrischen Theorie der darstellenden Perspektive. Auch später blieb er perspektivischen Problemen in der Kunst verbunden. Er entwickelte einen Perspektographen, mit dem sich aus Grund- und Aufriss eines Objekts eine perspektivische Zeichnung erstellen ließ. Außer praktischen mathematischen Anwendungen widmete er sich auch der Didaktik und Pädagogik im Zusammenhang mit darstellender Geometrie, unter anderem in seinem Werk Mathematische Märchen.

Werke (Auswahl)

  • Lehrbuch der Stereometrie (1873)
  • Methodik der deskriptiven Geometrie (1874)
  • Die subjektive Perspektive und die horizontalen Kurvaturen des dorischen Stils (1879)
  • Die malerische Perspektive, ihre Praxis, Begründung und ästhetische Wirkung (1882)
  • Über mechanische Perspektive und Photogrammetrie (1883)
  • Die Grenzen zwischen Malerei und Plastik und die Gesetze des Reliefs (1885)
  • Über innere Anschauung und bildliches Denken (1897)
  • Theorie der parallelprojektiv-trilinearen Verwandtschaft ebener Systeme (1904)

Literatur

  • Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Bedeutende Heilbronner. In: Schwaben und Franken. Heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme. 14. Jahrgang, Nr. 9, Verlag Heilbronner Stimme, Heilbronn 14. September 1968 (ZDB-ID 128017-x).
  • Helmuth Stark: Hauck, Hermann Guido. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, S. 77.

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