- Gustav Lastig
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Gustav Heinrich Franz Lastig (* 6. Dezember 1844 in Neuteich, Westpreußen; † 21. Dezember 1930 in Halle (Saale)) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gustav Heinrich Franz Lastig war der Sohn des Mediziners Gustav Eduard Lastig (* 16. Oktober 1814 in Marienburg; † 9. August 1856). Nach dem frühen Tod des Vaters zog er mit seiner Mutter Antonie (geb. Stoltze) 1856 nach Elbing und 1863 nach Danzig, wo er die Schule und das Gymnasium besuchte. Ab dem Sommersemester 1865 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Königsberg. Dort wurde er Mitglied der Burschenschaft Arminia III (1860), die 1876 verboten wurde und das Corps Hansea Königsberg gründete.[1] Im Sommersemester 1866 wechselte er an die Universität Leipzig und ging Ostern 1867 an die Universität Halle-Wittenberg, wo er am 5. März 1870 zum Doktor der Rechte promoviert wurde. Nachdem er am Deutsch-Französischen Krieg teilgenommen hatte, habilitierte er sich 1871 in Halle mit dem Thema „Die stille Gesellschaft“ und war danach in Halle als Privatdozent tätig.
Im August 1873 wurde er außerordentlicher Professor der juristischen Fakultät und 11. November 1878 ordentlicher Professor für Enzyklopädische Einführung in die Rechtswissenschaft, Deutsches Privatrecht, bürgerliches Recht, preußisches Recht, Handels- und Wechselrecht. Diese Professur hatte er bis zu seiner Emeritierung 1911 inne. Lastig war 1889/90 Rektor der Alma Mater, wurde Geheimer Justizrat und verfasste vornehmlich Schriften zum Handelsrecht.
Am 2. Mai 1891 hatte er sich mit Maria Rademacher verheiratet. Aus seiner Ehe kennt man die Tochter Armgard (* 1893) und den Sohn Rüdiger (* 1894).
Werke (Auswahl)
- Entwickelungswege und Quellen des Handelsrechts. Verlag Ferdinand Enke, Stuttgart, 1877
- Florentiner Handelsregister des Mittelalters. Verlag Hendel, Halle/Saale, 1883
- Römisches accomanditen-Register des XVII. und XVIII. Jahrhunderts. Gebauer-Schwetschke, 1887
- Markenrecht und Zeichenregister: Ein Beitrag zur Handelsgeschichte. Max Niemeyer, Halle/Saale, 1889
- Bologneser Quellen des Handelsrechts aus dem XIII.–XIX. Jahrhundert. Gebauer-Schwetschke'sche Buchdruckerei, Halle/Saale, 1891
- Die Auflösung der kaufmännischen Gesellschaften. Max Niemeyer, Halle/Saale, 1900
- Quellen der Accomendatio aus dem XIII. bis zum XIX. Jahrhundert. Buchdruckerei des Waisenhauses, Halle/Saale, 1903
- Der Gewerbetreibenden Eintragungspflicht zum Handelsregister und Beitragspflicht zur Handelskammer und Handwerkskammer. Max Niemeyer, Halle/Saale,1903
- Die Accomendatio, die Grundform der heutigen Kommanditgesellschaften in ihrer Gestaltung vom XIII. bis XIX. Jahrhundert, und benachbarte Rechtsinstitute. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle/Saale, 1907
- Ein Beitrag zur Handelsgeschichte und Handelsrecht von Marseille. Buchdruckerei des Waisenhauses, Halle/Saale, 1908
Literatur
- Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Böhlau, Wien 1931, S. 799.
- Max Weber: Zur Geschichte der Handelsgesellschaften im Mittelalter. Schriften 1889–1894. Abt. I/1. Siebeck, 2008, ISBN 978-3-16-149494-9.
- Klaus Bürger: Altpreußische Biographie. Elwert, 2007, ISBN 978-3-7708-1301-8, S. 1853.
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 85, 15
Weblinks
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