Gustav Ineichen

Gustav Ineichen

Gustav Ineichen (* 6. Juni 1929 im Kanton Luzern; † 10. Juli 2005 in Göttingen) war ein Schweizer Romanist und Sprachwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Ineichen studierte an der Universität Fribourg bei Gianfranco Contini und Arrigo Castellani und promovierte 1957 bei letzterem mit Die paduanische Mundart am Ende des 14. Jahrhunderts auf Grund des Herbario Carrarese (in: Zeitschrift für romanische Philologie 73). Er habilitierte sich 1963 an der Universität Zürich mit einer Arbeit, die er während eines Forschungsaufenthalts bei Gianfranco Folena an der Universität Padua verfasst hatte: El libro Agregà de Serapiom. Volgarizzamento di frater Jacobus Philippus de Padua, edito per la prima volta (Venezia, Roma 1962-1966).

1967 wurde er auf den Lehrstuhl für romanische Sprachwissenschaft der Universität Göttingen berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1995 wirkte (Nachfolger: Günter Holtus). Von 1970-1975 war er auch Direktor des Schweizerischen Instituts in Rom.

Ineichen war lange Jahre Herausgeber der Romanischen Bibliographie (1963-1996) und der Romanistischen Arbeitshefte (1973 ff.). Er war Mitglied der Accademia Galileiana in Padua und der New York Academy of Sciences.

Weitere Werke

  • Repetitorium der altfranzösischen Lautlehre, Berlin 1968
  • Bibliographische Einführung in die französische Sprachwissenschaft, Berlin 1974
  • Allgemeine Sprachtypologie. Ansätze und Methoden, Darmstadt 1979; 2. Aufl. 1991
  • Kleine altfranzösische Grammatik. Lautlehre und Formenlehre, Berlin 1985
  • Arabisch-orientalische Sprachkontakte in der Romania: Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des Mittelalters, Tübingen 1997
  • Typologie und Sprachvergleich im Romanischen. Aufsätze 1973-1998. Hg. von Volker Noll. (Studia Romanica, 97). Heidelberg 1999
  • Sprachen, Länder und Reisen. Erinnerungen eines Professors, Hamburg 2000
  • (Übersetzung aus dem Altfranzösischen) Guillaume de Lorris, Der Rosenroman, Berlin 1956

Literatur

  • Variatio linguarum. Beiträge zu Sprachvergleich und Sprachentwicklung. Festschrift zum 60. Geburtstag von Gustav Ineichen, hrsg. von Ursula Klenk, Karl-Hermann Körner und Wolf Thümmel, Stuttgart 1989
  • Sprachkontakte in der Romania. Zum 75. Geburtstag von Gustav Ineichen hrsg. von Volker Noll und Sylvia Thiele, Tübingen 2004
  • Nachrufe durch Volker Noll in: Zeitschrift für romanische Philologie 122, 2006, S. 838-840 und Vox Romanica 65, 2006, S. 270-272.
  • Volker Noll, “Ineichen, Gustav”, in: Harro Stammerjohann et al. (ed.), Lexicon grammaticorum. A bio-bibliographical companion to the history of linguistics. Tübingen, Niemeyer, 2. Aufl. 2009, s.v.
  • Linguisten-Handbuch, hrsg. von Wilfried Kürschner, Tübingen 1994, s.v.

Weblinks


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