Villa Tivoli Aachen

Villa Tivoli Aachen

Villa Tivoli alias: Gut Tivoli in Aachen war ein repräsentatives Wohnhaus auf dem Land. Es existiert nicht mehr.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Das Gut wurde 1806 vermutlich von dem Aachener Baumeister Jakob Couven erbaut.[1] Die Villa trug ihren Namen nach der Villa Adriana, der Sommerresidenz des römischen Kaisers Hadrian (76–138). Ihre legendäre Gartenkunst war eine frequentierte Inspirationsquelle. Die 118 bis 134 errichtete Hadriansvilla liegt 6 km vor dem Ort Tivoli. Das Aachener Gut Tivoli befand sich „auf dem Sandkaulsteinweg.“ In Carl Borromäus Cünzers Novelle Folie des Dames von 1851 war das Anwesen der Hauptschauplatz der Handlung.

Der ursprüngliche Besitzer ist unbekannt. Die Villa Tivoli erlebte öfters einen Wechsel des Eigentümers und war immer wieder in Privatbesitz. Hubert Malmedie veranstaltete Sonntag, den 23. Juni 1861 ab 16 Uhr ein „Großes Militärkonzert vom ganzen Trompeter-Korps des 8. Kuirassier-Regiments unter Leitung seines Stabstrompeters Herrn G.Petrowsky“ mit anschließendem Feuerwerk. Für die Bewirtung hatte er ein neues Zelt errichtet. Drei Jahre und fünf Monate später kaufte Jacob Wothly dieses Gut bestehend aus 10 ½ Morgen inklusive Wohn- und Ökonomiegebiet Freitag, den 30. Dezember 1864. Das bisherige Gartenlokal gestaltete er in eine Privat-Anlage. Sein Ziel waren photographische Analysen und der Aufbau eines Instituts zur Lehre der Photographie. Er stattete es mit einer Glasschleiferei aus und fertigte Linsen an.

Von Hermann Wilhelm Vogel ist eine literarische Ansicht der Aachener Villa Tivoli zur Zeit von J. Wothly aus dem Jahr 1865 tradiert: „die Villa liegt an der Landstraße, doch von dieser durch einen niedlichen Garten getrennt.“ [2] Das denkmalgeschützte Nachbargebäude „Gut Großstück“ stammt laut der Ankerschrift, der Inschrift der Eisenanker, auch Maueranker oder Zuganker genannt, aus dem Jahr 1754. Es liegt heute an der Hubert Wienen Straße 6.

Literatur

  • Karl Borromäus Cünzer: Folie des Dames. Nach der Urfassung aus dem Jahr 1851 neu herausgegeben und mit Anmerkungen versehen von Paul Kuetgens. Die Illustrationen zeichnete Bert Heller. Aachener Verlags- und Druckerei-Gesellschaft, Aachen 1932.
  • Franz Lohmeyer: Gut Tivoli. In: „Schützenbruderschaft Soers.“ Festschrift 1995. Burg, Stolberg 1995.
  • Rosa-Marita Schrouff: Das Porträt von Henry Lambertz. Gründer der Aachener Printen-Fabrik. Meine Familien-Chronik in Bildern. epubli, Berlin 2011, ISBN 978-3-86931-533-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Joseph Buchkremer: "Die Architekten Johann Joseph Couven und Jakob Couven." in: Zeitschrift Aachener Geschichtsverein (ZAGV) 17/1895, S.89–268. (Buchkremer). ZAGV 17, S.178.
  2. „Tagebuch eines Wiener Photographen.“ in: „Photographische Correspondenz: Zeitschrift für wissenschaftliche und angewandte Photographie und die gesamte Reproduktionstechnik.“ Hrsg. v. Sekretär der Photographischen Gesellschaft in Wien. Gerolds & Sohn, Wien, 1865. Donnerstag, den 1. Februar 1866 erscheint “Ein Besuch bei Jakob Wothly“ als Artikel in Echo der Gegenwart. Josef Lambertz: „Aachener Leben im Spiegel des Echo der Gegenwart.“ Katalog und Register. Aachen, 2003.
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