Carthäuser Loch

Carthäuser Loch
Pingen und Halden am Carthäuser Loch
Hohlweg von den Karrenläufern der Zeche Carthäuser Loch

Carthäuser Loch ist der Name eines an die gleichnamige Gewerkschaft am 8. Februar 1724 verliehenen Kohlenflözes (Einheitsbezeichnung Geitling) in der Nähe der Burgruine Hardenstein.

Der Name könnte eine Anspielung auf eine Eremitage des Ordens der Kartäuser sein.

Da das Flöz hier direkt am Berghang angrenzend an die Ruine zu Tage tritt, war der Abbau im Tagebau einfach. Das Flöz bildet eine Schale im Berg und ist am Berghang zugänglich. Nachdem der Tagebau erschöpft war und sich in den Kuhlen Wasser sammelte, war die Anlage eines Stollens erforderlich. Nach den Befahrungsberichten des Freiherrn vom Stein gab es zwei Stollen, von denen der tiefere leider schon wieder verbrochen war.

Die Förderung geschah mittels Laufkarren bis zur Kohlenniederlage, von wo die Kohle über die Ruhr verschifft wurde. Die Karrenwege sind teilweise bis heute im Gelände erkennbar.

Im Gegensatz zu den meistens umliegenden Zechen der Hardensteiner Mulde wurde die Grube durch den St. Johannes Erbstollen nicht entwässert. Die Förderung musste weiter über tonnlägige Schächte zum Berghang erfolgen und von dort mit den Karren ins Tal.

Erst mit der Anlage des Vereinigungsstollen im Jahre 1803 bekam die Grube die tiefe Wasserlösung und einen wirtschaftlichen Förderweg. Auf demselben Flöz baute auf dem Gegenflügel die Zeche Reiger. Später durfte auch teilweise durch diesen Stollen gefördert werden.

Im Jahre 1830 waren die Vorräte abgebaut, und die Grube wurde stillgelegt. Ende des 19. Jahrhunderts startete die Zeche Gutglück & Wrangel nochmals einen Nachlesebergbau und förderte die früher nicht geförderte Feinkohle und baute die von den alten stehengelassenen Sicherheitspfeiler ab.

Heute sind am Berghang die Pingen und Halden der Zeche sichtbar.

Literatur

  • Gerhard Koetter: Bergbau im Muttental, Witten 2001, ISBN 3-00-008659-5

51.4197222222227.30277777777787Koordinaten: 51° 25′ 11″ N, 7° 18′ 10″ O


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