Zeche Carthäuserloch

Zeche Carthäuserloch
Zeche Carthäuserloch
Pingen und Halden am Carthäuser Loch
Pingen und Halden am Carthäuser Loch
Abbau von Steinkohle
Abbautechnik Untertagebau, vor 1771 Tagebau
Betriebsbeginn 1724
Betriebsende 1830
Nachfolgenutzung Nachlesebergbau bis Ende 19. Jhdt., heute Wald (Bergbauwanderweg Muttental)
Geografische Lage
Koordinaten 51° 25′ 11″ N, 7° 18′ 10″ O51.4197222222227.3027777777778Koordinaten: 51° 25′ 11″ N, 7° 18′ 10″ O
Zeche Carthäuserloch (Regionalverband Ruhr)
Zeche Carthäuserloch
Lage Zeche Carthäuserloch
Gemarkung Hardenstein
Gemeinde Witten
Kreis Ennepe-Ruhr-Kreis
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

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Hohlweg von den Karrenläufern der Zeche Carthäuserloch

Die Zeche Carthäuserloch ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk in Witten-Hardenstein. Das Bergwerk war auch unter dem Namen Zeche Cartheuserloch, Zeche Carthenjeloch, Zeche Carteiserloch oder Zeche Cartenjerloch bekannt und war mit Unterbrechungen über 100 Jahre in Betrieb. Das Bergwerk lag östlich der Burgruine Hardenstein.

Inhaltsverzeichnis

Gewerkschaft Carthäuser Loch

Die Gewerkschaft Carthäuser Loch baute auf das gleichnamige Kohlenflöz (Einheitsbezeichnung Geitling). Der Name könnte eine Anspielung auf eine Eremitage der Kartäuser sein.

Das Flöz bildet eine Schale im Berg und tritt am Berghang zu Tage; der Abbau im Tagebau war deshalb einfach.

Am 8. Februar 1724 wurde ein Längenfeld an die Gewerkschaft Carthäuser Loch verliehen, anschließend war das Bergwerk zunächst bis 1749 in Betrieb, in den Jahren 1750, 1754 und 1755 wurde das Bergwerk wegen Absatzmangel in Fristen gelegt. Auf demselben Flöz baute auf dem Gegenflügel die Zeche Reiger. Nachdem der Tagebau erschöpft war und sich in den Kuhlen Wasser sammelte, wurde die Anlage eines Stollens erforderlich. Ab 1771 war das Bergwerk nachweislich wieder in Betrieb. Am 29. Juni 1771 befuhr Freiherr vom Stein das Bergwerk, dabei fand er es in schlechtem Zustand vor, außerdem war es unrationell. Nach seiner Befahrung beurteilte er den Zustand des Bergwerks:

„der ganze Grubenbau und insbesondere die Förderung äußerst verkrüppelt.“

Freiherr vom Stein: 29. Juni 1771

Den Befahrungsberichten zufolge gab es zwei Stollen, von denen der tiefere schon wieder verbrochen war.

Die Förderung geschah mittels Laufkarren bis zur Kohlenniederlage, von wo die Kohle über die Ruhr verschifft wurde. Der Verlauf der Karrenwege ist teilweise noch heute im Gelände erkennbar.

Im Gegensatz zu den meistens umliegenden Zechen der Hardensteiner Mulde wurde die Grube nicht durch den St. Johannes Erbstollen entwässert. Die Förderung musste weiter über tonnlägige Schächte ausgebracht werden. Erst mit dem 1803 gemeinsam mit anderen Zechen aufgefahrenen „Compagniestollen“ (Vereinigungsstollen) bekam die Grube eine tiefe Wasserlösung und einen wirtschaftlichen Förderweg. Zusätzlich wurde eine 40 Lachter lange Schleppbahn zur Kohlenniederlage an der Ruhr erstellt. Ab 1803 wurde über den Vereinigungsstollen gefördert, ab 1807 erfolgte die Förderung dann zusätzlich über den Tagebetrieb 1 (Tagebau). 1810 waren dann die Tagebetriebe 1 + 2 in Betrieb. Die ersten bekannten Förderzahlen stammen aus dem Jahr 1816, es wurden 33.618 Ringel Steinkohle gefördert. 1829 lag das Bergwerk in Fristen, und es wurden die Restkohlen aus der Niederlage verkauft. Im Januar 1830 wurden noch einige Restkohlen abgebaut und 151 Tonnen Kohle gefördert. Dann waren die Vorräte abgebaut und die Grube wurde stillgelegt.

Vereinigte Carthäuserloch & Morgenstern

Um das Jahr 1840 wurde die Gewerkschaft Carthäuser Loch mit der Zeche Reiger vereinigt, das Bergwerk wurde jedoch in Fristen gelegt. Bereits vor 1842 wurde ein Vergleich über einen gemeinsamen Abbau mit der Zeche Morgenstern ins Westen geschlossen. Der Abbau erfolgte oberhalb der Stollensohle, das Bergwerk wurde nun Zeche Vereinigte Carthäuserloch & Morgenstern genannt.

Die Vereinigung der Zeche Vereinigte Carthäuserloch & Morgenstern war keine Konsolidation. Im Jahr 1845 wurde das Bergwerk erneut in Fristen gehalten und im Jahr 1846 war das Bergwerk wieder in Betrieb.

Gutglück

Die Zeche Gutglück war bereits seit 1748 in Betrieb. 1795 wurde bei 160 m ü. NN ein Stollen angesetzt, der bereits 1831 wieder abgeworfen wurde.

Zeche Gutglück & Wrangel

1884 wurden die ins Bergfreie gefallenenen Längenfelder Carthäuserloch und Reiger unter dem Namen Zeche Gut Glück & Wrangel neu verliehen. Ende des 19. Jahrhunderts baute Gutglück & Wrangel im Nachlesebergbau die von den Alten stehengelassenen Sicherheitspfeiler und die früher liegengelassene Feinkohle ab.

Literatur

  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. 3. Auflage, Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum, 2006, ISBN 3-937203-24-9
  • Gerhard Koetter: Bergbau im Muttental, Witten 2001, ISBN 3-00-008659-5

Weblinks


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