- Guy de Pourtalès
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Guy de Pourtalès (* 4. August 1881 in Berlin; † 12. Juni 1941 in Lausanne) war ein französisch-schweizerischer Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Guy de Pourtalès gehörte der Familie der Pourtalès an. Seine Eltern waren der Schweizer Segler Hermann de Pourtalès und Marguerite "Daisy" Marcet (1857–1888)[1]. Er wurde in Berlin geboren, da sein Vater dort zu der Zeit als Offizier im Dienst von Wilhelm I stationiert war. Als Guy de Pourtalès sechs Jahre alt war, kehrte die Familie in die Schweiz zurück. Sie lebte erst im Kanton Genf und nach der zweiten Heirat seines Vater 1891 in Mies. Guy de Pourtalès ging in Genf und Vevey zur Schule und besuchte das Gymnasium in Neuchâtel. Nach seinem Abitur 1899 studierte er erst in Deutschland Chemie und Musik, ab 1905 dann Literatur an der Sorbonne.
Auch nach dem Studium blieb Guy de Pourtalès in Paris und nahm später die französische Staatsbürgerschaft an[2]. 1911 heiratete er Hélène Marcuard. Sie bekamen drei Kinder: Françoise, Raymond und Rose de Pourtalès.
Seine ersten Werke waren La cendre et la flamme (1910) und Solitudes (1913). Zudem war er Mitarbeiter bei der Zeitung Revue hebdomadaire und Mitgründer der Société littéraire de France. Später übersetzte er Stücke von William Shakespeare ins Französische. International bekannt wurde Guy de Pourtalès durch seine biografischen Romane über die berühmten Komponisten Franz Liszt (1925, dt. 1927), Frédéric Chopin (1927, dt. 1935), Richard Wagner (1932, dt. 1933) und Hector Berlioz (1939, dt. 1940). Andere seiner Romane handeln vom Genfer Patriziertum, wie auch sein bekanntestes Werk Der wunderbare Fischzug (1937, dt. 1938), für das er 1937 den Großen Preis des Romans der Académie française erhielt.
1939 kehrte Guy de Pourtalès in die Schweiz zurück, wo er schwer erkrankt den Ausbruch des zweiten Weltkrieges, die Niederlage Frankreichs und den Tod seines Sohnes Raymond an der Front miterleben musste. 1941 verstarb er in Lausanne.
Werke (Auszug)
- Franz Liszt : Roman des Lebens, Urban-Verlag, 1927
- Ludwig II. von Bayern oder König Hamlet, Urban-Verlag, 1929
- Lebwohl Europa, Urban-Verlag, 1932
- Der blaue Klang : Friedrich Chopins Leben, Urban-Verlag, 1935
- Richard Wagner : Mensch und Meister, Knaur Nachf., 1933
- Der wunderbare Fischzug, H. Hugendubel, 1938
- Phantastische Symphonie : Hector Berlioz und das romantische Europa, P. Hugendubel, 1940
Literatur
- Charles Linsmayer: Guy de Pourtalès oder Die Rückkehr zur Poesie. Leben und Werk des Verfassers von «La Pêche miraculeuse» / «Der wunderbare Fischzug». Nachwort in: Guy de Pourtalès: Der wunderbare Fischzug, Frauenfeld 1991, ISBN 3-7193-1057-4, S. 459-560.
Weblinks
- Literatur von und über Guy de Pourtalès im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Anne-Lise Delacrétaz: Pourtalès, Guy de im Historischen Lexikon der Schweiz
- Bibliografie auf culturactif.ch
Einzelnachweise
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