Günther Müller (Literaturhistoriker)

Günther Müller (Literaturhistoriker)

Günther Müller (* 15. Dezember 1890 in Augsburg; † 9. Juli 1957 in Bonn) war ein deutscher Germanist.

Während des ersten Weltkrieges diente Müller als Freiwilliger.

Günther Müller hatte Lehraufträge inne in Göttingen, Freiburg/Schweiz und Münster, wo er 1930 ein planmäßiges Extraordinariat erhielt. Wegen seiner katholischen Einstellung geriet er in Konflikt mit der NSDAP-Gauleitung Westfalen-Nord.

Bis Kriegsende war Müller Mitherausgeber der bei Junker und Dünnhaupt herausgegebenen Reihe "Neue deutsche Forschungen, Neuere deutsche Literaturgeschichte".

Die von ihm propagierte „morphologische Poetik“, die stark von Goethes Morphologievorstellungen beeinflusst war, ist heute nur noch von forschungsgeschichtlichem Interesse. Bis heute wirkungsvoll ist hingegen seine Unterscheidung von erzählter Zeit und Erzählzeit, die in der Narratologie eine bedeutende Rolle spielt.

Werke

  • Das Zeitalter der Mystik (1930)
  • Deutsches Dichten und Denken vom Mittelalter zur Neuzeit (1934)
  • Geschichte der deutschen Seele. Vom Faustbuch zu Goethes Faust (1939)
  • Schicksal und Saelde (1939)
  • Die Gestaltfrage in der Literaturwissenschaft und Goethes Morphologie (1944)
  • Die Bedeutung der Zeit in der Erzählkunst (1947)
  • Kleine Goethebiographie (1947)
  • Goethes Morphologie in ihrer Bedeutung für die Dichtungskunde (1951)
  • Günther Müller. Morphologische Poetik. Gesammelte Aufsätze. Hrsg. von Elena Müller in Verbindung mit Helga Egner. Darmstadt 1968.

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