Günther Roestel

Günther Roestel

Günther Roestel, auch Röstel (* 12. Mai 1908 in Berlin; † 1. Juli 1986 in Kiel) war ein deutscher Jurist.

Leben

Nach dem Studium der Rechtswissenschaft absolvierte Roestel sein Referendariat von 1931 bis 1933 beim Bezirkswohlfahrtsamt Berlin-Neukölln. Roestel, der am 1. Mai 1933 der NSDAP beitrat und auch Mitglied der NSV wurde, war bei der Inneren Mission in der Wanderer- und „Asozialenfürsorge“ beschäftigt. Von 1935 bis 1936 war er in Berlin für das Sachgebiet Wanderer-, Trinker- und Strafentlassenenfürsorge sowie Krankenhauswirtschaft im Hauptamt für Volkswohlfahrt der Parteileitung der NSDAP tätig.

Ab Anfang August 1936 war Roestel Referent und zusätzlich Geschäftsführer beim Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge. Aufgrund von Konflikten mit dem Vorsitzenden des Deutschen Vereins Hermann Althaus sowie mit weiteren NS-Institutionen schied Roestel 1943 als Geschäftsführer aus dem Deutschen Verein aus; sein Nachfolger als Geschäftsführer wurde Heinrich Webler.

Roestel promovierte an der Universität Frankfurt 1939 mit der Dissertation „Das Recht der Freizügigkeit“ zum Dr. jur. und fungierte neben seinem Amt als Geschäftsführer des Deutschen Vereins ab 1939 als Sozialreferent für Werksfürsorge bei der Marinewerft Kiel. Nach der Entlassung als Geschäftsführer beim Deutschen Verein war Roestel von Februar 1943 bis Kriegsende im Rang eines Regierungsrates als Abteilungsleiter beim Marine-, Waffen- und Ausrüstungsbetrieb in Stettin tätig.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Roestel als Jugendrichter am Amtsgericht Kiel tätig. Roestel wurde dort 1948 zum Amtsgerichtsrat ernannt und war von 1969 bis 1973 Vizepräsident am Amtsgericht Kiel.

Literatur

  • Matthias Willing: Das Bewahrungsgesetz (1918–1967). Eine rechtshistorische Studie zur Geschichte der deutschen Fürsorge. Mohr Siebeck, Tübingen 2003, ISBN 3-16-148204-2, S. 165.

Weblinks


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