- Hermann Althaus
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Hermann Althaus (* 10. Januar 1899 in Hoyel; † 19. August 1966 in Kassel) war ein deutscher Sozialbeamter in leitender Stellung und SS-Oberführer während des Nationalsozialismus.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Althaus, Sohn eines Pfarrers, meldete sich nach dem Besuch des Auguste-Viktoria-Gymnasiums in Linden 1917 während des Ersten Weltkrieges freiwillig zum Kriegsdienst. Anschließend begann Althaus 1919 mit dem Studium der Land- und Forstwirtschaft an der Universität Leipzig. Nach Studienabschluss war er auf diesem Gebiet tätig. Ab 1925 war er als Fürsorger tätig, bevor er 1928 in Neustrelitz Landesjugendpfleger wurde und damit den Status eines Sozialbeamten erlangte. Bereits ein Jahr später wechselte er als Dozent an die Wohlfahrtsschule des Polizeipräsidiums und wurde noch im gleichen Jahr Leiter der Sozialen Hilfe bei der Stadtmission in Berlin. 1933 wechselte er in das Landeswohlfahrts- und Jugendamt.
1932 trat Althaus in die NSDAP (Mitgliedsnr. 1.105.246) ein. Im März 1933 wurde er Mitarbeiter bei der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV). Im Juli 1933 wurde er Leiter der Wohlfahrts- und Jugendpflegeabteilung im NS-Hauptamt für Volkswohlfahrt. Im Februar 1935 wurde er dort zum Amtsleiter befördert. Das NS-Hauptamt befand sich damals in Hirschgarten bei Berlin, Wormditterstraße 18. In dieser Funktion kandidierte er auf dem Wahlvorschlag der NSDAP auf dem Listenplatz Nr. 68 bei der Reichstagswahl am 29. März 1936. Althaus wurde jedoch nicht in den nationalsozialistischen Reichstag gewählt.
Althaus saß zudem von 1936 bis 1945 dem Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge vor, sein Stellvertreter in diesem Amt war Ralf Zeitler.[1] Althaus leitete zudem die „Reichszentrale für den Landaufenthalt von Stadtkindern“ und war Vorsitzender des Deutschen Instituts für Jugendhilfe und des Reichsverbandes für Strafgefangenen-Fürsorge. Zudem bekleidete er die Funktion eines Reichsfachredners. Althaus war Stellvertreter des NSV-Leiters Erich Hilgenfeldt.
Althaus trat 1939 der SS (Mitgliedsnr. 323.032) bei, in der er im April 1944 bis zum Oberführer befördert wurde.[2] Zudem erhielt er das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP. Während des Zweiten Weltkrieges beteiligte er sich an der Durchführung des Hilfswerkes „Mutter und Kind“. Mit Werner Betcke gab er das Handwörterbuch zur nationalsozialistischen Wohlfahrtspflege heraus.
Nach Kriegsende war er bis Mai 1948 interniert. Bei seiner Entnazifizierung wurde er zunächst als Hauptschuldiger, dann aber als Idealist von der Spruchkammer als Minderbelasteter eingestuft und mit Bewährungsauflagen versehen. Trotzdem war schon ab 1950 bis 1964 in Kassel wieder in der Sozialverwaltung als Geschäftsführer des Vereins „Hessisches Siechenhaus e.V“ tätig.
Schriften
- mit Werner Betcke (Hrsg.): Handwörterbuch der Wohlfahrtspflege. C. Heymann, Berlin 1937.
Das von Althaus verfasste und 1936 bei Junker & Dünnhaupt in Berlin erschienene Werk Nationalsozialistische Volkswohlfahrt wurde nach Kriegsende in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[3]
Literatur
- Hugo Maier (Hrsg:) Who is who der Sozialen Arbeit, Lambertus, Freiburg im Breisgau 1998, ISBN 3-7841-1036-3.
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-596-16048-8. (Aktualisierte 2. Auflage)
Einzelnachweise
Kategorien:- Beamter (Deutschland)
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