- Hainstraße (Leipzig)
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Die Hainstraße zählt zu den ältesten Straßen in Leipzig und besteht seit dem Erwerb des Stadtrechtes um 1165. Sie war der wichtigste Verkehrsweg im so genannten Rannischen Viertel und führte vom Eselsmarkt (heute Wagnerplatz beziehungsweise Brühl) bis zum Markt. Die Bebauung der Straße vorwiegend mit Handels- und Bürgerhäusern erfolgte größtenteils vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Erbaut wurden die Häuser meist in Form der traditionellen Leipziger Durchgangshöfe zu den Fleischergassen und zur Katharinenstraße.
Ab 1996 wirkte man dem Verfall der Bausubstanz in der Hainstraße mit einer dreijährigen umfassenden Sanierung entgegen.
Bauten
Erwähnenswert ist das „Hôtel de Pologne“ mit den Hausnummern 16-18. Der Vorgängerbau des Hotels war der Gasthof „Zum Birnbaum“. Hier betrieb der Buchdrucker Melchior Lotter einen Weinausschank und eine Herberge in der mehrfach Martin Luther Unterkunft fand. Um 1600 kam mit dem „Goldenen Adler“ ein weiterer Gasthof hinzu. Die am Ende drei Gebäude wurden 1828 zu einem Hotel zusammengefasst. Das Areal wurde 1846 durch einen Brand fast vollständig zerstört und später durch die Architekten Arwed Roßbach und Eduard Pötzsch wieder neu errichtet. Danach wechselte die Nutzung des Hotels jedoch stark. Im Ersten Weltkrieg war es Lazarett, später Spielstätte des Kabaretts Nachtfalter und „Österreichisches Messehaus“. In der DDR kannte man das Hotel als Gaststätte „Casino“, dann „Atrium“. Bis 1993 hatte das Leipziger Messeamt seinen Sitz im „de Pologne“.
Eine der bekanntesten Apotheken Leipzigs ist die 1705 gegründete Adler-Apotheke (Hainstraße 9) in der Theodor Fontane in den Jahren 1841/1842 tätig war.
Am Übergang von der Hainstraße zum Markt liegt an der westlichen Straßenseite Barthels Hof, das letzte erhaltene barocke Durchhaus in Leipzig.
Weblinks
51.341912.3735Koordinaten: 51° 20′ 31″ N, 12° 22′ 25″ O
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