Liste von Straßen und Plätzen in Leipzig

Liste von Straßen und Plätzen in Leipzig

Nachfolgend werden Bedeutungen und Umstände der Namengebung von Straßen und Plätzen in Leipzig und ihre Geschichte aufgezeigt. Aktuell gültige Straßenbezeichnungen sind in Fettschrift angegeben, nach Umbenennung oder Überbauung nicht mehr gültige Bezeichnungen in Kursivschrift. Soweit möglich werden auch bestehende oder ehemalige Institutionen, Denkmäler, besondere Bauten oder bekannte Bewohnerinnen und Bewohner aufgeführt.


Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

A

Augustusplatz - der größte Platz der Stadt, östlich an die Innenstadt anschließend; 1839 benannt nach dem ersten König von Sachsen Friedrich August. Von 1945 bis 1991 hieß der Platz Karl-Marx-Platz.

B

Brühl - in der Innenstadt. Brühl bezeichnet ein sumpfiges Terrain. Der Brühl war Teil der Via Regia und bis zum Zweiten Weltkrieg die bedeutendste Straße Leipzigs.

D

Dittrichring - westlicher Teil des Innenstadtrings, benannt nach dem Leipziger Oberbürgermeister Rudolf Dittrich (1855-1929). Vorherige Namen waren An der Pleiße und Thomasring.

F

Faradaystraße - in Möckern. 1950 benannt nach dem Chemiker und Physiker Michael Faraday. Die heutige Straße war zuvor mit zwei Namen bezeichnet: zuerst als Carolastraße und verlängerte Carolastraße und ab 1905 Königin-Carola-Straße und Mecklenburgstraße.
Feuerbachstraße - im Waldstraßenviertel, 1947 nach dem deutschen Philosophen Ludwig Feuerbach benannt. Datum der Beschlussfassung: Juli 1947, Datum des Inkrafttretens: 25. Juli 1947.
Von 1884 bis 1947 trug sie den Namen Sedanstraße nach der Schlacht von Sedan am 1. September 1870.
Friedrich-Bosse-Straße - in Möckern und Wahren. Benannt nach Friedrich Bosse (* 14. Januar 1848 in Hessen, † 28. Oktober 1909 in Leipzig); Mitbegründer und Vorsitzender des 1878 gegründeten Arbeiterfortbildungsvereins in Leipzig. Datum der Beschlussfassung: 21. September 1966, Datum des Inkrafttretens: 15.Oktober 1966.
Vorher trug die Straße die Namen Fuchs-Nordhoff-Straße und Königstraße.
Funkenburgstraße - im Waldstraßenviertel, nach der Großen Funkenburg, die sich an dieser Stelle befand. Datum der Beschlussfassung: 1. Dezember 1888, Datum des Inkrafttretens: 10. Dezember 1888.

G

Georgiring - nordöstlicher Teil des Innenstadtrings vom Augustusplatz bis zum Willi-Brandt-Platz, benannt nach dem Leipziger Oberbürgermeister Otto Georgi (1831-1918), vorher Bahnhofstraße.
Gohliser Straße - in den Ortsteilen Zentrum-Nord und Gohlis-Süd, benannt nach dem alten Dorf Gohlis. Der Name bezeichnete ab 1887 zunächst nur die Straße von Leipzig in Richtung Gohlis, ab 1901 auch die vorherige Leipziger Straße in Gohlis.
Georg-Schumann-Straße - in den Ortsteilen Zentrum-Nord, Gohlis-Süd und Möckern. 1945 benannt nach dem Kommunisten und Widerstandskämpfer Georg Schumann. Früher trug dieser Straßenzug je nach Zeitraum den Namen Hallische oder Hallesche Straße. Angelegt 1818 als Hallesche Straße (ugs. oft nur als "Die Chaussee").[1]
Goyastraße - im Waldstraßenviertel. 1950 benannt nach Francisco de Goya, spanischer Maler. Zuvor war sie ab 1936 als Kolmarer Straße benannt.
Grimmaische Straße - in der Innenstadt. Benannt nach dem Grimmaischen Tor. Die ehemalige Grimmaische Gasse verband den Markt mit den Grimmaischen Tor, dem Stadttor Richtung Grimma. Sie war somit Teil der Via Regia. Bis 1951 fuhr durch die Grimmaische Straße die Straßenbahn.

H

Hainstraße - in der Innenstadt. 1390 erstmals als plata Ranstetensis erwähnt, seit dem 15. Jahrhundert Hainstraße oder auch Hagenstraße, Heunstraße oder Hoynstraße.
Hans-Oster-Straße - in Gohlis. Benannt nach dem Widerstandskämpfer Hans Oster. Davor seit 1904 Treitschkestraße und ab 1945 Jonny-Schehr-Straße.

J

Jahnallee - im Waldstraßenviertel. Historische Fernstraße von Leipzig Richtung Westen, Teil der Via Regia, Hauptabzugsstraße der französischen Truppen nach der Völkerschlacht. Frühere Namen waren Frankfurter Straße, 1950 Stalinallee; zusammen mit dem Ranstädter Steinweg ab 1951 Straße der III. Weltfestspiele und ab 1956 Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee.

K

Käthe-Kollwitz-Straße - im Bachviertel. Die Straße ist auf Weisung des Freistaates Sachsen vom Juli 1945 nach der Grafikerin Käthe Kollwitz benannt. Vorhergehende Namen waren Helfferichstraße sowie von Teilstücken Richard-Lipinski-Straße, Mackensenstraße, Promenadenstraße und Plagwitzer Straße.
Kickerlingsberg - in den Ortsteilen Zentrum-Nord und Gohlis-Süd: Flurname, benannt nach dem Kickerlingsberg, früher auch Gickerlingsberg, einer Anhöhe am Rande des Rosentals, wo durch die Nähe der Pleiße kleine Mücken (im Volksmund Kickerlinge) vorkamen. Die Straße wurde 1904 so benannt.

M

Martin-Luther-Ring - südwestlicher Teil des Innenstadtrings, 1933 benannt nach dem Reformator Martin Luther (1483-1546), der 1519 auf der Pleißenburg an der Leipziger Disputation teilnahm. Vorherige Namen waren An der Pleiße, Obstmarkt und ab 1898 Rathausring. Datum der Beschlussfassung: 3. November 1933, Datumd es Inkrafttretens: 10. November 1933
Max-Liebermann-Straße - in Gohlis und Möckern: Die Straße erhielt ihren Namen 1950 nach dem Maler Max Liebermann, zuvor war sie ab 1939 benannt Danziger Straße und in einem Teilstück als Tauchaer Weg
Menckestraße - in Gohlis. 1720 war das Dorf Gohlis im Besitz der Juristen- und Gelehrtenfamilie Mencke. Nach den Menckes benannte man im Jahre 1900 die wichtigste Straße im alten Gohlis. Vorher war sie bekannt als Dorf- oder Hauptstraße.

N

Naundörfchen - im bzw. südöstlich des Waldstraßenviertels. Die Straße wurde 1947 nach der dort gelegenen Siedlung seit dem 11. Jahrhundert benannt, zuvor hieß sie Schottengäßchen.

O

Olbrichtstraße - in Möckern und Gohlis. 1947 benannt nach dem General Friedrich Olbricht, zuvor trug sie seit 1897 den Namen Heerstraße.

P

Pfaffendorfer Straße - 1866 benannt nach dem ehemaligen Vorwerk Pfaffendorf, das sich auf dem Gelände des heutigen Zoos. Von 1951 bis 31. Dezember 1991 war die Straße in Dr.-Kurt-Fischer-Straße umbenannt.
Petersstraße - in der Innenstadt. Die Petersstraße war die Hauptstraße des Petersviertels. Der Name Petersstraße wird in den Ratsakten seit 1420 geführt und bezieht sich auf die damals in der Nähe gelegene alte Peterskirche und führte zum südlichen Leipziger Stadttor, dem Peterstor. Die Straße existierte schon vor der Stadtgründung 1165 und war Teil der Via Imperii.
Prager Straße - in den Ortsteilen Zentrum-Südost, Reudnitz-Thonberg, Stötteritz, Probstheida und Meusdorf. Die ehemals dreigeteilte Straße hieß vom Johannisplatz bis zum Ostplatz Hospitalstraße (benannt nach dem ehemaligen Johannishospital), vom Ostplatz bis zum Friedhofsweg hieß sie Reitzenhainer Straße (benannt nach dem ehemaligen Dörfchen Reitzenhain). Der restliche Teil hieß Preußenstraße. Der gesamte Straßenzug wurde 1950 in Leninstraße umbenannt. Am 1. Januar 1992 erhielt die Straße ihren heutigen Namen nach der Tschechischen Hauptstadt Prag.

S

Schwägrichenstraße - im Musikviertel, 1889 benannt nach dem Leipziger Botaniker Christian Friedrich Schwägrichen (1775-1853). Ein Teilstück hieß zuvor Wächterstraße.
Seelenbinderstraße - in Möckern, angelegt in den 1870er Jahren. Heute benannt nach dem Ringer und Kommunisten Werner Seelenbinder. Ehemals benannt als Braustraße (1867 gründete Eduard Rohland eine Bergbrauerei an der Stelle der heutigen Ecke Seelenbinder-/Georg-Schumann-Straße)[2], ab 1905 Wedellstraße und ab 1912 Krosigkstraße.

T

Tröndlinring - nördlicher Teil des Innenstadtrings, 1909 benannt nach dem Leipziger Oberbürgermeister Bruno Tröndlin (1835-1908), vorher Am Löhrschen Platze.Datum der Beschlussfassung: 20. Juni 1908, Datum des Inkrafttretens: 26. Juni 1908
Tschaikowskistraße - im Waldstraßenviertel, 1888 benannt als König-Johann-Straße nach Johann von Wettin, König von Sachsen 1854-1873. 1947 wurde sie in Johannstraße umbenannt, seit 1950 trägt sie ihren heutigen Namen Tschaikowskistraße nach dem russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893).

V

Virchowstraße - in Gohlis. 1950 wurde die Straße nach dem Arzt Rudolf Virchow (1821-1902) benannt. Ihr vorheriger Name war Pariser Straße zur Erinnerung an die Belagerung von Paris im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71.

W

Waldstraße - im Waldstraßenviertel. Die Straße führt vom Waldplatz als Hauptstraße durch das Waldstraßenviertel. Sie wurde offiziell 1855 nach dem Stadtwald Rosental benannt. Von 1938 bis 1945 trug sie zusammen mit der Elsterstraße den Namen Ludendorffstraße.
Wettiner Straße - im Waldstraßenviertel, 1884 benannt als Wettinerstraße nach dem Fürstenhaus der Wettiner, dem [bis 1918] die Landesherren der Stadt Leipzig entstammten). Die derzeitige getrennte amtliche Schreibweise Wettiner Straße ist nach den Regeln der deutschen Rechtschreibung nicht korrekt, da die Straße nicht auf einen Ort (den Ort Wettin) verweist. Datum der Beschlussfassung: 3. November 1883, Datum des Inkrafttretens: 3. Januar 1884
Windmühlenstraße - im Zentrum. Die Straße wurde nach den im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Windmühlen auf dem Bayrischen Platz benannt. Sie hieß zuvor Große Windmühlengasse.

Einzelnachweise

  1. Möckern - Eine historische und städtebauliche Studie - Pro Leipzig 1998
  2. Möckern - Eine historische und städtebauliche Studie - Pro Leipzig 1998

Literatur

  • Gina Klank; Gernot Griebsch: Lexikon Leipziger Straßennamen. Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig, Leipzig 1995, ISBN 3-930433-09-5.

Weblinks


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