Hannibal von Lüttichau

Hannibal von Lüttichau
Schloss Bärenstein - Stammsitz der Familie (1816-1945)

Hannibal Siegfried Wolff Curt von Lüttichau (genannt Lüttichau-Bärenstein) (* 2. Februar 1915 in Dresden; † 25. Januar 2002 in Bonn) war ein deutscher Major der Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hannibal von Lüttichau trat bereits vor dem Zweiten Weltkrieg (1934) in die Panzertruppe ein. Im Krieg diente er zunächst an der Westfront, dann als Oberleutnant im Panzerregiment 31 (5. Panzerdivision). Mit diesem nahm er am Unternehmen Barbarossa teil. Von Februar 1943 bis Juli 1943 führt Hauptmann von Lüttichau den Panzerlehrgang für den Tiger an der Panzerschule in Paderborn. Danach wurde er zum 1. Kommandeur der Schweren Panzerabteilung 509 ernannt und behielt diesen Posten bis Oktober 1943. Später wurde er Kommandeur der II. Abteilung des Panzerregiments 2, das im Januar 1945 der 553. Volksgrenadierdivision unterstellt war.

Aus dem Januar 1945 wurde berichtet, dass der Reichsführer SS, Heinrich Himmler (der seit November 1944 Oberbefehlshaber der Oberrheinfront war) Lüttichau befahl, anzugreifen, doch dieser sich unter Hinweis auf den akuten Treibstoff- und Munitionsmangel seiner Einheiten weigerte. Himmler ordnete daraufhin Lüttichaus Verhaftung an, doch dessen hohe Kriegsauszeichnungen ersparten ihm eine Verurteilung.[1]

Das Kriegsende erlebte Lüttichau als Major im Lazarett in Tegernsee, wo er sich von einer Gehirnoperation erholte, bei der die Splitter einer amerikanischen Handgranate entfernt worden waren. Hier machte er sich um die Rettung der Stadt sehr verdient, indem er zunächst den Kommandeur einer SS-Einheit überzeugte, das Feuer auf den Gegner einzustellen und sich zurückzuziehen und sich dann – unbewaffnet – durch die Hauptkampflinie zum amerikanischen Gefechtsstand bei Gmund durchschlug und den Amerikanern erklärte, dass Tegernsee und das gesamte Seetal tausende verwundete, deutsche Soldaten und rund 12.000 zivile Kriegsflüchtlinge beherge. Wenn die Amerikaner das deutsche Feuer erwiderten, würden ungezählte unbewaffnete Soldaten und Zivilisten in der überfüllten Stadt sterben. Die deutschen Truppen hätten sich bereits zurückgezogen, versicherte er, und zum Beweis hierfür führte er die Amerikaner selbst in die geräumte Stadt[2].

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Lüttichau mit seiner Frau Angelika (geb. Haniel) in Wistinghausen/Oerlinghausen bis 1949, dann in Meerbusch-Büderich bis 1952 und anschließend zwei Jahre in Remagen-Rolandswerth a.Rh., schließlich ab 1954 auf dem Rodderberghof beiBonn-Bad Godesberg, nachdem die enteignete Familie von Lüttichau ihren angestammten Familiensitz Schloss Bärenstein im Osterzgebirge 1945 verlassen musste. Er wurde Land- und Forstwirt, sowie selbständiger Kaufmann, war AR bei der Westdt. Ytong AG nach der Währungsreform und gründete 1952 die Kontakt-Leuchten KG in Bonn (1969 verkauft an STAFF Leuchten) und hielt Beteiligungen an der Fa. REMA GmbH. und Riebesel & Lüttichau Saatzucht KG. Seit 1959 war er ehrenamtlich im Präsidium der Deutschen Burgenvereinigung e .V. zur Erhaltung histiorischer Wehr-und Wohnbauten tätig. Von 1971-1986 war Hannibal von Lüttichau-Bärenstein Präsident der Deutschen Burgenvereinigung e. V., Marksburg ob Braubach. Seit 1958 war er Rechtsritter des Johanniterordens, sächs. Genossenschaft.diverse Typos

Orden

Literatur

Quellen

  1. Stephen Ambrose: Citizen Soldiers - The U.S. Army from the Normandy Beaches to the Bulge to the Surrender of Germany. June 7, 1944 to May 7, 1945. Simon & Schuster, New York 1998, ISBN 0-684-81525-7.
  2. In Germany, War and Reunion. In: New York Times. 30. Mai 2010

Weblinks


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