- Hannoversche Gummiwerke Excelsior
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Die Hannoverschen Gummiwerke Excelsior waren ein gummiverarbeitendes Unternehmen in Hannover-Limmer, die in den 1920 Jahren in die Continental AG aufging.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1862: Hannoversche Gummikammfabrik
1862 gründete Louis Martiny die Hannoversche Gummikammfabrik in der Striehlstraße von Hannover, in die zwei Jahre später der Kaufmann Otto Stockhard einstieg. Anfangs wurden ausschließlich Hartgummikämme hergestellt, bald auch Pfeifenmundstücke und Modeschmuck, der insbesondere nach Frankreich exportiert wurde. 1883 hatte die OHG 550 Beschäftigte und wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, mit der man dann auch Weichgummi-Artikel herstellte, zum Beispiel für den medizinisch-chirurgischen Bereich oder als Isoliermaterial für die Elektroindustrie. Auch für den Spielwarenmarkt wurde produziert. 1892 stellte man erstmals Fahrrad-Luftbereifungen her, ab 1906 auch Autoreifen.
Inzwischen war das Werk 1899 umgesiedelt von der Striehlstraße nach Limmer: Mit dort 1.100 Arbeitnehmern war das Unternehmen auf den zweiten Platz in der deutschen Gummiindustrie aufgestiegen.
Ab 1912: Hannoversche Gummiwerke Excelsior
Zur 50-Jahr-Feier wurde die Firma 1912 offiziell umbenannt in Hannoversche Gummiwerke Excelsior. Im ersten Weltkrieg beteiligt an der Rüstungsproduktion, verlor Excelsior anschließend an Umsatz aufgrund von Rohstoffknappheit, Verzögerungen beim technischen Fortschritt und zeitweiligem Verlust der Auslandsmärkte.
Dennoch expandierte der Werksausbau: 1920 bis 1922 wurde nach Plänen [des Architekten] Franz-Otto Lutz „der imposante viergeschossige am Zweigkanal Linden errichtet, der eindrücklich die klassizistisch anmutende Industriebaukunst der Zeit um den Ersten Weltkrieg vorführt“.[1]
Werk Limmer der Continental AG
Durch eine notwendige Kapitalerhöhung holten sich die Gummiwerke sowohl den Partner und zugleich bisherigen Hauptkonkurrenten Continental AG als Mehrheitsaktionär ins nun gemeinsame Boot. Schon ein Jahr später fusionierte die ehemalige Gummikammfabrik zum Werk Limmer der Continental AG.
Nachnutzung: Wasserstadt Limmer
Nach der Stilllegung des Werkes Limmer durch die Continental AG wurde der größte Teil der Gebäude des Zweigwerkes abgerissen. An ihrer Stelle soll, nach einem Ideenwettbewerb von 2003, für die Wasserstadt Limmer Gesellschaft, Gesellschafter Herr G. Papenburg (WLG), nun die Wasserstadt Limmer gebaut werden.[2]
Publikationen
- Hannoversche Gummiwerke Excelsior, Aktien-Gesellschaft, Hannover-Limmer (Taschenkalender), nachgewiesen von 1921 bis 1923, damit Erscheinen eingestellt[3]
Literatur
- Ilse Rüttgerodt-Riechmann: Wunstorfer Straße 130, in: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 2, Bd. 10.2, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt - Institut für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1985, ISBN 3-528-06208-8, S. 158
- ContiTech Holding GmbH (Hrsg): Immer wie immer. Das Werk im Wandel, 1997
- Waldemar R. Röhrbein: Excelsior, in: Stadtlexikon Hannover, S. 169f.
- Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Dieter Brosius: Excelsior, in: Geschichte der Stadt Hannover: Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart; Google-Bücher:
- Klaus Mlynek: Excelsior, in: Hannover Chronik; Google-Bücher:
Weblinks
Commons: Hannoversche Gummiwerke Excelsior – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Andreas-Andrew Bornemann (priv.): Scans verschiedener Bilddokumente der Firma auf postkarten-archiv.de
- Elke Kümmel (Stadt Hannover, FB Planen und Stadtentwicklung): Sachstand Projekt Wasserstadt Limmer, Stand März 2010, zuletzt abgerufen am 26. September 2011
- wasserstadt-limmer.org
Einzelnachweise
- ↑ Ilse Rüttgerodt-Riechmann
- ↑ Elke Kümmel
- ↑ d-nb.info/367995050 der Deutschen Nationalbibliothek
52.3821039.677635Koordinaten: 52° 22′ 56″ N, 9° 40′ 39″ OKategorien:- Reifenhersteller
- Automobilzulieferer
- Ehemaliges Unternehmen (Hannover)
- Markenname
- Limmer (Hannover)
- Baudenkmal in Hannover
- Fahrradkomponentenhersteller
- Schmuckhersteller
- Spielwarenhersteller
- Rüstungshersteller (Deutschland)
- Industriegeschichte (Deutschland)
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