- Hans-Dieter Wesa
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Hans-Dieter Wesa (* 10. Januar 1943 in Schlewen; † 23. August 1962 in Berlin) war ein Todesopfer an der Berliner Mauer. Er war bei der Transportpolizei in der Bewachung des S-Bahnhof Bornholmer Straße eingesetzt und wurde bei einem Fluchtversuch von seinem Wachkollegen erschossen.
Leben
Hans-Dieter Wesa wuchs mit vier Geschwistern in Trebitz auf. Nach der Schule absolvierte er in Halle (Saale) eine Lehre bei der Reichsbahn, die er 1960 beendete. Anschließend meldete er sich freiwillig zum Dienst bei der Transportpolizei, die ihn nach Ost-Berlin versetzte. Dort leistete er seinen Dienst ohne Anzeichen auf Fluchtgedanken zu geben. Im Juli 1962 wurde er zum Oberwachtmeister befördert, weil er einen Fluchtversuch verhinderte.
Am 23. August 1962 war er zusammen mit dem 18-jährigen Adolf B. eingesetzt. Während des Diensts am Geisterbahnhof machte er eine Bemerkung seine Schwester in Westdeutschland betreffend. Unter einem Vorwand verließ Hans-Dieter seinen Posten und kletterte über den Grenzzaun. Adolf B. entdeckte ihn, als er schon auf West-Berliner Seite war, und gab sechs Schüsse auf ihn ab. Getroffen am Oberschenkel fiel Wesa zu Boden. Dort traf ihn Adolf B. mit einer zweiten Salve von sechs Schüssen, die er aus kurzer Distanz abgab, im Gesicht und Oberkörper. Er verstarb vor Ort.
Der Tod Wesas kurz nach dem Tod Peter Fechters löste in West-Berlin Sorge vor erneuten Massenprotesten, die Menschen gefährden könnten, aus. Am Todestag kamen Willy Brandt und Klaus Schütz zum Tatort. Die West-Berliner Polizei leitete Ermittlungen gegen einen unbekannten Transportpolizisten ein, die aber wegen der Teilung der Stadt bis zur Wiedervereinigung erfolglos blieben. Weil der Beschuldigte versuchte unterzutauchen, wurde er im November 1993 in Untersuchungshaft genommen. Die Anklage wurde im Juni 1994 erhoben. Das Verfahren endete mit dem Selbstmord des Schützen im September des selben Jahres.
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