- Hans-Joachim Näther
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Hans-Joachim Näther (* 9. Dezember 1929 in Altenburg; † 20. Dezember 1950 in Moskau) ist ein deutscher Dissident.
Leben und Wirken
Er besuchte die Altenburger "Karl-Marx-Oberschule". Im Frühjahr 1949 gründete er gemeinsam mit drei Mitschülern eine Widerstandsgruppe. Sie klebten Flugblätter, auf denen sie "Freiheit" und "freie Wahlen" forderten. Dabei standen sie mit der Westberliner "Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit" (KgU) in Verbindung. Während einer illegalen Radiosendung zu Stalins 70. Geburtstag am 19. Dezember 1949 bezeichneten sie diesen als "Massenmörder und Diktator". Im September 1950 verurteilte ihn ein Militärtribunal als "Rädelsführer" wegen "Konterrevolutionärer Verbrechen gegen die Sowjetunion" zum Tod durch Erschießen. Nach dem Prozess brachte man ihn nach Moskau, wo der "Oberste Sowjet" sein Gnadengesuch ablehnte. Am 20. Dezember 1950 wurde Joachim Näther im Alter von 21 Jahren in der Butyrka, einem Moskauer Gefängnis, erschossen. Seine Angehörigen erfuhren erst 1995 von seiner Hinrichtung.
Auf dem Schicksal Näthers basiert der Jugendroman "50 Hertz gegen Stalin" von Steffen Lüddemann.
Weblinks
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