Hans-Peter Kuhnen

Hans-Peter Kuhnen

Hans-Peter Kuhnen (* 23. März 1953 in Göppingen) ist ein deutscher Provinzialrömischer Archäologe. Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind Forschungen zum römischen Trier (Augusta Treverorum) sowie zur Archäologie Israels.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Hans-Peter Kuhnen wurde 1953 in Göppingen geboren. Nach dem Zivildienst, den er mit der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Israel leistete, studierte er Provinzialrömische Archäologie an den Universitäten München, Heidelberg und Tel-Aviv mit den Nebenfächern Vor- und Frühgeschichte sowie Alte Geschichte. 1982 promovierte er in München bei Günter Ulbert mit dem Thema Studien zur Siedlungsarchäologie des Karmel / Israel zwischen Hellenismus und Spätantike.

Von 1982 bis 1987 war Kuhnen Referent für Zweigmuseen und Öffentlichkeitsarbeit der Prähistorischen Staatssammlung München, anschließend bis 1990 kommissarischer Leiter der Archäologischen Abteilung des Kurpfälzischen Museums der Stadt Heidelberg. 1990 bis 1994 leitete er die Archäologischen Sammlungen des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart und war zuständig für das Limesmuseum Aalen, Römermuseum Arae Flaviae Rottweil und den römischen Weinkeller Oberriexingen. Anschließend leitete Kuhnen das Rheinische Landesmuseum Trier (bis 2004). 2003–2005 arbeitete er im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur Mainz an der Vorbereitung einer Strukturreform der Landesmuseen, -archive und der Denkmalpflege in Rheinland-Pfalz. Seit 1. November 2005 leitet Kuhnen das Institut für Archäologie und Naturwissenschaften Koblenz am Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (seit 2007 Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz).

Kuhnen ist seit 1999 korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts. Weiterhin ist er ehrenamtlicher Sekretär der Vereinigung der Museen der Großregion SaarLorLuxPalatinatWallonie und seit 2008 Mitglied im Vorstand der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Trier. Er erhielt Lehraufträge an den Universitäten München (1986/88), Saarbrücken (1988/9), Heidelberg (1989/1990), Stuttgart (1993/4), Trier (2000/01) und Mainz (seit 2006 in Biblischer Archäologie und Vor- und Frühgeschichte).

Schriften

  • Studien zur Chronologie und Siedlungsarchäologie des Karmel (Israel) zwischen Hellenismus und Spätantike. (Dissertation)
  • Führer durch die Abteilung Vor- und Frühgeschichte im Vorgeschichtsmuseum Bad Windsheim. Delp, München/Bad Windsheim 1983, ISBN 3-7689-0204-8.
  • Führer durch die Abteilungen Vorgeschichte und Römerzeit im Römermuseum Weissenburg. Delp, München/Bad Windsheim 1984, ISBN 3-7689-0214-5.
  • Nordwest-Palästina in hellenistisch-römischer Zeit. Bauten u. Gräber im Karmelgebiet. Weinheim 1987, ISBN 3-527-17541-5.
  • Palästina in griechisch-römischer Zeit. Beck, München 1990, ISBN 3-406-32876-8.
  • Vom Rennfeuer zum Spitzbarren: antike Eisenverhüttung auf der Ostalb ; Sonderausstellung des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart im Limesmuseum Aalen - Zweigmuseum des Württembergischen Landesmuseums - vom 12.5. bis 25.8.1991. Württembergisches Landesmuseum Stuttgart 1991.
  • (mit Ellen Riemer): Landwirtschaft der Römerzeit im Römischen Weinkeller Oberriexingen. Württembergisches Landesmuseum Stuttgart 1994, ISBN 3-929055-37-6.

Herausgeberschaft

  • Gestürmt - geräumt - vergessen? Der Limesfall und das Ende der Römerherrschaft in Südwestdeutschland. Begleitband zur Sonderausstellung vom 28.5. - 1.11.1992 im Limesmuseum Aalen, Zweigmuseum des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart/ Württembergisches Landesmuseum Stuttgart. Theiss, Stuttgart 1991, ISBN 3-8062-1056-X.
  • Mit Thora und Todesmut: Judäa im Widerstand gegen die Römer von Herodes bis Bar-Kochba. Begleitband zur Sonderausstellung des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart. Württembergisches Landesmuseum Stuttgart 1992, ISBN 3-929055-34-1.
  • Religio Romana. Wege zu den Göttern im antiken Trier. Ausstellungskatalog Rheinisches Landesmuseum Trier 1996, ISBN 3-923319-34-7 (Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier 12).
  • Morituri: Menschenopfer, Todgeweihte, Strafgerichte. Ausstellung: 13. Mai - 5. November 2000/ Rheinisches Landesmuseum Trier. Trier 2000, ISBN 3-923319-45-2.
  • Das römische Trier. Theiss, Stuttgart 2001, ISBN 3-8062-1517-0 (Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland 40).
  • abgetaucht, aufgetaucht. Flussfundstücke. Aus der Geschichte. Mit ihrer Geschichte. Trier 2001, ISBN 3-923319-48-7 (Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier 21).
  • Propaganda, Macht, Geschichte: Archäologie an Rhein und Mosel im Dienst des Nationalsozialismus. Sonderausstellung des Rheinischen Landesmuseums Trier, des Musée Archéologique de Strasbourg und den Musées de la Cour d'Or de Metz, Trier 2002, ISBN 3-923319-51-7.
  • Archäologie im Heiligen Land : 60 Jahre Gründung des modernen Staates Israel. Spenner, Kamen 2009, ISBN 978-3-89991-095-7.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kuhnen — ist der Name folgender Personen: Fritz Theodor Kuhnen (1879–1947), deutscher Politiker Ludwig Kuhnen (1876–1955), sozialdemokratischer Politiker Hans Peter Kuhnen (* 1953), deutscher Archäologe Ortsname: Kuhnen (Waltenhofen), Ortsteil Waltenhofen …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Judenfeind — oder Judensint aus Speyer war ein Spruchdichter des 15. Jahrhunderts. Von ihm ist nur ein einziger Spruch bekannt, an dessen Ende er angibt, dass er „noch viel mehr“ gedichtet habe. Das Gedicht bezieht sich auf den burgundischen Landvogt Karls… …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Paul Gaedt — (* 15. November 1867 in Rostock; † 23. Januar 1948 in Glauchau) war gelernter Klempner. Durch die Hochzeit mit der Tochter des Besteckfabrikanten Carl August Wellner aus Aue wurde er zunächst Mitinhaber der Firma Wellner und später deren… …   Deutsch Wikipedia

  • Peter von Hagenbach — Hagenbach vor Gericht Berner Chronik des Diebold Schilling dem Älteren Peter von Hagenbach (* um 1420; † 9. Mai 1474 in Breisach am Rhein) stammte aus einem elsässisch burgundischen niederen Adelsgeschlecht und war von 1469 bis zu seinem Sturz… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Waldmann — Porträt von Hans Waldmann, Ende 17. Jhd. Waldmanns Geburtshaus, am 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Limesfall — Der Hortfund von Neupotz steht in direktem Zusammenhang mit Plünderungen nach dem Limesfall und wurde deshalb auch als „Alamannenbeute“ bezeichnet. Unter Limesfall versteht man die Aufgabe des von den Römern zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert n.… …   Deutsch Wikipedia

  • Augusta Treverorum — Stadtplan Triers in der römischen Kaiserzeit. Augusta Treverorum (lateinisch für „Stadt des Augustus im Land der Treverer“) war eine römische Stadt an der Mosel, aus der das heutige Trier hervorgegangen ist. Der Zeitpunkt der Stadtgründung wird… …   Deutsch Wikipedia

  • Legio VI Ferrata — Die Legio VI Ferrata (deutsch „die Eiserne“) war eine äußerst traditionsreiche Legion der römischen Armee, die von 52 v. Chr. bis um 260 bestand. Wie fast alle caesarischen Legionen hatte auch die VI Ferrata einen Stier als Emblem. Manchmal wurde …   Deutsch Wikipedia

  • Kleinkastell Burlafingen — hf Kleinkastell Burlafingen Limes ORL NN (RLK) Strecke (RLK) Rätischer Limes, Donaulinie Datierung (Belegung) um 40 n. Chr. bis um 50 n. Chr …   Deutsch Wikipedia

  • Trierer Dom — Gesamtkomplex mit Liebfrauenkirche (Südansicht) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”