- Hans Verbeek (Architekt)
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Hans Verbeek (* 5. August 1873 in Köln; † 24. November 1954 ebenda) war ein deutscher Architekt, Stadtplaner und Baubeamter. Er war ab 1913 Leiter des Hochbauamtes und von 1925 bis 1933 Stadtkonservator in Köln.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Verbeek wuchs in Wittlich auf und besuchte in Trier das humanistische Gymnasium. Er studierte Architektur an der Technischen Hochschule Aachen (bei Karl Henrici) und an der Technischen Hochschule Karlsruhe (bei Carl Schäfer). Im Jahr 1900 wurde er für seinen „Entwurf für eine Technische Hochschule in einer Provinzstadt“ mit dem Schinkelpreis ausgezeichnet. Nach dem Staatsexamen war er zunächst kurz im preußischen Staatsdienst tätig, wechselte 1902 jedoch ins Hochbauamt der Stadt Köln. Noch im selben Jahr wurde er Mitglied im in Köln ansässigen Architekten- und Ingenieur-Verein für Niederrhein und Westfalen[1].
1913 übernahm er die Leitung des Kölner Hochbauamtes von Friedrich Carl Heimann. In der Zeit bis 1925 entwarf er neben zahlreichen städtischen Gebäuden das als „Siebengebirge“ bekannt gewordene große Speichergebäude im Kölner Rheinauhafen, das Deutz-Kalker-Bad sowie – zusammen mit Balduin Schilling – das Ensemble des Jakob-Pallenberg-Arbeiterheims im heutigen Köln-Weidenpesch. Als ein wichtiges Werk gelten auch die Messebauten in Deutz. Von seinen Bauten sind viele im Zweiten Weltkrieg zerstört worden, eine Zusammenstellung von 1985 weist rund 20 Bauten insgesamt nach.
1925 bat Verbeek aus gesundheitlichen Gründen um seine Ablösung als Leiter des Hochbauamtes. Er wurde daraufhin auf die seit dem Tod von Friedrich Carl Heimann 1921 unbesetzte Position des Stadtkonservators versetzt. Dort arbeitete er neben seinen Studien zu mittelalterlichen Bauformen vor allem am ersten Denkmälerverzeichnis Kölns, das außer alten Kirchen und öffentlichen Bauten auch erstmals eine Reihe von Wohnhäusern enthielt. Als erwähnenswert gilt außerdem sein mit seinem späteren Nachfolger Hans Vogts erarbeitetes Konzept zur Sanierung des Martinsviertels in Köln, der „denkmalpflegerischen Erhaltung eines ganzen Quartiers“.[2] Verbeek schied 1933 als Stadtkonservator aus dem Amt und starb 1954 in Köln.
Hans Verbeek ist der Vater des Kunsthistorikers Albert Verbeek (1909–1984).
Bauten[3]
- Mitarbeit beim Bau des Gefängnisses in Wittlich, 1901
- Wohnhaus des Stadtförsters und Waldschänke am Gremwald in Köln-Gremberg, nach 1902 (nicht erhalten)
- Jakob-Pallenberg-Arbeiterheim, mit Balduin Schilling, Planung 1905, Ausführung 1907–1912
- Gewerbe-Förderungs-Anstalt für die Rheinprovinz, Ubierring 40 in Köln, 1906/1907 (nicht erhalten)
- Ausbau der Friedhofskapelle auf dem Kölner Melaten-Friedhof, 1908 (nicht erhalten)
- Trauerhalle auf dem Melaten-Friedhof, 1909
- Fassade der Rheinfront der Heinrich Auer Mühlenwerke in Köln-Deutz, 1909 (nicht erhalten)
- Doppelhaus Greven-Verbeek, Mehlemer Straße 11/13 in Köln-Marienburg
- Fassade der Rheinfront der Mühle Ferdinand Leysieffer & Lietzmann in Köln-Deutz, 1909/1910 (nicht erhalten)
- Hafenspeicher Rheinhalle 22, im Volksmund „Siebengebirge“, am Agrippinaufer, 1909/1910
- Sporthaus oberhalb der Südbrücke in Köln-Poll, 1910 (nicht erhalten)
- Straßenplanung Im Dau, Köln-Altstadt-Süd, 1910
- Verwaltungsgebäude und Schule Im Dau, Köln-Altstadt-Süd
- Renovierung der Kirche Im Dau, Köln-Altstadt-Süd, 1910/1911 (nicht erhalten)
- Volksschule in der Humboldtkolonie in Köln-Kalk, 1910 (nicht erhalten)
- Feuerwache Köln-Deutz, 1911 (nicht erhalten)
- Höhere Knabenschule am Gotenring, 1912/1913 (nicht erhalten)
- Halle der Sonderbund-Ausstellung am Aachener Tor, 1912 (nicht erhalten)
- Volksschule am Gotenring, 1913/1914 (nicht erhalten)
- Dachaufbauten des Zollgebäudes II im Rheinauhafen, vor 1914 (nicht erhalten)
- Kaiser-Wilhelm-Bad (heute: Deutz-Kalker Bad), 1913/1914 (Fassade verändert)
- Volksbücherei der Stiftung Vorster in Köln-Deutz, 1913/1914 (nach erheblichen Kriegsschäden außen verändert)
- Bauten der Kölner Messe in Köln-Deutz, 1922–1924 mit Hans Pieper (nicht erhalten)
Literatur
- Stadtkonservator (Hrsg.): Köln. 85 Jahre Denkmalschutz und Denkmalpflege 1912–1997. (= Stadtspuren – Denkmäler in Köln, Band 9.I.) J. P. Bachem, Köln 1997, ISBN 3-7616-1129-3, S. XI.
- Volker Osteneck: Bauten von Hans Verbeek (1973–1954). In: Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege, Band 30/31, Rheinland-Verlag, Köln 1985, ISBN 3-7927-0825-6, S. 123–145.
Einzelnachweise
- ↑ laut Mitgliederverzeichnis 1910 des Architekten- und Ingenieur-Vereins für Niederrhein und Westfalen
- ↑ Hiltrud Kier: Denkmalpflege in Köln 1928 bis 1990. In: Werner Baecker, Heribert Hall: Köln - seine Bauten 1928-1988. S. 494.
- ↑ Volker Osteneck: Bauten von Hans Verbeek (1973–1954). in: Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege, Band 30/31, Rheinland-Verlag, Köln 1985, ISBN 3-7927-0825-6, Anhang S. 137–142.
Weblinks
Commons: Hans Verbeek – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Deutscher Architekt
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