- Harry Müller
-
Harry Müller (* 25. September 1930 in Leipzig) ist ein deutscher Bildhauer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Harry Müller begann seine Ausbildung 1951 an der Fachschule für Angewandte Kunst in Leipzig, bevor er von 1953 bis 1960 an die Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee wechselte und bei Heinrich Drake und Waldemar Grzimek Bildhauerei studierte. Bereits während seines Studiums entwickelte er eine eigene abstrakt-geometrische Formensprache, in enger Verbindung mit Architektur. Anregungen für seine künstlerische Zukunft fand Müller vor allem bei dem Bauhaus-Architekten Selman Selmanagić, zu jener Zeit Leiter der Architektur-Klasse an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium kehrte Harry Müller nach Leipzig zurück, wo er aufgrund der abstrakten Form seiner Kunst, auch beeinflusst von Hans Arp und Richard Buckminster Fuller, zwar keine eigenen Ausstellungen realisieren konnte, aber durch architektonische Vorhaben in den 60er/70er Jahren innerhalb Leipzigs wirken konnte. In diese Zeit fallen die wohl in der Öffentlichkeit bekanntesten Werke Müllers: die denkmalgeschützte, fensterlose geschwungene Aluminium-Fassade mit zahlreichen einzelnen hyperbolischen Paraboloidelementen des konsument-Warenhauses (1967–1968) sowie die Plastiken in den Springbrunnen auf dem ehemaligen Leipziger Sachsenplatz (im Volksmund bis heute „Pusteblumen“ genannt, 1971–1972, 1999 abgetragen, sollen 2012 anderenorts wiederaufgebaut werden).
Spätere eigenständige Werke wie „Heliozoon I“ (1973–1976) wurden in die Sammlungen Leipziger Museen aufgenommen bzw. in Ausstellungen präsentiert.
Harry Müller lebt und arbeitet in Leipzig.
Werke (Auswahl)
- 1967–1968: Fassade „konsument“-Warenhaus Leipzig
- 1968: Fassade „Centrum“-Warenhaus Hoyerswerda
- 1968: Fassade „konsument“-Warenhaus Cottbus
- 1971–1972: drei Brunnenplastiken auf dem Sachsenplatz in Leipzig, Chrom-Nickel-Stahl, Höhe ca. 3 m
- 1979–1982: Der Kristall, „Lütten Klein“ in Schwerin, Chrom-Nickel-Stahl, Höhe ca. 4 m
Weitere Werke:
- 1973–1976: Heliozoon I, Museum für Angewandte Kunst Leipzig, Chrom-Nickel-Stabstahl, Höhe ca. 2,50 m
- 1990–1991: Heliozoon III, Ausführung für das Hotel Astoria Leipzig, Chrom-Nickel-Stahl, Höhe ca. 2,50 m
Literatur
- Christine Dorothea Hölzig: Mit dem Sinn für Geometrie und Naturgesetze. Über den Bildhauer Harry Müller. In: Leipziger Blätter Nr. 52, Leipzig 2008, S. 10–12.
Weblinks
- Deutsche Gesellschaft für Kristallographie: Preis zur Förderung der Interdisziplinarität der Kristallographie 2010 (Letzter Zugriff: 6. Mai 2011)
- Deutsche Gesellschaft für Kristallographie: Porträt im PDF-Format (Letzter Zugriff: 4. Mai 2011)
Kategorien:- Deutscher Bildhauer
- Zeitgenössischer Künstler
- Person (Leipzig)
- Geboren 1930
- Mann
Wikimedia Foundation.