Haselbach (Pfaffroda)

Haselbach (Pfaffroda)
Haselbach
Gemeinde Pfaffroda
Koordinaten: 50° 44′ N, 13° 19′ O50.73011666666713.308916666667Koordinaten: 50° 43′ 48″ N, 13° 18′ 32″ O
Eingemeindung: 1. Mai 1974
Eingemeindet nach: Dörnthal
Postleitzahl: 09526
Vorwahl: 037360

Haselbach ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Pfaffroda im Erzgebirgskreis.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Waldhufendorf Haselbach liegt etwa 8 Kilometer nördlich von Olbernhau im Erzgebirge. Die Ortslage erstreckt sich über etwa 1,5 Kilometer entlang des gleichnamigen Baches einzelne Güter liegen verstreut nahe der nach Nordwesten zur Bundesstraße 101 führenden Straße. Südlich begrenzt der Drachenwald die Ortsflur, im Osten schließt sich unmittelbar die Ortslage Dörnthals an.
Durch Haselbach führt die Kreisstraße 8113 Forchheim–Dörnthal.

Nachbarorte

Niedersaida Mittelsaida
Nachbargemeinden Dörnthal
Forchheim Pfaffroda

Geschichte

Rittergut Niederhaselbach um 1860

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahre 1434 in der heutigen Schreibweise.[1]
Bis 1654 unterstanden die Ansiedlungen nördlich bzw. südlich des Haselbach verschiedenen Grundherren, erst danach kam es wieder zur Vereinigung. Nach dem Dreißigjährigen Krieg entstand Neuhaselbach auf den Fluren des ehemaligen Zweihufengutes.
Mit der Reformation 1539 kam Ober-Haselbach (südlich des Baches) zur Parochie Forchheim und Nieder-Haselbach (nördlich des Haselbaches) zur Parochie Mittelsaida.

August Schumann nennt 1820 im Staatslexikon von Sachsen Nieder-Haselbach betreffend u. a.:

„Im J. 1801 zählte man 331 Consumenten, 118 Kühe und 10 Schafe. Das Rittergut ist unansehnlich. Der Ort hat eine Mühle. Auch geht hier die Straße von Freiberg nach Blumenau durch, wichtig wegen der Kohlenfuhren nach den Hüttenwerken. ... Die hiesigen Weber (vgl. Niederforchheim) lieferten 1800 gegen 940 Schock Leinwand, und die wenigen Strumpfwürker 34 Dutzend baumwollene Strümpfe u. a. Strumpfware.“[2]

Für Oberhaselbach nennt Schumann „eine Mühle mit 2 Gängen, so wie an der Straße von Freiberg nach Blumenau ein Gasthaus“.[3]

Ein Schulgebäude wurde 1782 errichtet, welches bereits 1855 durch einen Neubau ersetzt wurde.
Am 1. Mai 1974 wurde Haselbach nach Dörnthal eingemeindet.

Zum 1. Januar 1999 erfolgte der Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Gemeinden von Dörnthal, Hallbach und Pfaffroda b. Sayda zur Gemeinde Pfaffroda, Haselbach wurde ein Ortsteil der neuen Gemeinde.[4]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [1][5][6]
15511 11 besessene Mann, 4 Häusler, 18 Inwohner
15512 4 besessene Mann, 2 Häusler, 7 Inwohner
17641 9 besessene Mann, 20 Gärtner, 18 Häusler, 9 Hufen
17642 8 besessene Mann, 17 Häusler, 3 ½ Hufen
1834 647
Jahr Einwohnerzahl
1871 736
1890 664
1910 590
1925 528
1939 498
Jahr Einwohnerzahl
1946 595
1950 593
1964 483

1 Niederhaselbach
2 Oberhaselbach

Literatur

  • Nieder-Haselbach. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band, Zwickau 1820, S. 236 f.
  • Ober-Haselbach. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band, Zwickau 1820, S. 462 f.
  • Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis, Hrsg.: Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis, Eine Zeittafel (Teile 1-3)

Weblinks

 Commons: Haselbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b vgl. Haselbach im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. vgl. Nieder-Haselbach. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band, Zwickau 1820, S. 237.
  3. vgl. Ober-Haselbach. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band, Zwickau 1820, S. 463.
  4. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999 auf der Internetpräsenz des Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen, S. 4, abgerufen am 22. Dezember 2010
  5. vgl. Nieder-Haselbach im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  6. vgl. Ober-Haselbach im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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