- Hebeşe
-
Habeşe (auf türkisch Habeş Eyâleti, vereinfacht auch Mekka und Medina oder Türkisch-Abessinien genannt) war eine 1554 errichtete Verwaltungseinheit (Eyâlet, später Vilâyet) im Türkischen Reich, die das Gebiet des heutigen Staates Eritrea und den Hedschas am Roten Meer umfasste. Die Osmanische Herrschaft in Eritrea dauerte bis 1884 an.
Der Name des Eyalets leitet sich von dem arabischen Namen l-Ḥabašah, Bilād al-Ḥabašah für Äthiopien ab.
Das Eyâlet wurde als Nachfolger der äthiopischen Provinz Hamasien 1554 errichtet und befand sich im Nordosten Afrikas. Es reichte vom Nordosten des heutigen Sudan bis zum Norden Somalias und umfasste die Städte Massaua, Hergigo, Sevakin sowie die für den Islam bedeutenden Städte Mekka und Medina.[1]
Entwicklung
Die eindringenden Türken, welche ein Weltreich aufbauen wollten und daher im 16. Jahrhundert auch gegen die Äthiopier des Kaiserreiches Abessinien kämpften, unterschieden sich stark in Sprache, Religion und Kultur von den Eritreern. Sie führten den Islam ein, sodass ein großer Teil der Bevölkerung zum sunnitischen Islam übertrat. Die Hochlanderitreer (Tigre und Tigrinya) hingegen konnten ihre christliche Tradition unter der äthiopisch-orthodoxen Kirche aus der axumitischen Zeit bewahren.
Im Jahre 1881 setzten sich die Italiener zunächst in der Stadt Assab fest und erklärten es zu ihrer Kolonie Assab. Ab 1885 jedoch eroberten sie ganz Eritrea und erklärten es 1890 zu ihrer Kolonie Italienisch-Eritrea.[2]
Eritrea wurde erst 400 Jahre nach der türkischen Eroberung, 1942, als Provinz Eritrea mit Äthiopien wiedervereinigt.
Quellen
- ↑ Brockhaus Enzyklopädie 2003, SHAP-Z, Seiten 4892f
- ↑ Brockhaus Enzyklopädie 2003, EIT-ISK, Seite 1210
Kategorien:- Geschichte (Eritrea)
- Geschichte (Somalia)
- Vilayet (Osmanisches Reich)
Wikimedia Foundation.