Magnus Heimannsberg

Magnus Heimannsberg
Heimannsberg (1931)
Heimannsberg bei einer Trauerfeier für ermordete Polizisten (1931)

Magnus Heimannsberg (* 1882; † 1962) war ein deutscher Polizist und Kommandeur der Berliner Schutzpolizei in der Zeit der Weimarer Republik.

Heimannsberg war zunächst als Ausbilder an der Polizeischule in Münster tätig. Nach Stationen als Oberleutnant in Potsdam stieg er unter Protektion durch den preußischen SPD-Innenminister Carl Severing zu einem der führenden Polizeioffiziere im Dienst des Landes Preußen im Dienstrang eines Obersten auf. Dabei verkörperte er als republikanischer Aufsteiger aus einfachen Verhältnissen im Gegensatz zu den früher überwiegend aus Kreisen des Adels gestellten Polizeiführern für viele innerhalb wie außerhalb der preußischen Landespolizei den Typus des neuen republikanischen Polizeibeamten.[1] Politisch war er ein Funktionär der Zentrumspartei.[2] Von 1927 bis zu seiner Amtsenthebung und Verhaftung im Zuge des Preußenschlages der Reichsregierung unter Franz von Papen am 20. Juli 1932 war er Kommandeur der Berliner Schutzpolizei. Damit oblag ihm in dieser politisch unruhigen Zeit die Umsetzung der von Staatssekretär Wilhelm Abegg im Zuge der Neuorganisation der preußischen Schutzpolizei eingeführten Deeskalationsstrategie in der Reichshauptstadt, die jedoch angesichts der Gewaltbereitschaft politischer Gruppierungen nicht immer verfing. Die Bewertung des Blutmai 1929 ist in diesem Zusammenhang zwischen den politischen Gruppierungen der Linken nach wie vor streitig. Gemeinsam mit dem ebenfalls arrestierten Berliner Polizeipräsident Albert Grzesinski und dessen Stellvertreter Dr. Bernhard Weiß wurde er am Morgen des 20. Juli 1932 verhaftet und am nächsten Tag erst entlassen, als sich alle drei per Unterschrift verpflichtet hatten, dass sie keinerlei Amtshandlungen mehr vornehmen würden.[3] Zu seinem Nachfolger wurde der Kommandeur der Höheren Polizeischule in Potsdam-Eiche Georg Poten bestellt. Heimannsberg wurde danach auf Veranlassung der Nationalsozialisten 1933 und 1944 nochmals in Haft genommen.[4] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Heimannsberg von der amerikanischen Militärregierung von 1945 bis 1948 als Polizeigeneral a.D. zum Chef der deutschen Polizei in Groß-Hessen bestellt. Ab 1948 bis zu seiner Pensionierung war er Polizeipräsident der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden.

Literatur

  • Hsi-Huey Liang: Die Berliner Polizei in der Weimarer Republik. Berlin 1977

Weblinks

 Commons: Magnus Heimannsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hsi-Huey Liang: Die Berliner Polizei in der Weimarer Republik, S. 176 ff.
  2. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang. 1600–1947. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007, ISBN 3-421-05392-8, S. 720
  3. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang. 1600–1947. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007, ISBN 3-421-05392-8, S. 733
  4. Bundesarchiv: Akten der Reichskanzlei

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