Potsdam-Eiche

Potsdam-Eiche
Eiche
Landeshauptstadt Potsdam
Koordinaten: 52° 24′ N, 12° 59′ O52.412.98333333333331Koordinaten: 52° 24′ 0″ N, 12° 59′ 0″ O
Höhe: 31 m
Einwohner: 4480 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1993
Postleitzahl: 14469
Vorwahl: 0331

Eiche ist ein Stadtteil Potsdams westlich des Parks Sanssouci. Die Gemeinde hat 4.480 Einwohner (2008) und ist seit 1993 eingemeindet. Sie gehörte bereits zwischen 1935 und 1952 zu Potsdam.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eiche wurde erstmals 1193 urkundlich erwähnt. Der Ort war bis zu den Erweiterungen ab 1881 ein Straßendorf. 1771 ließ Friedrich II. eine neue Kirche nach Entwürfen Georg Christian Ungers im Ort errichten.

Bis heute ist Eiche durch militärische Nutzung geprägt. Auf einem Hügel des Ortes (Kahleberg) wurde eine Kaserne errichtet, von der aus die Wachmannschaften des Neuen Palais versorgt wurden. Zwischen Kaserne, Kleinem Herzberg und Park Sanssouci wurden im 18. Jahrhundert Militärmanöver abgehalten und Truppenaufmärsche geprobt.

Polizei

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Kaserne zur Unteroffiziersschule. Sie beherbergte etwa das Kommando der Luftkriegsschullehrgänge der Höheren Polizeischule. Ab April 1943 befand sich hier wegen Bombenschäden in der Berliner Zentrale der größte Teil der Abteilung III (Spionageabwehr und Gegenspionage) der militärischen Abwehr.

In der DDR gehörte die Kaserne zur Kasernierten Volkspolizei, später Volkspolizei-Bereitschaft. Hier lag die 9. Volkspolizei-Kompanie als Spezialeinheit für Terrorismusbekämpfung - das Pendant der DDR-Polizei zur GSG 9 der Bundespolizei.

Heute befinden sich dort die Landeseinsatzeinheit der Polizei des Landes Brandenburg (LESE) und die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit einer zugehörigen Einsatzhundertschaft. Auch die Kriminalpolizei, das Polizeipräsidium Potsdam, der Zentraldienst der Polizei, der Kampfmittelbeseitigungsdienst und eine Außenstelle des Landeskriminalamtes sind hier angesiedelt.

Militär

Etwas westlich in der Gemarkung befindet sich eine Kaserne, die 1935 für die Wehrmacht errichtet wurde. Nach dem Tod des Generalstabschefs der Luftwaffe 1936 wurde sie nach ihm General-Wever-Kaserne genannt. 1956 zog hier die Nationale Volksarmee ein. Die Kaserne erstreckt sich über einen Hügel bis zum Campus der heutigen Universität Potsdam, der früheren Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit im Ortsteil Golm, die von dieser jedoch getrennt war.

Heute beherbergt die jetzige Havellandkaserne der Bundeswehr neben der Sportfördergruppe auch noch den Reservistenverband Land Brandenburg und das Feldjägerdienstkommando Potsdam (4./FJgBtl 351)), die 3. Kompanie des Stab-/ Fernmeldebataillons des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr (Wach- und Jägerkompanie) und das Landeskommando Brandenburg, welches am 1. Januar 2007 aus dem Verteidigungsbezirkskommando 84 hervorgegangen ist. Die ehemalige Panzerbrigade 42 war hier bis 2003 ebenfalls stationiert.

In der Kaserne steht vor dem Stabsgebäude des Landeskommando Brandenburg, auf einer einfachen Betonstele ein mächtiger Bronzeadler des Bildhauers Adolf Breymann. Der Bronzeadler bewacht mit ausgebreiteten Schwingen eine auf einem Kissen abgelegte, lorbeerumkränzte Pickelhaube und einen Säbel. Die Skulptur ist eine Leihgabe der Stadt Göttingen und war Teil eines Kriegerdenkmals, das 1876 zur Erinnerung an die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges dort errichtet worden war.

Siehe auch


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