Heinrich (Oppeln-Falkenberg)

Heinrich (Oppeln-Falkenberg)

Heinrich von Falkenberg, auch Heinrich von Oppeln-Falkenberg; * um 1340; † 14. September 1382) war Herzog von Oppeln und seit 1362/65 Herzog von Falkenberg. Er war ein Lehnsmann der Krone Böhmen und entstammte dem Oppelner Zweig der Schlesischen Piasten.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Heinrichs Eltern waren Bolko II. von Falkenberg und Euphemia, eine Tochter des Breslauer Herzogs Heinrich VI.

Nach dem Tod seines Vaters 1362/65 übernahm Heinrichs ältester Bruder Boleslaus/Bolko die Regentschaft über das Herzogtum Falkenberg zugleich für den zweitgeborenen Wenzel und den jüngsten Bruder Heinrich.

Nachdem der ältere Bruder Boleslaus/Bolko 1367 oder 1368 dem Vater im Tod folgte, regierten Heinrich und Wenzel gemeinsam. Wenzel starb jedoch schon 1369 ebenfalls ohne Nachkommen. Der damals erst 16-jährige Heinrich war somit ab 1369 alleinregierender Herzog von Falkenberg. Schon kurze Zeit später schloss er einen Erbvertrag mit seinen Vettern, den Oppelner Herzögen Wladislaus II. und Bolko III., der im März 1372 vom böhmischen Landesherrn Karl IV. bestätigt wurde. Mit dem Erbvertrag wurde festgelegt, dass das Herzogtum Falkenberg im Falle von Heinrichs kinderlosem Tod an die Oppelner Herzöge fallen solle.

Ab 1371 führte Heinrich einen jahrelangen Streit mit dem Breslauer Bischof Preczlaw von Pogarell um das Wohnrecht auf der bischöflichen Burg Jauernig[1].

1372 vermählte sich Heinrich mit Katharina, einer Tochter des Markgrafen Johann Heinrich von Mähren. 1373 verlieh er Oberglogau das Magdeburger Stadtrecht, und am 24. Februar 1379 stiftete er an der dortigen Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus ein Kollegiatstift mit vier Prälaturen und neun Kanonikaten sowie einer Kollegiatsschule.

Heinrich, der als seinen Wohnsitz Oberglogau bevorzugte, starb 1382. Er wurde in der Kollegiastskirche St. Bartholomäus am der Seite seiner Frau beigesetzt, die dort schon vier Jahre vorher ihre letzte Ruhestätte fand[2]. Mit ihm erlosch die direkte Linie Falkenberg der Oppelner Piasten.

Trotz des bestehenden Erbvertrags mit den Oppelner Herzögen versuchte Karls IV. Sohn und Nachfolger Wenzel, nach Heinrichs Tod das Herzogtum Falkenberg seinem verdienten Hofrichter und Diplomaten Primislaus I. von Teschen zu übertragen. Wegen des Widerstands der Oppelner Herzöge konnte er sich jedoch nicht durchsetzen.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. [2]

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wenzel (Oppeln-Falkenberg) — Wenzel von Falkenberg, auch Wenzel von Oppeln Falkenberg; * um 1340; † 1369) war Herzog von Oppeln und seit 1362/65 Herzog von Falkenberg, die beide ein Lehen der Krone Böhmen waren. Er entstammte dem Oppelner Zweig der Schlesischen Piasten.… …   Deutsch Wikipedia

  • Bernhard (Oppeln-Falkenberg) — Bernhard von Falkenberg (auch Bernhard von Oppeln, Falkenberg und Strehlitz; tschechisch Bernard Falkenbersky; * 1374/78; † 1455) war 1482–1455 Herzog von Oppeln und nach dem Tod seines ältesten Bruders Johann I. 1421 Herzog von Falkenberg. Zudem …   Deutsch Wikipedia

  • Bolko II. (Oppeln-Falkenberg) — Hochgrab Bolkos von Falkenberg (links) und seines Bruders Bolko II. von Oppeln in der St. Annen Kapelle im Oppelner Franziskanerkloster Bolko II. von Falkenberg, auch Boleslaw (Boleslaus) II. von Falkenberg, polnisch Bolesław (Bolko) Niemodliński …   Deutsch Wikipedia

  • Falkenberg [1] — Falkenberg, 1) Kreis im preußischen Regierungsbezirk Oppeln, 111/8 QM.; 37,000 Ew.; der Boden meist eben, aber unfruchtbar; von den Bewohnern sprechen die meisten polnisch; 2) (Niemodlin), Kreisstadt darin, an der Steinau; Schloß, fertigt… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Falkenberg [2] — Falkenberg, 1) Flecken im bayr. Regbez. Oberpfalz, Bezirksamt Tirschenreuth, in einem wildromantischen Tal, an der Waldnab, hat eine kath. Kirche, großartige Schloßruine auf einem Felsen, Mineralquelle (Sauerbrunnen), Forstamt und (1900) 716 kath …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Herzogtum Oppeln — Das Herzogtum Oppeln (polnisch Księstwo opolskie; tschechisch Opolské knížectví) bestand von 1180 bis 1201 als Teilfürstentum Silesia Opoliensis des Herzogs Jaroslaw, des ältesten Sohnes des Herzogs Boleslaw I. von Schlesien; ab 1202 war es mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Herzogtum Falkenberg — Das Herzogtum Falkenberg (polnisch Księstwo niemodlińskie; tschechisch Falkenberské knížectví) war ein von 1313 bis 1382 bzw. 1460 bestehendes Teilherzogtum des Herzogtums Oppeln, das von der Oppelner Linie der Schlesischen Piasten regiert wurde …   Deutsch Wikipedia

  • Wladislaus II. (Oppeln) — Wladislaus II. von Oppeln[1](auch Ladislaus II. von Oppeln, Wladislaw II. von Oppeln; polnisch Władysław Opolczyk tschechisch Vladislav II. Opolský; * zwischen 1326 und 1332; † 18. Mai 1401 in Oppeln, Königreich Böhmen) war ab 1356 böhmischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Bolko IV. (Oppeln) — Bolko IV. (auch Boleslaus IV. von Oppeln, Boleslaw IV. von Oppeln; polnisch Bolko IV opolski; tschechisch Boleslav IV. Opolský; * 1363/67; † 6. Mai 1437) war 1482–1437 Herzog von Oppeln, sowie Herzog der Oppelner Teilherzogtümer Falkenberg und… …   Deutsch Wikipedia

  • Bolko I. (Oppeln) — Bolko I. von Oppeln, auch Boleslaw (Boleslaus) I. von Oppeln, polnisch Bolko I. opolski, tschechisch Boleslav Opolský, (* um 1254/58; † 14. Mai 1313) war 1281 bis 1313 Herzog von Oppeln. Politisch stand er auf der Seite des böhmischen Königs… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”