- Cassens-Werft
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Cassens Werft GmbH Rechtsform GmbH Gründung 2004 Sitz Emden, Niedersachsen Mitarbeiter 90 Branche Werft Website http://www.cassens-werft.de Die Cassens Werft GmbH ist eine traditionsreiche Werft in der Seehafenstadt Emden in Ostfriesland.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als Gründungsjahr der Werft gilt 1875: Damals erwarben der aus Ihlowerfehn stammende Schiffbaumeister Cassen Cassens und der Emder Schiffbaumeister Klattendorf die Werft und nannten sie Cassensche Werft. Die Vorläufer dieser Werft gehen allerdings bis auf das Jahr 1682 zurück: Seinerzeit wurde Friedrich Wilhelm von Brandenburg, genannt der Große Kurfürst, ein Werftareal am Falderndelft im historischen Teil des Emder Hafens zur Verfügung gestellt, auf dem die Brandenburger Werft entstand, die 1751 in Werft Zum preußischen Adler umbenannt wurde. 1875 ging sie dann an Cassens und Klattendorf über. 1902 erfolgte der Umzug an den heutigen Standort im modernen, seit den 1880er Jahren entstandenen Teil des Emder Hafens.
Die Schiffswerft und Maschinenfabrik Cassens GmbH musste im Juni 2003 Insolvenz anmelden, da nach Firmenangaben der „Die schwierige weltwirtschaftliche Lage im Schiffbau, der preisliche Druck aus Asien und der „11.September 2001“ führten zu Engpässe und Auslastungsschwierigkeiten“ führte[1]. Ein Jahr später wurde die Cassens-Werft allerdings von neuen Gesellschaftern aus der Region Ostfriesland neu gegründet. Die Werft mit zur Zeit 92 Mitarbeitern ist in den Geschäftszweigen Schiffsreparatur und Schiffsneubau aktiv. Inklusive Leiharbeitnehmern arbeiten in Spitzenzeiten bis zu 300 Personen auf der Werft[2].
Trotz gefüllter Auftragsbücher musste die Geschäftsführung der Werft im Juli 2008 erneut Antrag auf Insolvenz stellen. Der Grund liegt auch bei der Zahlungsunfähigkeit einer Reederei, die den Neubau eines Containerschiffs daher nicht abnehmen kann. Daraufhin seien die Kredite von der Bank gekündigt worden. Das Ziel ist, den Auftragsbestand abzuarbeiten und das Unternehmen fortzuführen[3]. Nach Übernahme der Cassens Werft GmbH durch eine Investorengruppe unter der Führung eines Treuhänders wurde das Insolvenzverfahren am 31. Dezember 2009 vom Amtsgericht Aurich aufgehoben[4].
Schiffbauhistorie
1881 lieferte die Cassens-Werft mit einer 169 BRT großen Schonerbrigg ihren ersten Neubau. Ab ungefähr Mitte der 1880er Jahre wurden zwei bis vier Segellogger pro Jahr produziert, später auch solche mit Dampfantrieb und Besegelung. Gaffelschoner und Lotsenschoner kamen hinzu.
Der Umzug an den heutigen Standort (1902) ist mit der Umstellung vom Holz- auf den Stahlschiffbau verbunden. Nachdem Emden mit der Fertigstellung des Dortmund-Ems-Kanals im Jahre 1899 zunehmend zum Seehafen des Ruhrgebiets wurde, entwickelte sich für die Werft ein neues Betätigungsfeld. Die Westfälische Transport AG (WTAG), die den Frachtverkehr zwischen Emden und dem Ruhrgebiet abwickelte, nutzte die Cassens-Werft nun als Reparaturwerft für die mehr als hundert Einheiten der Binnenschiffsflotte.
Bis Anfang der 1960er Jahre wurden vornehmlich Binnenschiffe gebaut, später auch Schlepper, Küstenmotorschiffe, Fähren und Spezialschiffe.
1992 trat die Cassens-Werft einem Werftenverbund bei, dem auch russische Anteilseigener angehörten. Davon versprach sich die Werft Geschäftschancen auf dem russischen Markt. Tatsächlich wurden in den folgenden Jahren unter anderem Flusspassagierschiffe umgebaut und überholt sowie Flussbinnenschiffe zu Fluss-/Seeschiffen umgebaut. 2003 allerdings ging die Werft aus oben genannten Gründen in die Insolvenz.
Die Cassens-Werft ist heute − neben den Nordseewerken − eine der beiden größeren Emder Werften, wenngleich auch deutlich kleiner als die letztgenannte. Neben diesen beiden bestehen lediglich kleinere Bootsbaubetriebe.
Gesellschafter
Die Werft hat heute nach eigenen Angaben die folgenden Gesellschafter:
- Fa. Rolf Janssen, Aurich (Elektrotechnikhersteller, unter anderem Schiffselektrik)
- Fa. Tillmann, Emden
- Fa. Navicom, Emden (Schiffbau-Zulieferer)
- Fa. Ehnts & Willms, Holtriem
- Fa. Emder Schiffsausrüstung, Emden
- AG Reederei Norden-Frisia, Norderney
- AG Ems, Emden (Reederei)
- Fa. Gerdes GmbH, Westoverledingen
- Ing.-Büro ABH, Emden
Technische Kapazitäten
Das Betriebsgelände wurde 1979 erweitert, indem Teile des Geländes der benachbarten und kurz zuvor insolvent gewordenen Emder Traditionswerft Schulte & Bruns übernommen wurden. Schwimmdocks von 5000 und 1500 Tonnen sind vorhanden. Zum Produktprogramm gehören Mehrzweckfrachter, Ro-Ro-Schiffe, Containerschiffe, Fähren, kombinierte Fracht- und Fahrgastschiffe, Massengutfrachter, Tanker, Forschungsschiffe, Fischereifahrzeuge, Schlepper, Binnenschiffe, Flusskreuzfahrtschiffe, Kreuzfahrtschiffe und Yachten bis zu einer Länge von 130 Metern und einer Tragfähigkeit von 10.000 dwt. Die erfolgreichste Baureihe der letzten Jahre war der Containerschiffstyp Cassens CW 700.
Siehe auch
Quellennachweise
- ↑ „Historie“, Cassens-Werft, abgerufen 25. Januar 2001
- ↑ Emder Zeitung, 13. Januar 2007
- ↑ HANSA International Maritime Journal, Heft 7/2008, S. 7
- ↑ Täglicher Hafenbericht vom 18. Januar 2010, S. 3
Weblinks
53.3507861111117.1919722222222Koordinaten: 53° 21′ 3″ N, 7° 11′ 31″ OKategorien:- Unternehmen (Emden)
- Werft (Deutschland)
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