- Heinrich Beta
-
Heinrich Beta (oder Bettziech-Beta) (* 28. März 1813 in Werben, heute Delitzsch in Sachsen; † 31. März 1876 in Berlin) war ein deutscher Nationalökonom und Publizist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er hieß eigentlich Bettziech und war von sorbischer Abstammung. Der Familienname lautete ursprünglich Bettsciech oder Budzitsch;
Er studierte von 1834 bis 1838 in Halle Philologie, Philosophie und Naturwissenschaften, beeinflusst wurde er vom philosophischen Radikalismus Arnold Ruges. Er schrieb Beiträge für die „Hallischen Jahrbüchern für Kunst und Wissenschaft“, ein damals bekanntes Organ der „umstürzlerischen Gesellschafts- und Culturkritik“. In dieser Zeit war ein Junghegelianer. Nach seiner Promotion übersiedelte er 1838 nach Berlin und wurde Redakteur des literarisch-kritischen Teils von Friedrich Wilhelm Gubitz „Gesellschafter“.
In den „Erinnerungen eines Flüchtigen“ berichtete er später: „Ja, ich kann mir hier öffentlich nachrühmen, daß ich vom König Friedrich Wilhelm IV. selbst der erste Märtyrer der Presse unter seiner Regierung genannt ward, und deren Geschichte – die der neuen Zeit – mit Confiscation meines ersten Buches anfing.“
Obwohl er sich während der 1848er Revolution politisch zurückhielt, drohte ihm wegen einiger Beiträge in dem von ihm redigierten „Krakehler“ (der eigentliche Vater des Kladderadatsch) eine Verurteilung von bis zu neun Jahren Zuchthaus. Dem entzog er sich durch Flucht 1850/51 nach London. Regelmäßige Beiträge aus London für die Gartenlaube trugen zu deren Erfolg bei.
Nach der allgemeinen Amnestie 1861 beim Regierungsantritt von Wilhelm I. von Preußen kehrte er zurück nach Deutschland und veröffentlichte Artikel in deutschen und ausländischen Zeitschriften. Trotz erheblicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen veröffentlichte er ein Werk über Fischzucht, das große Beachtung fand, zum Beispiel bei Alfred Brehm.
Werke (Auswahl)
- Das Nibelungenlied als Volksbuch. In neuer Verdeutschung. Vereins-Buchhandlung, Berlin 1840. Digitalisat bei Google
- Berlin und Potsdam. Poppel und Kurz, München 1846. Faksimile-Ausgabe: Schacht, München 1977.
- Die Geheimmittel- und Unsittlichkeits-Industrie in der Tagespresse. Lüderitz'sche Verlagsbuchh., Carl Habel, Berlin 1872.
- Berlin's Revolutions-Feier am 4. Juni 1848. Leopold Schlesinger, Berlin 1848.
- Die Bewirthschaftung des Wassers und die Ernten daraus. Winter, Leipzig und Heidelberg 1868 Digitalisat bei Google
Literatur
-
Wikisource: Johann Heinrich Bettziech – Quellen und Volltexte
- Ludwig Julius Fränkel: Beta, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 46, Duncker & Humblot, Leipzig 1902, S. 486.
- Heinz Starkulla: Beta, Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, S. 184 f.
Weblinks
- Literatur von und über Heinrich Beta im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Wikimedia Foundation.