- Heinrich Schabbel
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Heinrich Schabbel (* 1607 in Wismar; † 23. Januar 1677 ebenda) war Advokat am Tribunalgericht, Ratsherr und Bürgermeister in Wismar.
Leben
Heinrich Schabbel entstammte einer alten Ratsfamilie in Wismar, wo sein Vater Jacob Schabbel Bürgermeister war; seine Mutter war Sophie Hein. Der Großvater Heinrich Schabbel (1531–1600), Kaufmann, Ratsherr und Bürgermeister dieser Stadt, war Bauherr des Schabbelhauses in Wismar.
Heinrich Schabbel hatte 1625 in Rostock, 1628 in Leipzig schließlich in Wittenberg Jura studiert und war 1633 nach Holland und Frankreich gereist, wo er in Orleans in beider Rechte promovierte. Danach hielt er sich in Holstein und Lübeck auf, wo seine Schwester Anna 1625 den späteren Bürgermeister von Lübeck David Gloxin geheiratet hatte. In Lübeck hatte Schabbel 1639 Magdalena Feldhusen geheiratet, Tochter der Ratssekretärs, Ratsherrn und Protonotars in Lübeck, Johann Feldhusen. Eine Tochter aus dieser Ehe war Anna Catharina Schabbel, die um 1670 in Wismar den Tribunaladvocaten und Procurator Otto Christoph Marquardt heiratete, der ein Sohn des Lübecker Bürgermeisters Johann Marquard war. In Wismar arbeitete Schabbel seit 1653 als Advocat und Procurator am Wismarer Tribunal und wurde 1669 zum Bürgermeister erwählt.
Bis zu seinem Tode hatte Schabbel auch das Schabbel-Stipendium verwaltet, das 1637 von seinem vermögenden Onkel Heinrich Schabbel (1565–1639), Kaufmann und Bürger in Hamburg, gestiftet worden war. Dieses Stipendium, finanziert aus den Zinsen des Kapitals, war gebunden an Studienorte und Leistungsnachweise und man erwartete, dass die jährlich 4 Stipendiaten (Jura, Theologie) später leitende Kirchenämter im norddeutschen Raum übernehmen würden. Nach Schabbels Tod wurde die Verwaltung des Schabbel-Stipendiums nach Lübeck verlegt, da dort Anverwandte des Stifters lebten. Das Schabbelhaus (Lübeck) geht zurück auf eine Museumsstiftung des Bäckermeisters in Lübeck, Heinrich Schabbel († 1904); eine Verwandtschaft ist aber nicht bekannt.
Literatur
- Markus Mathias: Johann Wilhelm und Johanna Eleonora Petersen eine Biographie, Göttingen 1993
- Mecklenburg Gelehrten Lexicon, Bd. VI
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