Adam Tribbechov

Adam Tribbechov
Adam Tribbechov

Adam Tribbechov, auch Tribbechovius, Tribbechow (* 11. August 1641 in Lübeck; † 16. August 1687 in Gotha) war ein deutscher evangelischer Theologe, Historiker und Ethnologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Tribbechov wurde als Sohn des Justus Tribbechov und seiner Frau Anna, Tochter des Pastors an der Lübecker Peterskirche Adam Helm, geboren. Erst unterrichtete ihn sein Vater, dann genoss er Unterricht von Privatlehrern und schließlich besuchte er das Gymnasium seiner Geburtsstadt. 1659 bezog er die Universität Rostock, kehrte im Folgejahr kurzzeitig nach Hause und gelangte über Magdeburg, die Universität Wittenberg, die Universität Leipzig, 1660 an die Universität Helmstedt, wo er im Haus des Georg Calixt Aufnahme fand und sich seiner Bibliothek bedienen konnte.

Zurückgekehrt nach Rostock, erwarb er am 23. April 1662 den akademischen Grad eines Magisters und erhielt vom Wismarer Bürgermeister Heinrich Schabbel ein Stipendium. Mit David Gloxin 1662 reiste er nach Danckerrode, wo er Hauslehrer seines Sohnes war. Verschiedene Bemühungen in Ämter zu gelangen scheiterten. Daher begab er sich am 8. Mai 1662 an die Universität Gießen, wo er weitere theologische Studien bei Nicolaus Mißler, Michael Siricus und Peter Haberkorn absolvierte.

1664 wurde er als außerordentlicher Professor der Ethik an die Universität Kiel berufen und übernahm um die Weihnachtszeit desselben Jahres die ordentliche Professur der Geschichte vom verstorbenen Michael Watson. 1672 berief ihn Herzog Ernst von Sachsen Gotha zu seinem Kirchenrat und er war damit verbunden Assessor am Gothaischen Konsistorium geworden. Daraufhin begab er sich wieder nach Kiel zurück, wo er am 5. Oktober desselben Jahres unter dem Dekan der theologischen Fakultät Christian Korholt zum Doktor der Theologie promovierte. In seiner neuen Aufgabe oblag ihm, die Kinder des Herzogs zu unterrichten, bei den Visitationen der Kirchen und Schulen mitzuwirken und sich an der Förderung sowie der Ausbildung der Kirchenamtskandidaten zu beteiligen.

Dabei entfaltete er eine rege literarische Tätigkeit. Nachdem am 4. November 1677 die Generalsuperintendentur in Gotha übernommen hatte, visitierte er das an Sachsen-Gotha zugefallene Sachsen-Altenburg und die Universität Jena. Theologisch hat er sich an der Beilegung des konfessionellen Streites von Abraham Calov und Johannes Musäus beteiligt, hielt die Weiherede der neu errichteten Johanniskirche in Gotha und war um einen Ausgleich zwischen Protestanten und Katholiken bemüht.

Seit 1684 hatte Tribbechov mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, an dessen Folgen er verstarb. Er wurde am 20. August 1687 in St. Augustikirche in Gotha beigesetzt.

Familie

Seit dem 10. August 1675 war er verheiratet mit Sophie, der Tochter des Konsistorialassessors in Friedenstein und Hofdiakons in Gotha Abraham Gießbach, der Witwe des sächsischen Landinspektors Thomas von Aussen. Aus dieser Ehe sind neun Kinder hervorgegangen:

  • Anna Barbara Tribbechov (* 24. Juni 1676)
  • Johann Tribbechov (* 4. Oktober 1677 - 31. März 1712)
  • Abraham Tribbechov (* 16. August 1679)
  • Sophia Tribbechov (* 25. Januar 1681)
  • Christina Tribbechov (* 28. Januar 1682; † 1682)
  • Anna Sophia Tribbechov (* 22.August 1683; † 1683)
  • Friedrich Tribbechov (* 17. Dezember 1684)
  • Maria Elisabeth Tribbechov (* 23. April 1686)
  • Dorothea Tribbechov (* 22. April 1687)

Schriften

  • De doctoribus scolasticis et corrupta per eos divinarum humanarumque rerum et scientia liber singularis. Gießen 1665, 1719
  • De philosophia morum inter barbaros praecipue orientales. 1666.
  • Exercitationes ad Baronii Annales, inde ab eo, quo Is. Casaubonus desiit, continuatae. 1667, 1708.
  • De Angelis.
  • De Mose Aegyptiorum Osiride.
  • Historia Chiliasmi. 1667.
  • Veritas Creationis Mundi prout a Mose descripta est ostensa in traditionibus gentium ac vetustissimas antiquitatis profanae momentis ad convincendis atheos. 1668.
  • Memoria Menonis Hannekenii. 1673.
  • Andachten vom ewigen Leben. Aus dem Freuden-Spiegel des ewigen Lebens Dr. Phil. Nicolai gezogen. 1674.
  • Die gekreutzigte Liebe, Das ist: Andächtige Betrachtung einer gläubigen Seelen über die Historia des bittern Leidens und Sterbens Jesu Christi. Gotha 1676, Leipzig 1695, Gotha 1720.
  • Historia Naturalismi a prima sua origine ad nostra usque tempora per suas classes deducta. 1700.
  • Sommaria & porismata ad praxin vitae ducentis ad tinumquemque, Psalmorum Davidis annotara.

Literatur

Weblinks


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