- Heißes Blut (1911)
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Filmdaten Originaltitel Heißes Blut Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1911 Stab Regie Urban Gad Drehbuch Urban Gad Produktion Deutsche Bioscop Kamera Guido Seeber Besetzung - Asta Nielsen: Jonna
- Leo Peukert: Jonnas Ehemann
- Georg Schrader: Chauffeur
Heißes Blut ist ein deutscher Stummfilm in zwei Akten von Urban Gad aus dem Jahr 1911. Es war der erste Film, den Asta Nielsen in Deutschland drehte. Er gilt als verschollen.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die verheiratete Jonna, Mutter einer Tochter, beginnt eine Affäre mit ihrem Chauffeur. Als ihr Gatte beide erwischt, weist er den Chaffeur aus dem Haus und reicht die Scheidung von seiner Gattin ein. Für Joanna beginnt ein Leben in Armut. Als sie in ihrer Not ihren Ex-Gatten bestehlen will, wird sie dabei überrascht. Man ruft die Polizei. Jonnas Kind, das erkrankt ist, erkennt die Mutter jedoch und ruft nach ihr. Jonna erkennt ihre Mutterpflichten und ihr Fehlverhalten. Ihr früherer Ehemann verzeiht ihr und beide kommen erneut zusammen.
Produktion
Im Jahr 1910 hatte Asta Nielsen unter der Regie von Urban Gad mit Abgründe ihren ersten Film gedreht. Der dänische Stummfilm wurde ein weltweiter Erfolgt, doch blieben Filmangebote in Dänemark sowohl für Nielsen als auch für Gad aus. Über einen Bekannten nahm Gad Kontakt mit der Deutschen Bioscop auf, die Nielsen einen Vertrag für zwei Filme anbot. Gads Mitarbeit war im Vertrag zwar nicht vorgesehen, doch begleitete er Nielsen dennoch nach Berlin. Er übernahm schließlich die Regie für Heißes Blut und den folgenden Film Nachfalter ohne Bezahlung. Nur für das Drehbuch, das er für beide Filme verfasst hatte, erhielt er „später eine geringe Bezahlung“.[1]
Die Dreharbeiten fanden im Bioscop-Atelier Chausseestraße in Berlin, „ein paar dürftige[n] Bodenräume[n]“[2], statt. Das Atelier besaß Glaswände und konnte im Gegensatz zu den Dreharbeiten von Afgrunden, wo nur mit Sonnenlicht gearbeitet wurde, mit elektrischem Licht künstlich beleuchtet werden.
Heißes Blut, der eine Länge von 830 Metern besaß, wurde bereits Ende März in Düsseldorf uraufgeführt[3] und kam am 17. April 1911 auch in die dänischen Kinos. Die deutsche Zensur belegte Heißes Blut, der auch unter dem Titel Großstadtversuchungen lief, am 18. Mai 1911 mit einem Verbot.[4] Es ist keine erhaltene Kopie des Films bekannt.
Kritik
Zeitgenössische Werbeanzeigen bezeichneten den Film als „ebenso hochkünstlerisch wie zugkräftig“, wobei Hauptdarstellerin Asta Nielsen als „die Heldin von ‚Abgründe‘“ vorgestellt wurde.[5]
Andere Kritiker schrieben, dass „schon soviel darüber geschrieben [wurde], daß dramatische Films für das Lichtbild nicht am Platze wären. ‚Heißes Blut‘ beweist das Gegenteil, namentlich dann, wenn eine Künstlerin wie Asta Nielsen die Trägerin der Hauptrolle ist.“[6]
Weblinks
- Heißes Blut in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Heißes Blut bei filmportal.de
Einzelnachweise
- ↑ Asta Nielsen: Mein Weg zum Film. 2. Mein erster Film. In: B.Z. am Mittag, 24. September 1928.
- ↑ Asta Nielsen: Die schweigende Muse. 1. Auflage der Taschenbuchausgabe. Henschel, Berlin 1992, S. 118.
- ↑ Renate Seydel (Hrsg.): Asta Nielsen. Ihr Leben in Fotodokumenten, Selbstzeugnise und zeitgenössischen Betrachtungen. Henschelverlag, Berlin 1981, S. 42.
- ↑ Vgl. filmportal.de
- ↑ Vgl. Werbeanzeige für Heißes Blut in: Der Kinematograph (Düsseldorf), 29. März 1911.
- ↑ Deutscher Lichtbildtheater-Besitzer, 30. März 1911, zitiert nach Seydel, S. 43.
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