- Hellmuth Mueller-Leutert
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Hellmuth Mueller-Leutert (* 15. September 1892 in Gießen als Hellmuth Mueller; † 3. Dezember 1972 ebenda) war ein deutscher Maler, Graphiker und Bildhauer.
Leben
Mueller-Leutert studierte ab 1912 Medizin und Jura in Gießen. Während seines Studiums wurde er Mitglied des Corps Teutonia. Nach Teilnahme am Ersten Weltkrieg als kriegsfreiwilliger Kavallerist, später Pilot, wechselte er zunächst zum Studium der Agrarwissenschaften, brach aber auch dieses ab und beendete seine universitäre Laufbahn ohne Abschluss. Statt dessen schlug er die kaufmännische Laufbahn ein und trat in die väterliche Zigarrenfabrik ein. Parallel dazu wandte sich schon seinen künstlerischen Neigungen zu und absolvierte ein Studium an der Kunstschule in Frankfurt/Main bei Treuner und an der Malschule von Hans Hofmann in München. 1920 heiratete er die Gießener Professorentochter Elsbeth Leutert und nahm den Namen Mueller-Leutert an.
Am 18. Mai 1943 gehörte Mueller-Leutert zu den Gründern des Oberhessischen Kulturbundes (OKB), der der "propagandistischen Einvernahme der Bildenden Kunst durch die Nationalsozialisten ein Stück bürgerlich-individuelle Freiheit und das Ideal der Freiheit der Kunst entgegen setzen" wollte.[1] Dank der Unterstützung örtlicher Kulturpolitiker wurde der OKB durch die Reichskammer Kunst lizenziert, aber nach wenigen regimekritischen öffentlichen Ausstellungen isoliert. Im April 1944 fiel Mueller-Leuterts einziger Sohn in der Nähe von München als Pilot der Luftwaffe. Bei der Zerstörung Gießens im gleichen Jahr wurde ein großer Teil seines Frühwerks vernichtet. Auch die Zigarrenfabrik wurde schwer beschädigt. Nach ihrer Veräußerung 1954 arbeitete Mueller-Leutert als freier Maler.
Seine halbabstrakten Werke wurden durch Neue Sachlichkeit und Expressionismus beeinflusst, vor allem durch die Arbeiten von Edvard Munch, Emil Nolde und Max Beckmann. Mueller-Leutert malte Landschafts- und Innenräume, Stillleben und Figurenbilder. Seine Landschaftsmalerei ist stark von maritimen Themen geprägt. Er starb im Dezember 1972 in seiner Heimatstadt Gießen und wurde dort auf dem Alten Friedhof beigesetzt. Die Stadt Gießen widmete ihm 1982 eine Personalausstellung in der Kongresshalle.
Literatur
- Peter Petersen: Hellmuth Mueller-Leutert. Dem Maler und Freund zum 75. Geburtstag. Gießen 1967
- Margarete Dierks: Hellmuth Mueller-Leutert. Im Übergangsbereich "Gegenständlich Abstrakt". In: International Art Bulletin, Trimestriel, XVIème Année, No. 67, S. 7-11
- Elsbeth Mueller-Leutert (Hg.): Katalog zur Gedächtnisausstellung Hellmuth Mueller-Leutert in den Kunstausstellungsräumen der Kongresshalle Giessen, 24.9.-10.10.1982. Gießen 1982
Einzelnachweise
Kategorien:- Deutscher Maler
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