- Corps Teutonia Gießen
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Basisdaten Wappen: Bundesland: Hessen Universität: Justus-Liebig-Universität Gießen Gründung: 1. Juni 1839 in Gießen Verband: KSCV Wahlspruch: In virtute honos! Waffenspruch: Gladius ultor noster Farben: Zirkel: Adresse: Hessenstraße 3, 35394 Gießen Website: http://www.teutonia-giessen.de Das Corps Teutonia Gießen ist ein Corps (Studentenverbindung) an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Es ist pflichtschlagend und farbentragend. Seine Farben sind grün-rot-gold (Fuchsenfarben: grün-rot-grün), die Mützenfarbe grün. Der Wahlspruch lautet: In virtute honos! Teutonia ist Mitglied im Gießener Seniorenconvent (SC zu Gießen) und im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg
Gestiftet am 1. Juni 1839 mit den Farben und der Constitution des 1834 suspendierten Corps Palatia, gilt Teutonia als die älteste heute noch bestehende Gießener Studentenverbindung. Ihre Mitglieder rekrutierten sich vorwiegend aus dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt, vor allem aus Rheinhessen und der Residenzstadt Darmstadt selbst.
Prägend war in der Zeit der sogenannten "Demagogenverfolgung" nach dem Hambacher Fest und dem Frankfurter Wachensturm die Auseinandersetzung mit den akademischen und staatlichen Behörden, die 1836 jegliches Korporationsleben an der Ludoviciana unterdrückt hatten. Erst seit 1840 waren studentische Verbindungen offiziell geduldet. 1842 spalteten sich einige oberhessische Mitglieder ab und gründeten das Corps Marcomannia, das ein Jahr später mit Hassia vereinigt wurde. Im Juli 1846 beteiligte sich das Corps nach Auseinandersetzungen zwischen einem Studenten und einem Polizeisergeanten anlässlich eines Balls im Busch´schen Garten in Gießen am Auszug der Studentenschaft auf den Staufenberg. Zu neuen internen Differenzen kam es im Zuge der zunehmenden Politisierung des Vormärz. Das Corps forderte Reformen, wandte sich gegen die sogenannten "Kontrahierkneipen" und setzte sich für eine grundlegende Revision des Comments und für die Bildung eines allgemeinen Studentenausschusses ein, der im Sommer 1848 auch zusammentrat. Dagegen sprach sich Teutonia ausdrücklich gegen die Bestrebungen des Heidelberger SC zu einem Zusammenschluss der Corps an den deutschen Hochschulen aus und verweigerte die Teilnahme an der richtungsweisenden Versammlung zu Jena, ebenfalls im Sommer 1848, die die Grundlage für die Gründung des Kösener Senioren-Convents-Verbandes bildete. In den 1850er Jahren geriet das Corps wieder in ruhigeres Fahrwasser und erlebte, gemessen an den Aktivenzahlen, eine erste Blütezeit. 1866 kam es zum letzten größeren Zerwürfnis, das die Bildung eines kurzlebigen Corps Franconia zur Folge hatte.
Zwar trat der Teutone, wie zu jener Zeit allgemein üblich, mit Beendigung des Studiums formell aus dem Corps aus, doch gab es einen engen Zusammenhalt zwischen aktiven und ehemaligen Mitgliedern, die nicht nur in einer regen Anteilnahme der „Alten Herren“ am Geschehen in Gießen, sondern insbesondere auch in den seit 1850 alle fünf Jahre in Bingen zum Stiftungsfest abgehaltenen großen Kommersen ihren Ausdruck fanden. Erst im Zusammenhang mit dem Bau eines eigenen Corpshauses konstituierte sich 1892 der „Verein alter Gießener Teutonen“ (VaGT).
Eine aufschlussreiche, wenn auch letztlich folgenlose Episode bildete die vorübergehende Suspension des gesamten Gießener SC im Wintersemester 1898/99. Im Zusammenhang mit einer Veranstaltung in Darmstadt kam es zur offenen Konfrontation zwischen den Corps, die den Führungsanspruch innerhalb der Studentenschaft erhoben, und den anderen Korporationen. Nachdem sich der SC auch offen gegen Beschlüsse der Universitätsleitung gestellt hatte, wurde durch den Senat eine befristete Suspension ausgesprochen. Die drei Corps Teutonia, Starkenburgia und Hassia lösten sich formell auf. Ihre Mitglieder gründeten drei neue Corps, die bisherigen Teutonen nannten sich nach der alten Palatia und führten die Farben grün-weiß-rot. Nach Intervention des Hessischen Staatsministeriums wurde der Suspensionsbeschluss nach wenigen Wochen aufgehoben. Dennoch ist dieses Ereignis signifikant für das Selbstverständnis des SC bzw. der Corps im allgemeinen im ausgehenden 19. Jahrhundert.
Insgesamt kam dem Corps in dieser Zeit durch die Zugehörigkeit einer großen Zahl von Vertretern der hessischen höheren Beamtenschaft, insbesondere auch der Darmstädter Ministerialbürokratie, und die exponierte Stellung einzelner Persönlichkeiten wie des Berliner Oberbürgermeisters und früheren Reichstagspräsidenten Max von Forckenbeck eine große Bedeutung zu. Im Jahre 1899 waren von zwölf Mitgliedern des Großherzoglichen Staatsministeriums vier Gießener Teutonen. Auch im landwirtschaftlichen Genossenschaftswesen waren Angehörige des Corps (Friedrich Schenck, Wilhelm Haas, Otto Gennes) über viele Jahre in führender Position vertreten. Das gleiche gilt für die Spitzen der Provinzialbehörden und die Kreisräte. Teutonia bildet damit ein typisches Beispiel für die corpsstudentische Vernetzung der Beamtenelite eines deutschen Mittelstaats im 19. Jahrhundert und gründete darauf seine exklusive Stellung innerhalb der Gießener Studentenschaft. Unterrepräsentiert waren dagegen Führungskräfte aus der Wirtschaft und Hochschullehrer, sieht man von Medizinern wie Hermann Welcker (Universität Halle), Adolf Geßner (Universität Erlangen) und Max Stickel (Universität Berlin) oder dem Breslauer Althistoriker Ernst Kornemann ab.
Politisierung, Gleichschaltung und Auflösung
Das Fronterlebnis des Ersten Weltkrieges, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche, die zunehmende Politisierung breiter Bevölkerungsschichten und insbesondere die Radikalisierung der Arbeiterschaft, der die als Relikt des alten Reiches verfemten Corps verhasst waren, prägten die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Vor allem die Jahre 1919 bis 1924 brachten das Corps zunehmend in ein rechtskonservatives Fahrwasser. In den Jahren 1920/23 nahmen einzelne Aktive und Inaktive als Freikorpskämpfer oder Mitglieder der Schwarzen Reichswehr am Kapp-Putsch, am Küstriner Putsch und am Hitlerputsch teil. Kontakte bestanden auch zur örtlichen Gruppe der Organisation Consul.[1] Nachdem der Kösener Congress bereits 1921 einen Arierparagraphen verabschiedet hatte, verankerte die Gießener Teutonia im Sommersemester 1922 einen eigenen, intern umstrittenen, CC-Beschluss gleichen Inhaltes zur Ablehnung von sogenannten „Nicht-Ariern“.[2] Der Antrag auf Verankerung in der Verfassung wurde abgelehnt.
Ab 1925 trat mit der zunehmenden Entpolitisierung der Studentenschaft eine allgemeine Beruhigung der Lage ein. Hochschulpolitisch von Belang war die Übernahme des Amts für Kultur und politische Bildung des Gießener AStA durch einen Teutonen 1928, der in dieser Funktion Kundgebungen zur „Kriegsschuldlüge“ und dem „Versailler Diktat“ organisierte.[3] 1934 beschloss der Gießener SC den Beitritt seiner Mitglieder zu einem der drei Wehrverbände (Stahlhelm, SA, SS).
Nach 1933 kam es zu zunehmenden Dissonanzen mit den örtlichen NS-Hochschulgliederungen und der Hitler-Jugend. Zwei Konflikte zwischen Teutonen und der örtlichen Führung der Deutschen Studentenschaft hatten die Abberufung der Gießener Studentenschaftsführer Bernhard Edler von Graeve und Karl-Hans Adam zur Folge. Nachdem sich das Corps schon im Frühjahr 1934 nur unter massivem Druck der Verbandsführung der Umsetzung der "Arierbestimmungen" des Allgemeinen Deutschen Waffenrings beugte, wurde der Aktivenbetrieb am 12. Oktober 1935 suspendiert. Der durch den damaligen Vorsitzenden des Vereins Alter Gießener Teutonen, Otto Gennes, forcierte, späte Versuch, gemeinsam mit den Corps Starkenburgia und Hassia eine Kameradschaft zu formieren (Kameradschaft VIII "Hilrich van Geöns"), hatte wegen des Kriegsausbruchs keinen nachhaltigen Erfolg mehr. Die Stellungnahme des Vorstandes gegenüber dem NS-Altherrenbund und die Kameradschaftsfrage verursachten hingegen eine tiefgreifende Spaltung der Altherrenschaft. 1943 wurde deshalb auch der Verein Alter Gießener Teutonen formell aufgelöst.
Rekonstitution
Dennoch gelang nach dem Zweiten Weltkrieg eine vergleichsweise schnelle Wiedergründung und Zusammenführung der gegensätzlichen Gruppierungen. Der 1934 erzwungene Austritt der "nichtarischen" und "nichtarisch versippten" Mitglieder wurde für nichtig erklärt. 1947 fand in Friedberg die erste größere Versammlung nach dem Zusammenbruch statt. Nachdem sowohl Verhandlungen mit Hassia und Starkenburgia über ein Gemeinschaftsprojekt als auch die avisierte gemeinsame Unterstützung der in Marburg neu gegründeten studentischen Gemeinschaft Die Dioskuren durch Teutonia und das Corps Rhenania Straßburg zu Marburg gescheitert waren, erfolgte die selbständige Rekonstitution in Mainz und der Beitritt zum Mainzer SC. Erst im Wintersemester 1954/55 wurde das Corps nach Gießen zurückverlegt und nimmt seither wieder seine angestammte Stellung im Gießener SC ein. 1993 stellte das Corps - wie schon 1868 und 1887 - den Kösener Vorortsprecher.
Pennale Corps in Gießen, Darmstadt und Büdingen
Von Gießen aus breitete sich das Corpswesen wohl in den 1840er Jahren auf mehrere hessische Gymnasien aus, wo sich jeweils in Anlehnung an die Gießener Corps sog. Pennal-Corps konstituierten, die den studentischen Comment nach dort übertrugen und bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts auch scharfe Mensuren fochten. Ableger der Teutonia sind an den Gymnasien in Gießen (Landgraf-Ludwigs-Gymnasium), Darmstadt (Ludwig-Georgs-Gymnasium) und Büdingen (Wolfgang-Ernst-Gymnasium) nachgewiesen.[4] Aus diesen drei Schulen, sowie aus dem Gymnasium in Worms rekrutierte sich bis zum Ersten Weltkrieg auch ein großer Teil der aktiven Corpsmitglieder.
Corpshäuser
Das erste eigene Haus in der Grünberger Straße (Kaiserallee), errichtet nach Plänen des Architekten Ludwig Hofmann, wurde 1894 anlässlich des 55. Stiftungsfests eingeweiht. Nach dem Ersten Weltkrieg konnte es den gewandelten Bedürfnissen nicht mehr genügen und wurde deshalb 1929 an das von der Forstakademie Eisenach nach Gießen übergesiedelte Corps Silvania verkauft. An seiner Stelle erwarb das Corps die ehemalige Gail´sche Villa in der Wilhelmstraße 25, die nach der Suspension 1938 an die Stadt Gießen veräußert wurde. Während der kurzen Mainzer Phase wurde in wechselnden Gaststätten gekneipt. Mit dem Erwerb des ehemaligen Hessenhauses (Haus des nach Mainz abgewanderten Corps Hassia Gießen in der Hessenstraße bezog Teutonia nach der Rückkehr nach Gießen im Herbst 1954 ihr drittes, heutiges Corpshaus.
Auswärtige Beziehungen
Teutonia ist Mitglied des Grünen Kreises und steht im Kartell mit den Corps Hansea Bonn und Franconia Jena zu Regensburg sowie in offiziellen Beziehungen zu Rhenania Würzburg, Hasso-Borussia Freiburg, Guestphalia Halle und Tigurinia Zürich.
Namhafte Mitglieder
Name Lebensdaten Tätigkeit Bild Bernhard Averbeck 1874-1930 Industrieller und Verbandsfunktionär in der Zementindustrie Friedrich Martin von Bechtold 1866-1924 Kreisdirektor (Landrat) des Kreises Offenbach Hermann von Bechtold 1836-1902 Provinzialdirektor und Kreisrat in Gießen Richard Böninger 1874-1944 Verwaltungsjurist, Landrat des Kreises Grafschaft Bentheim Sigwald Bommer 1883-1963 Dermatologe, ord. Professor an der Universität Greifswald August Bramm 1829-1889 Erster Oberbürgermeister von Gießen Otto Rudolf von Brentano 1855-1927 MdL, MdR, Hessischer Minister des Innern und der Justiz, Mitglied der Weimarer Nationalversammlung Alexander Classen 1843-1934 Professor für Chemie in Aachen, Begründer der analytischen Elektrolyse Peter Dettweiler I 1837-1904 Leiter der Lungenheilstätte Falkenstein im Taunus, Begründer des Sanatoriumswesens in Deutschland Peter Dettweiler III 1856-1907 Altphilologe, Oberschulrat und vortragender Rat im Ministerium des Innern Georg Christian Dieffenbach 1822-1901 Luth. Theologe und Autor von Kinder- und Jugendbüchern Fritz Eckerle 1877-1925 Schriftsteller Ferdinand Emmerling 1831-1912 Jurist in der Finanzverwaltung, Vorsitzender des hessischen Landesversicherungsamts Maximilian Franz August von Forckenbeck 1821-1892 Oberbürgermeister von Breslau und Berlin, Präsident des preußischen Abgeordnetenhauses, Reichstagspräsident, Mitbegründer der Nationalliberalen Partei Eugen Franck 1832-1893 Jurist und Politiker, Mitglied der II. Kammer der hessischen Landstände (Zentrumspartei) Heinrich Gennes 1871-1916 Kreisrat des Kreises Offenbach Otto Gennes 1874-1943 Generalanwalt und Vorstand des Reichsverbandes der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften, Mitglied des vorläufigen Reichswirtschaftsrates Adolf Geßner 1864-1903 Mediziner, Professor für Gynäkologie und Direktor der Universitätsfrauenklinik in Erlangen Josef Giessen 1858-1944 Politiker, Mitglied der bayerischen Kammer der Abgeordneten Franz Gros 1833-1905 Kreisrat der Kreise Oppenheim, Worms und Bensheim, Geh. Regierungsrat Wilhelm Haas 1839-1913 Politiker und Sozialreformer, Gründer und erster Generalanwalt des Reichsverbandes der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften Wilhelm von Hamm 1820-1880 Politiker und Industrieller, Mitglied der II. sächsischen Kammer Theodor Hergenhahn 1833–1893 Rechtswissenschaftler Karl von Kleinsorgen 1829-1889 Politiker, Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, des Zollparlaments und des Reichstages Ernst Kornemann 1868-1946 Althistoriker (Universität Breslau) Gustav Krug von Nidda 1836-1918 Hessischer Staatsrat und stellv. Bevollmächtigter zum Bundesrat Friedrich Küchler 1822-1898 Provinzialdirektor in Mainz, Ehrenbürger der Stadt Mainz Wilhelm Küchler 1846-1900 Oberbürgermeister und Ehrenbürger von Worms, Ghzgl. Hess. Finanzminister und stellv. Bevollmächtigter zum Bundesrat Karl Lahr 1899-1974 Landwirtschaftsfunktionär und Politiker, MdL, MdB (FDP, FVP, DP) Rolf Lahr 1908-1985 Diplomat, Staatssekretär im Auswärtigen Amt, deutscher Botschafter in Rom August Laubenheimer 1848-1904 Industrieller, Direktor und Vorstandsmitglied der Farbwerke Hoechst Gustav Lorenz 1846-1927 Veterinär, Entdecker des Serums gegen die Rotlaufseuche der Schweine (Erysipeloid) Friedrich Mosler 1831-1911 Internist und Neuropathologe, Professor in Gießen und Greifswald Adolf Müller 1821-1910 Naturforscher und Schriftsteller Karl Müller 1845-1905 Naturforscher und Schriftsteller Carl-Hermann Müller-Graaf 1903-1963 Diplomat, deutscher Botschafter in Wien und bei der OECD Hellmuth Mueller-Leutert 1892-1973 Kunstmaler, Graphiker und Bildhauer Karl von Neidhardt 1831-1909 Gr. Hessischer Wirklicher Geheimer Rat, Gesandter und außerordentlicher Bevollmächtigter zum Bundesrat für Hessen-Darmstadt, Lippe und Lippe-Detmold Alexander Pagenstecher 1828-1879 Ophthalmologe, Gründer der Augenheilanstalt in Wiesbaden Julius Rinck Freiherr von Starck 1825-1910 Grhzgl. Hessischer Staatsminister, Minister des Innern und der Justiz Friedrich Schenck 1827-1900 Politiker und Genossenschaftsfunktionär, Mitglied des Reichstags und des preußischen Abgeordnetenhauses Karl Silbereisen 1901-1974 Chemiker, ord. Professor an der TU Berlin Hermann Spamer 1830-1905 Industrieller, Technischer Direktor und Vorstandsmitglied der Ilseder Hütte Max Stickel 1875-1952 Mediziner, Professor für Gynäkologie an der Universität Berlin Julius Stinde 1841-1905 Schriftsteller Adolph Strecker 1822-1871 Chemiker Ernst von Stubenrauch 1853-1909 Landrat, Erbauer des Teltowkanals, Polizeipräsident von Berlin Heinrich Stüber 1819-1887 Jurist und Politiker, Mitglied der II. Kammer der Hessischen Landstände Ernst Süffert 1863-1933 Präsident der Oberrechnungskammer, Präsident des hess. Verwaltungsgerichtshofs Franz Umbscheiden 1821-1874 Revolutionär und Journalist Walter Wagner 1901-1991 Bundesanwalt am Bundesgerichtshof, stellvertretender Generalbundesanwalt Hermann Welcker 1822-1897 Mediziner, Professor für Anatomie in Halle Bruno Wolf 1878-1971 Provinzialrat Hans Wolff 1863-1942 Kreisdirektor in Worms Friedrich Wilhelm Fürst zu Ysenburg und Büdingen 1850-1933 Standesherr in Wächtersbach, Mitglied der Ersten Kammer der Hessischen Landstände, Mitglied des Preußischen Herrenhauses Wappen
Das Wappen der Teutonia ist geviert und mit einem Mittelschild belegt. Es zeigt rechts oben im zweifach schräg links geteilten Feld die Farben des Corps, links oben das Bundeszeichen (gekreuzte Korbschläger im Laubkranz mit der Kürzung des Waffenspruchs GUN = Gladius Ultor Noster!), rechts unten einen in Fell gekleideten germanischen Krieger, die Rechte mit erhobenem Schwert, in der linken Hand einen dreieckigen Schild mit dem Zirkel des Corps haltend und mit den Füßen ein Liktorenbündel zertretend; links unten vor himmelblauem Hintergrund Treuhände mit Wolkenmanschette. Der Mittelschild zeigt den Zirkel des Corps schwarz in Weiß. Der Krieger in Feld III ist eine Personifizierung des Corpsnamens ("Ur-Teut"); die Pose wurde dem Entwurf für das Hermannsdenkmal auf dem Teutberg bei Detmold entlehnt. Die Treuhände in Feld IV versinnbildlichen die über den Tod hinausreichende corpsbrüderliche Einheit. Der Entwurf für das Wappen stammt vermutlich von Wilhelm Hamm, der 1842 mit einer Zeichnung desselben beauftragt wurde.
Quellen und Literatur
Einzelnachweise
- ↑ Georg Fritz:Corps Teutonia zu Gießen 1839-1935, Gießen 1939 S. 138
- ↑ Georg Fritz:Corps Teutonia zu Gießen 1839-1935, Gießen 1939 S. 130
- ↑ B. R. Reimann: Avantgarden des Faschismus - Studentenschaft und schlagende Verbindungen an der Universität Gießen 1918-1937, Frankfurt/M. 2007 ISBN 978-3-631-55610-8 S. 162f
- ↑ Walter Hoffmann: Über Pennal-Corps im Großherzogtum Hessen. In: Einst und Jetzt 30 (1985), S. 129-148
Quellen
- Archiv des Corps Teutonia Gießen
- Kösener Archiv im Institut für Hochschulkunde an der Universität Würzburg
- Universitätsarchiv Gießen
Literatur
- Georg Fritz: Corps Teutonia zu Gießen 1839-1935, Gießen 1939
- Florian Hoffmann: Die Corpshäuser der Teutonia Gießen, Gießen 2007
- Ernst Kornemann: Geschichte des Corps Teutonia. Gründungszeit bis 1850, Gießen 1914
Weblinks
- Teutonia Gießen auf corpsarchive.de
- Informationen zu Corps Teutonia Gießen im BAM-Portal
Commons: Corps Teutonia Gießen – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien50.5807438.683727Koordinaten: 50° 34′ 50,67″ N, 8° 41′ 1,42″ OKategorien:- Studentenverbindung (Gießen)
- Corps im Kösener Senioren-Convents-Verband
- 1839
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