- Herbert Norkus (1939)
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Herbert Norkus Schiffsdaten Flagge Deutsches Reich
Schiffstyp Segelschulschiff Klasse Gorch Fock-Klasse Bauwerft Blohm & Voss Baunummer 524 Baukosten 2.400.000 Mark Stapellauf 7. November 1939 Verbleib 1947 im Skagerrak versenkt Schiffsmaße und Besatzung Länge 89,0 m (Lüa)70,0 m (KWL)Breite 12,0 m Tiefgang max. 5,0 m Verdrängung Konstruktion: 1.634 t
Maximal: 1.750 tBesatzung 298 Mann (davon 220 Seekadetten) Maschine Maschine 1 8-Zyl.-Diesel MAN Maschinen-
leistung750 PS (552 kW) Geschwindigkeit max. 10 kn (19 km/h) Propeller 1 dreiflügelig ∅ 2,5 m Takelung und Rigg Takelung Bark Anzahl Masten 3 Anzahl Segel 23 Segelfläche 1.934 m² Die Bark Herbert Norkus war als viertes Segelschulschiff der Kriegsmarine geplant und wurde 1938 auf Kiel gelegt. Das zur Gorch Fock-Klasse gehörende Schiff wurde nicht fertiggestellt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Um das benötigte seemännische Führungspersonal für die Flotte auszubilden, ließ die Kriegsmarine mehrere Segelschulschiffe bauen. Der Bauauftrag für die Herbert Norkus wurde an die Werft Blohm & Voss in Hamburg vergeben (Baunummer 524). Die Herbert Norkus sollte ein identisches Schwesterschiff der Segelschulschiffe Horst Wessel und Albert Leo Schlageter werden. Auch bei der Namensgebung orientierte sich die Führung der Kriegsmarine wieder an den von den Nationalsozialisten verehrten sogenannten „Märtyrern“ und „Blutopfern der NS-Bewegung“, zu denen sie auch Herbert Norkus zählten.[1]
Der Bau des Schiffes wurde nach Beginn des Zweiten Weltkrieges abgebrochen. Da man die Helling für den U-Boot-Bau benötigte, erfolgte am 7. November 1939 ein sogenannter Notstapellauf. Das Schiff einschließlich der Untermasten war weitgehend fertiggestellt, verfügte aber noch nicht über eine Antriebsanlage. Die gesamte Takelage war zu diesem Zeitpunkt bereits vorhanden; das Schiff wurde aber nicht mehr aufgeriggt. Stengen und Rahen wurden eingelagert und 1958 zum Bau der neuen Gorch Fock verwendet.[2] Die Herbert Norkus blieb während der gesamten Kriegszeit in der Werft liegen und diente als Wohnschiff für Baubelehrungseinheiten. Der endgültige Baustopp erfolgte am 18. Januar 1945.[3]
Nach Kriegsende wurde das Schiff von den Briten beschlagnahmt. Ein geplanter Verkauf an die brasilianische Marine scheiterte, weil das Schiff während eines Bombenangriffes im März 1945 zu schwer beschädigt worden war. Zudem konnten die Brasilianer von den Amerikanern das intakte Segelschulschiff Albert Leo Schlageter kaufen.[4]
Den Schiffskörper der Herbert Norkus beluden die Alliierten 1947 mit Munition und versenkten ihn im Skagerrak.
Schwesterschiffe
- Gorch Fock (I), 1949–2003 Towarischtsch
- Eagle, 1936–1946 Horst Wessel, Segelschulschiff der Coast Guard in den USA
- Sagres, 1938–1948 Albert Leo Schlageter, portugiesisches Segelschulschiff
- Mircea, rumänisches Segelschulschiff
- Gorch Fock (II), seit 1958 Schulschiff der Deutschen Marine
Literatur
- Gröner, Erich: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 2: Spezial-, Hilfskriegs-, Hilfsschiffe, Kleinschiffsverbände, J. F. Lehmanns Verlag, München 1968, S. 626–628.
- Hildebrand, Hans H. / Albert Röhr / Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien – ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 4: Biographien von Greif bis Kaiser, Mundus Verlag, Ratingen o. J., S. 114 (Genehmigte Lizenzausgabe Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg, ca. 1990).
Einzelnachweise
- ↑ Bonner Stadtmuseum zur Benennungspraxis im Nationalsozialismus, abgerufen am 26. Dezember 2008
- ↑ Website der Deutschen Marine zur Herbert Norkus, abgerufen am 26. Dezember 2008
- ↑ Geschichte der Herbert Norkus, abgerufen am 26. Dezember 2008
- ↑ Segelschulschiff „Herbert Norkus“ (unvollendet), abgerufen am 26. Dezember 2008
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